Dienstag, 4. Januar 2011

Jahresrückblick 2010, Vom Deutschen Wesen bis zum Frieden im Gelobten Land

2010 verweht. "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?" (Mattheus 7:16)

Ich möchte wieder darauf hinweisen, dass es sich bei den Einzig Wahren Freunden Israels nicht um eine Verschwörung, sondern um einen  „koadaptiven Mem-Komplex“ (Richard Dawkins) handelt; wenn es sich um eine „zionistische Verschwörung“ handeln würde, hätte der Mossad sein Bodenpersonal noch fahrlässiger ausgesucht als der Allerhöchste.

Ich mache hier keine Quellenangaben; vertrauen Sie mir, dass ich korrekt zitiere;  auf Anfrage kann ich Ihnen die Quellen und Kontexte nennen. Sofern nicht anders vermerkt sind alle Zitate dem Genius Henryk M. Broders entsprungen. Treten Sie ein, Sie werden schon nicht den Kopf verlieren, Sie werden hier auf ein bemerkenswert hochkonsistentes Weltbild, in dem der Satz vom Widerspruch nicht gilt, stoßen. Incipit:

Weihnachten 2010 war eine publizistische Zeitenwende, der Börne unserer Zeit, der „Polemiker“ vor dem Herrn wechselt ohne großes Aufsehen vom SPIEGEL zur Welt-Gruppe des Axel Springer Verlags.  Der Chefredakteur aller Welt-Titel,  Jan-Eric Peters, begrüsst ihn als „hemmungslosen Freiheitskämpfer“.

Die Methode

Henryk M. Broder hat den discours de la méthode so definiert, dass ein „hemmungsloser Freiheitskämpfer“ gerade so über die Hürden kommt:

Weil aber sowohl [sic!] die Volkswirtschaft wie [sic!] die Psychoanalyse ebenfalls spekulative Disziplinen sind, deren Vertreter retrospektiv immer die richtigen Voraussagen treffen, will auch ich mir eine begründete Spekulation erlauben... Dies mag spekulativ sein, aber auch nicht spekulativer als das Verleihen von Geld an Griechenland... Ich bin nicht nur zu jeder Dummheit, ich bin auch zu jeder Geschmacklosigkeit bereit.“

Über das Verhältnis von Theorie und Praxis bei einem „hemmungslosen Freiheitskämpfer“ referiert Broder

"Warum soll ein Autor Lösungsansätze bieten? Wissen Sie, die Welt ist schon genug verändert worden, jetzt kommt es wieder darauf an, sie richtig zu beschreiben ..." Sela. Und wer macht die Drecksarbeit?  "... und das Handeln und Tun, dafür gibt es genug Profis da, die aber auch kläglich versagen."

Und wer nicht hören will, muss fühlen

"ihr werdet den preis dafür bezahlen, eines tages, und ich werde keinen von euch auch nur auf mein klo lassen. shame on you! fuck you!" Das ist die Höchststrafe.

Das Grundaxiom

Broder ist unbestritten der Urmeter (+- 50 cm) in Sachen Antisemitismus und abgeleiteten Antis.

"Zunächst einmal hat der Antisemitismus (Antizionismus/"Israelkritik") wenig mit Juden (/Zionisten/Israelis) und gar nichts mit deren Verhalten zu tun. ... Was auch immer der Jude (Zionist/Israeli) tut (oder unterlässt) , der Antisemit (Antizionist/"Israelkritiker") macht ihm das zum Vorwurf. Deswegen nutzt es nichts, wenn der Jude (Zionist/Israeli) sein Verhalten ändert, um dem Antisemiten (Antizionisten/"Israelkritiker") entgegen zu kommen... Basiert der Antisemitismus (Antizionismus/"Israelkritik") also auf hysterischen Ängsten, Erfindungen, Projektionen und Neidgefühlen, haben die Xenophobie, Islamophobie, Arachnophobie, Agoraphobie e tutti quanti eine reale Basis."

Schon gar nicht haben die Einwendungen, die ein Anti-Broder gegen einen Broder vorbringen mag, mit  Broder und dessen Tun und Nicht-tun zu tun. Keine reale Basis, nirgends, alles Phantasma. Dagegen

Von Deutschen, Nazi-Opas und Nazi-Brut

"Auch Opa war ein Nazi. Das Volk der Denker und Dichter – ein barbarisches Volk. Nichts Entlastendes, nirgends." schreibt Christian Böhme allen Enkeln (und Ururenkeln) hinter die Ohren.

Bereits 2008 hat Herbert Eiteneier in der Siedlerpostille „Arutz Sheva“ gewarnt

"...But the virus [Antisemitismus] is out. And I am convinced it will get out of control sooner or later."

2010  sind alle Dämme gebrochen, z.B. in Stuttgart , so Dr. Clemens Heni
"Während es in Stuttgart so große und viele Demonstrationen wie selten zuvor gibt, werden die wirklichen Probleme unserer Zeit selbstverständlich ignoriert. Ahmadinejad verbreitet den gefährlichsten Antisemitismus seit 1945, er möchte Israel zerstören und eine „World without Zionism“ blutig erkämpfen ...Die Proteste gegen das Infrastrukturprojekt Stuttgart 21 mögen anzeigen, dass viele Schwaben, die derzeit Bäume umklammern und heulen sowie einen präfaschistischen Bahnhof schützen und dessen „Führer“-treuen Architekten, der er ab 1933 war, verehren, nicht ganz knusprig sind."

oder, so Bernd Dahlenburg und Alex „Otto-Normal-Vergaser“ Feuerherdt, während der Fußballweltmeisterschaft
"Was sich heutzutage in Deutschland abspielt ist eben nicht nur die Neuauflage eines Fußball-Sommermärchens, sondern so ganz nebenbei die Zementierung eines Leitmotivs der deutschen Politik generell seit 1945:
Entledigen wir uns des Problems „Israel“, dann können wir noch unbeschwerter unsere Fanmeilen in Szene setzen, uns noch unbeschwerter feiern, denn merke: Juden stören beim Feiern, besonders dann, wenn sie sich ihrer Haut wehren, während sich Parlaments-Teutonen im Siegesrausch befinden."  (Bernd Dahlenburg)

"Denn ein Kennzeichen dieses neues Nationalismus ist es, stolz auf die deutsche »Vergangenheitsbewältigung« zu sein. Das Symbol dafür ist das Holocaust-Mahnmal – das größte Mahnmal der Welt, das es ohne den größten Massenmord der Geschichte gar nicht gäbe. Dem WM-Nationalismus vorausgegangen ist übrigens das, was ich als Lena-Nationalismus bezeichnen würde … Und ich sage, dass man diesem neuen Nationalismus nicht auf den Leim gehen darf. Denn die Feinde sind letztlich die alten geblieben, nur wirft man ihnen jetzt vor, sich zu benehmen wie früher die Nazis. So läutern sich die Deutschen selbst." (Alex Feuerherdt)


Der Klimax der deutschen Re-Nazi-onalisierung im Sommer 2010 war die Gaza Resolution des Deutschen Bundestages.

Es gibt keine Parteien mehr... sondern nur noch Deutsche...Alle Mitglieder des Deutschen Bundestages, von links bis rechts und ohne jede Ausnahme, haben einem antisemitischen, weil antiisraelischen Beschluss ihre Stimme gegeben. ... Es ist dies die Vollendung der Volksgemeinschaft gegen Israel, die parlamentarische Entsprechung dessen, was außerhalb des Plenarsaals ohnehin nahezu unhinterfragter Konsens ist. Die Volksvertreter, sie haben sich ihren Namen redlichst verdient." (Alex Feuerherdt)

Dem Faß den Boden ausgeschlagen hat der Ausbruch des exterminatorischen Antisemitismus bei Prof. Wolfgang Benz und dem Zentrum für Antisemistismusforschung by learning exactly [!] the wrong lesson of the holocaust.  Man höre und staune

"I am a German. I have a responsibility to learn the right lessons of the Holocaust. When other Germans learn exactly the wrong lesson, they are continuing that Holocaust. I cannot remain silent." (Dr. Clemens Heni)

"Indeed, I have recently interviewed Clemens Heni, who confirmed that many so-called scholars of German anti-Semitism are now more interested in “Islamophobia” than in anti-Semitism. According to Dr. Heni, this is another form of either Holocaust denial or a way to continue the Holocaust" (Dr. Phyllis Chesler).

Diese Flutwelle lässt selbst den stärksten Makkabäer aller Zeiten, Henryk M. Broder, nicht unbeeindruckt. Es geht ihm persönlich an den Kragen. Bei der bezaubernden Thea Dorn funkt er SOS

Europa hat ein Unbehagen an sich selbst, nennen Sie es Antisemitismus... Israel als Corpus delicti oder meine Existenz sind Erinnerer an den Holocaust ... das europäische schlechte Gewissen wäre enorm erleichtert, wenn jemand anders den „Job“ [Holocaust II] übernehmen würde...  Die Europäer würden es gut finden, weil 1.  der erste Holocaust im Dunst der Geschichte verschwinden würde, 2. damit bewiesen wäre, dass mit den Juden keiner kann, 3. man an die Überlebenden Care-Pakete schicken könnte. ...

Vom Untergang des Abendlandes und vom rettenden Ufer

Dieses Europa, dieses Deutschland sind bankrott, sind Flasche leer.

Deutschland schafft sich ab” . Wissen Sie, das sagt erst mal gar nichts, das kann gut sein oder das kann schlecht sein. ... Ich finde es grundsätzlich [sic!] gut, dass das so genannte «weisse, heterosexuelle, blonde, arische» Europa seinem Ende entgegengeht ... Ich würde gerne das weisse Europa aufgeben, aber ich würde ungern das demokratische Europa aufgeben

So sieht das auch Dr. Clemens Heni

Für was steht eigentlich „Deutschland“?
Wie ‚gebildet‘ ist dieses Deutschland bzw. seine Bevölkerung? Schützt der Besuch eines Gymnasiums in diesem Land vor Antisemitismus, Jihadismus und Antiamerikanismus oder eher nicht? Gab und gibt es nicht eine ganze Reihe ‚intelligenter‘ Nazis mit Abitur? ...
Wenn Sarrazin wehleidig und populistisch die ‚Abschaffung Deutschlands‘ am Horizont sieht – WAS ist am heutigen Deutschland so schön und wegweisend?


Und Hannes Stein rät allen, die noch alle Tassen im Schrank haben

"Wandert aus. Es lohnt den Streit nicht...dieser Kontinent ist nicht mehr zu retten. Nicht vor sich selbst. Wenn ihn die Muslime übernähmen, wäre das vielleicht noch das Beste, was ihm passieren könnte. "

Mit gesundem Realismus hatte Broder bereits 2006 den Deutschen ins Stammbuch geschrieben

Es sind nicht Skandinavier, Amerikaner oder Inder, die nach Deutschland kommen wollen, es sind Menschen vor allem aus islamischen Ländern. Man kann sich seine Einwanderer eben nicht wie Bräute aus dem Katalog aussuchen. Aber das müssen die Deutschen erst noch lernen.“


Nicht ganz einverstanden mit diesem Curriculum sind ein paar kleine gallische Dörfer, für die z.B.  Geert (Miraculix) Wilders spricht

Die demografische Entwicklung ist in der Tat negativ. Ich las gestern, dass in England letztes Jahr Mohammed der am häufigsten gewählte Vornamen für Jungen war. Ich habe nichts gegen muslimische Babys. Aber wenn der neue Lieblingsname der Engländer jetzt Mohammed ist, haben wir ein Problem. Europa muss aufstehen, mit vereinten Kräften, und der islamischen Welt mitteilen: Genug ist genug, wir werden uns wehren, mit demokratischen Mitteln.

Ob das der richtige Zaubertrank,  die richtige Beschreibung des Kampfplatzes ist? Feministinnen haben Männern oft vorgeworfen, dass sie mit dem Schwanz denken. Hier, scheint mir, wird noch nicht mal mit diesem gedacht. Europa muß „aufstehen“, „mit vereinten Kräften“, "mit demokratischen Mitteln"! Broder weiss genau so gut wie ich (ceterum censeo:  es mähren die am meisten über die Fertilitätsattacken der Muselmanen, die nicht die schöne und harte Verantwortung einer Vater- oder Mutterschaft zu übernehmen), dass dieser „Aufstand“ mangels Substanz (Egoismus der Gene) in sich zusammensacken wird. Broder denkt gar nicht darin, den Kerlen das Betriebsgeheimnis zu verraten "Seit fruchtbar und mehret Euch" - Statt dessen sollen offener die Muselmanen mit "demokratischen Mitteln" daran gehindert werden.

Ich würde gerne das weisse Europa aufgeben, aber ich würde ungern das demokratische Europa aufgeben

Hier zeigt sich die überlegene unsentimentale Bündnispolitik von Henryk M. Broder. „Ave Modestus, morituri te salutant“, von Broder im Ranking der Überlebenswürdigkeit abgeschrieben, aber Kanonenfutter im Kampf gegen den Islam, der nichts anderes als Islamfaschismus ist.

Kann es bei dieser Lage etwas werden aus dem "demokratischen Europa"? Broder ist putzmunter

Wir Beute-Deutsche sind die neuen Deutschen. Das heißt nicht, Deutscher zweiter Klasse zu sein. Ganz im Gegenteil.  Sie kommen in Deutschland heute ja nicht weit ohne Migrationshintergrund. Wenn Sie sagen, Sie sind ein gewöhnlicher Deutscher aus dem Sauerland und essen gerne Königsberger Klopse - mit dieser Biographie können Sie doch nichts werden. ...Für die autochthonen Deutschen ist das Deutschsein mit Leiden und Schwermut verbunden, mit diesem ganzen schweren Gepäck im [sic!] Rücken. Ich habe das alles nicht. Ich reise mit leichtem Gepäck

Broder weiss auch, was bei der Integration hinten raus kommen muss:

"Wenn du dich scheisse benimmst und keiner nimmt es dir übel, dann bist du integriert."

Frieden im Heiligen Land?

Die Fragen, die mir auf der Seele brannten, habe ich in der Post „Claudio Casula? Was macht der Frieden im Gelobten Land?“ gestellt.  Vielleicht ist die Lage dort jedoch nicht so verfahren, wie wir uns das „weit vom Schuß“ vorstellen?  Die Proportionen des sogenannten „Nah-Ost-Konflikts“ hat uns Broder vor Augen gestellt

 "Der Nahostkonflikt ist ein beschissener kleiner [sehr klein] Provinzkonflikt, der hier [in Deutschland] zur Oper [riesengroß] in der Augsburger Puppenbühne [sehr klein] aufgeblasen [unendlich groß] wird


und hat auch den ersten halbwegs plausiblen Friedensprozess ausgedacht.  Die Grundvoraussetzung ist, es fällt uns wie Schuppen von den Augen:

 „Deswegen müssten, soll der Frieden eine Chance haben, die Nutznießer des Unfriedens vom Platz gewiesen werden: die ausländischen Stiftungen, die israelischen und die palästinensischen NGOs, vor allem aber die UNRWA...Israel ist ein reiches Land, es braucht keine auswärtige Hilfe, es wird im eigenen Interesse den Palästinensern wirtschaftlich unter die Arme greifen müssen. Menschenwürdige Verhältnisse in Gaza herzustellen wird weniger kosten, als der letzte Krieg gekostet hat. Die Westbank hat eine Infrastruktur, die nur ausgebaut werden muss. An Kapital und Know-how gibt es keinen Mangel. Und damit die Israelis und die Palästinenser begreifen, dass sie es nur miteinander schaffen können, muss der ewige Showdown beendet werden... Also muss das Fernsehen für eine Weile aus dem Heiligen Land verbannt werden.Ich denke, ich muss an meinem Friedensplan noch ein wenig feilen. Aber machen Sie sich keine Sorgen: wir beide werden weiter aus dem Heiligen Land über Israel und die palästinensischen Gebiete berichten können. Sie [Erich Follath] von der einen, ich von der anderen Seite. Wir werfen einfach eine Münze. Kopf oder Zahl. Haifa oder Hebron. Jericho oder Jerusalem. Schalom oder Salam.

Gott würfelt nicht, bemerkte Einstein. Wenn das so ist, ist das ein großer Fehler. Henryk M. Broder wirft Münzen – und jeder hat was davon. Schalom oder Salam.  Jedem das Seine.

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