Lieber Bernd Dahlenburg,
Sie wissen, dass ich einen Narren an Ihnen gefressen habe, dass ich mich Ihnen eher schmunzelnd, mit einem Augenzwinkern als eifernd nähere. Ich finde es wunderbar, dass Sie mich mit einer Hommage an Helmut Haller wieder an diesen großartigen Fußballer aus Fugger- und Dahlenburg-Stadt Augsburg erinnern:
Augsburger Fußball-Idol Helmut Haller: Alles Gute zum 72. Geburtstag, "Hemad"
Aber jetzt, verehrter Bernd Dahlenburg, zwingen Sie mich zu eifern. Was zum Teufel hat Sie denn gejuckt bzw. geritten, dass Sie den großen Helmut Haller mit dem großen Wilhelm Furtwängler vergleichen, und zwar so:
"Man könnte es auch so formulieren: Nicht ein besenhart an seiner Partitur klebender Wilhelm Furtwängler des bis dato als höchst unsympathisch bekannten Deutschland spielte auf, sondern der leicht beschwingte und freisinnige Vivaldi aus bayerisch-rebellischen Gefilden."
Lieber Bernd Dahlenburg, Sie haben nicht die geringste Ahnung von Wilhelm Furtwängler und seiner Musik! Sie haben vielleicht den stocksteifen Diskurs-Film von Istvan Szabo gesehen, aber Furtwängler mit Sicherheit nicht gehört. Ich hoffe, Sie sind noch nicht festgelegt genug, um für ein paar Minuten Prof. Dr. Joachim Kaiser zuzuhören
Ich will Ihnen dieses schöne Gedicht von dem nach Goethe größten deutschen Lyriker Robert Gernhardt nicht vorenthalten
Kunst und Leben
Es gibt im Leben wie in Kunst
nur Schrott und allererste Sahne.
Zum Beispiel Markus. Der ist Schrott.
Doch Pablo: Allererste Sahen.
Oder die Karin: Eitel Schrott.
Die Marlen: Allererste Sahne.
Der Johann Wolfgang dito. Aber
der Max? Der ist doch sahnemäßig
nicht allererster, folglich Schrott.
So, wie die Gabi nicht, der Günter
nicht alleraller-, ergo Schrott.
Schrott auch der Piet. Dagegen Pieter
die allererste. Aber
der Peter erst. Sowas von Schrott,
nein Sahne, nein, nicht Sahene, sondern
nein, nein, nicht Schrott, doch auch nicht Sahne
nein, zwischen Schrott und Sahen irgend-
wo angesiedelt, dort, wo´s grau wird
und Grenzen träge fließen, bis sie
zu einer Soße alles mengen:
In unserer Welt aus Sott und Schrahne.
Parerga und Paralipomena zu einem Netzwerk mit "lediglich bloßen" Beziehungen, Henryk M. Broder und seine domini canes z.B. Lizas Welt, Castollux, Spirit of Entebbe, Heplev, Honestly Concerned, der legendäre Lehrer "Walter Schmidt". Dazu der unglückliche Alan Posener und Querverweise zu den "nun wahrlich unseriösen Islamophoben um Politically Incorrect."
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4 Kommentare:
@Mercator:
Schade, dass Sie meine Anspielung auf Furtwängler überhaupt nicht verstanden haben. Ich habe Sie also doch ein wenig überschätzt. Florett scheint Ihre Sache doch nicht zu sein, weie Sie immer vorgeben. Aber Sie bemühen sich wenigstens. Kompliment ;-)
Sollte es ein Selbstläufer sein - bei Ihrer überragenden Antizipationsfähigkeit?
Denken Sie doch bitte noch einmal darüber nach, was ich wirklich gemeint hatte.
Tipp:
Mir ging es nicht um "Orchestrierung", sondern um Ein[N]ordnung in Fantasiewelten, denen Sie Tribut zollen, wenn auch unter anderen weltanschaulichen Vorzeichen, die Ihrem geburtsdatum geschuldet sein könnten.
Dass Sie dann auch noch Gernhardt anführen rundet mein Bild ab.
Bei Heinrich Heine könnten wir uns treffen. Da gebe aber ich die Partitur vor. Und das macht dann die "Zensur, die wahrhaft ideelle", gell?
@ Castollux
Dass Furtwängler im höchst unsympathischen Nazi-Deutschland blieb, dabei, wie Joachim Kaiser, seine vielleicht größten Interpretationen während des Krieges ablieferte, das ist mir durchaus bekannt. Dass er kein Antisemit war, wissen Sie auch?
Was ich immer noch nicht verstehen, ist Ihre Metapher "besenhart an der Partitur klebend". Soll Furtwängler etwa die Partitur wegwerfen oder bei einem Beethoven oder Brahms frei improvisieren? Da hat doch ein Ballkünstler und Solist wie Helmut Haller mehr künstlerische Freiheiten?
Was meinen Sie mit "Ein[N]ordnung in Fantasiewelten, denen Sie Tribut zollen, wenn auch unter anderen weltanschaulichen Vorzeichen, die Ihrem geburtsdatum geschuldet sein könnten." Könnten Sie das vielleicht etwas deutlicher machen. Ich will nicht antizipieren.
Mercator schrieb:
Was ich immer noch nicht verstehen, ist Ihre Metapher "besenhart an der Partitur klebend". Soll Furtwängler etwa die Partitur wegwerfen oder bei einem Beethoven oder Brahms frei improvisieren? Da hat doch ein Ballkünstler und Solist wie Helmut Haller mehr künstlerische Freiheiten?
Was meinen Sie mit "Ein[N]ordnung in Fantasiewelten, denen Sie Tribut zollen, wenn auch unter anderen weltanschaulichen Vorzeichen, die Ihrem geburtsdatum geschuldet sein könnten." Könnten Sie das vielleicht etwas deutlicher machen. Ich will nicht antizipieren.
An Ihret Antwort merkt man schon wieder, dass Sie wenig kooperativ sind bzw. nicht sein können.
Mehr können wir in E-Mails besprechen, falls Sie in der Lage sein sollten, irgendwann auch einmal etwas für sich behalten zu können.
Bei der letzten E-Mail haben Sie das ja geschafft (Respekt) - aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil es für Sie unangenehm war, sie zu veröffnetlichen, da ich die Instrumentalisierung von Furtwänglers Interpratationen in den KZ's angesprochen hatte
Da spätestens hätte Furtwängler sich distanzieren müssen. Ihrer Argumentation folgend wäre Leni Riefenstahl auch ein Unbedenklichkeitszeugnis auszustellen, da es ja "nur um Kunst" ging. Verstehen Sie jetzt den Zusammenhang?
Aber jeder pickt sich halt die Rosinen raus, die ihm am besten schmecken.
@ Castollux
Lieber Bernd Dahlenburg, Sie schreiben
"Bei der letzten E-Mail haben Sie das ja geschafft (Respekt) - aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil es für Sie unangenehm war, sie zu veröffnetlichen, da ich die Instrumentalisierung von Furtwänglers Interpratationen in den KZ's angesprochen hatte
Da spätestens hätte Furtwängler sich distanzieren müssen. Ihrer Argumentation folgend wäre Leni Riefenstahl auch ein Unbedenklichkeitszeugnis auszustellen, da es ja "nur um Kunst" ging. Verstehen Sie jetzt den Zusammenhang?"
Ich habe keine e-mail von Ihnen erhalten, in der Sie über die Instrumentalisierung von Furtwänglers Interpretationen in den KZs geschrieben haben. Vielleicht können Sie das noch nachholen. Ich habe keine Scheu, das zu veröffentlichen.
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