Montag, 28. Februar 2011

Sogenannte Erfolge

"Die Bautätigkeit in den umstrittenen Gebieten wird oft als größtes Hindernis für die Wiederaufnahme der Verhandlungen bezeichnet. Danny Danon, der stellvertretende Sprecher der Knesset, sagte dazu: "Es wurde viele, viele Male bewiesen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Siedlungsbau und Fortschritten im Friedensprozess gibt: Einige der größten sogenannten Erfolge wurden erzielt, während Israel in den umstrittenen Gebieten weiterbaute. Beide Oslo Verträge wurden unterzeichnet, Wye [Abkommen] wurde ausgehandelt, Camp David und Annapolis fanden statt - all das, ohne dass die Siedlungen ein Hinderungsgrund gewesen wären." (Quelle)

Ich dachte bisher immer, dass "sogenannte Erfolge" keine sind, eher Fehlschläge (wie die sowjetische Besatzungszone, die "sogenannte DDR", oder der "sogenannte Doktor") , aber ich kann mich auch täuschen. Was meinen Sie, liebe Leser, Freunde und Feinde, zu diesem Argument? Bernd Dahlenburg, Herbert Eiteneier, Claudio Pinocchio Casula, ist das eines der stärkeren? Und was  meinen Sie zum Charakter der Architektur?
Pic: alternativenews.org

Sonntag, 27. Februar 2011

Das, lieber Bernd Dahlenburg, ist doch genial?

großartige psychologische Kriegsführung. Damit gewinnt man Freunde. Zenga Zenga von Noy Alooshe aus Israel.



Dank an SPON für den hattip. Und hier der Wahlsong von Avigdors Liebermans Partei Israel Beitenu (Israel - unser Haus)



Können wir Deutsche uns hier noch eine Scheibe abschneiden? Deutschland - unser Haus? Und hier noch mehr Musik, das Shema Yisrael (Höre Israel), sehr schmissige Version. Dank an Hiram7, David Berger

Die Causa Guttenberg nach dem Evangelium des Bernd Dahlenburg

Und das geht so:
Causa Guttenberg: Deutschland einig kleinkariertes Inquisitionsland

Die Attacke auf Dr. zu Guttenberg war von langer Hand vorbereitet. Der linken und antisemitischen Hetzmeute war die Lichtgestalt Dr. zu Guttenberg schon lange ein Ärgernis, eine Persönlichkeit, die sich "immer eindeutig auf die Seite Israels gestellt hat ... War es ein Zufall", fragt Bernd Dahlenburg, "dass ausgerechnet Andreas Fischer-Lescano, der sich auf einer links-antisemitischen Seite als Autor betätigte, die Kampagne gegen zu Guttenberg logetreten hatte?"
(Pic Copyright bei Bernd Dahlenburg)

In einer kleinen Sache will ich Bernd Dahlenburg berichtigen. Auf dem Bild, mit dem er den Schrecken der Verfolgung zu Guttenbergs darstellt, ist ein Fallbeil, eine Guillotine dargestellt, also kein Werkzeug der Inquisition, sondern ein Werkzeug des jakobinischen und sanscullotischen Tugendterrors. Die Erzählung müßte - damit wäre sie noch wirkungsvoller - so pointiert werden, dass eine schamlose sanscullotische Hetzmeute den Freiherrn um einen Kopf kürzer machen will.

Ich finde Bernd Dahlenburg hätte, nur einen Hauch mutiger, einen viel besseren Vergleich nehmen und folgende größte Geschichte aller Zeiten erzählen können: Es ist die Passionsgeschichte unseres Säkulums; bei der Hetzmeute handelt es sich um die Pharisäer und das Volk der Christusmörder unserer Tage, die "Kreuziget Guttenberg, kreuziget ihn" grölen.





Zum Schluß muß ich in eigener Sache noch einen Einwand machen. Von einem anonymen Kommentator bin ich darauf hingewiesen worden, dass Bernd Dahlenburg über mich folgendes veröffentlichte: 

"Anonym Einstaatenlösung hat gesagt...
Wie, Mercator ist ein alter Sportsfreund von Ihnen??

Wie kann man das jetzt erklären?

------------
Mit Mercator [Herrn Kaufmann] bin ich nicht befreundet. Das sollte man eigentlich aus meinen Beiträgen herauslesen können.

Wenn er allerdings unverfängliche Leserbriefe einstellt, habe ich nichts dagegen, ihm zu antworten, weil ich fair sein will, wenn er sauber schreibt, was meistens der Fall ist.

Das habe ich ihm auch gesagt.

An meinem [bisherigen] Standpunkt, dass er ein Judenhasser ist, ändert das nichts....

auch wenn er sich mir als "Freund" andient, weil er wie ich Fan von Bayern München ist.

Die Frage ist:

Kann ich ihn in seinem geistlichen [intellektuellen] Sinne ändern, indem ich ihn ignoriere, oder kann ich ihn positiv beeinflussen, wenn ich ihn überzeuge?

Offene Frage.

Bisher hat
Mercator in dieser Hinsicht wenig bis gar nichts beigetragen. Er hasst auch Juden generell.

Und Indifferenz gegenüber dem Staat Israel ist für mich gleichbedeutend mit Ablehnung der Existenz Israels. So einfach ist das.

Herr Kaufmann (Mercator) muss schon wissen was er will.

Er hat sich noch nie eindeutig zum Existenzrecht Israels bekannt.
"

Sie wissen alle, dass die Nachrede, dass man ein Judenhasser sei, generell Juden hasse, noch viel schlimmer als z.B., man sei ein Päderast, ist. Ich frage Sie, liebe Leser, hiermit, habe ich Schwein oder Pech, dass der fürchterliche Bernd Dahlenburg mein Ankläger ist? Ich will dem Ankläger noch etwas Butter zu den Fischen machen. Im Gegensatz zu Freiherrn von Guttenberg, der sich "immer eindeutig auf die Seite Israels gestellt hat" habe ich, so das Plädoyer Bernd Dahlenburg, mich indifferent gegenüber dem Staat Israel gezeigt, damit die Existenz Israels abgelehnt, zumindest mich nicht "eindeutig zum Existenzrecht Israels bekannt".

Eine seltsame Unruhe hat mich ergriffen, meine Zunge beginnt von alleine zu reden, zuerst holpernd, dann immer flüssiger

"Seine Ehrwürden, Ankläger und Magister der Evangelischen Gotteskunde, ich bekenne mich im Sinne der Anklage für schuldig. Ich überreiche Ihnen die Beweisstücke Claudio Pinocchio Casula, Nochmals: was macht der Friede im Gelobten Land? und Gott sei Dank, "Friedensprozess" im Gelobten Land hat überhaupt keine Eile. Ich bekenne mich schuldig; ich erkenne, dass ich mich mit meiner "Israelkritik", mit meiner Polemik gegen die Besatzungspolitik Israels in den "Gebieten", in Judäa und Samaria, mit meiner Anerkennung Israels in den Grenzen 1948 bis 1967, nicht eindeutig zum Existenzrecht Israels bekannt habe. Ich erkenne jetzt, dass dieses Bekenntnis nur dann eindeutig und unmißverständlich ist, wenn ich die Position Steven Plauts und Ihres Mitarbeiters Herbert Eiteneiers anerkenne, dass dem Volke Israels das ganze Gelobte Land vom Mittelmeer bis zu Jordan zu Eigen ist, dass die sog. Palästinenser nach keinen historischen Standards ein Volk sind, dass es keinerlei Existenzrecht mit einem Anspruch auf Selbstbesimmung, Heimatland, politische Unabhängigkeit und bewaffnete Sicherheitskräfte hat. Ich sehe auch ein, dass man in dieser Frage als Agnostiker nicht weit kommt, dass man "transzendent-emotionale Phänomene" (Quelle) nicht ausblenden darf, dass es gilt, die Sache sub specie aeternitatis zu betrachten. Der Herr hat´s gegeben, der Herr hat´s genommen, sein Name sei gepriesen in Ewigkeit. Amen! Hallelujah!"

Samstag, 26. Februar 2011

Bayern gegen die Preussen (Borussia) 1:3

Leider muss ich zugeben, dass die Preussen (Borussia) in diesem Spiel eindeutig besser waren als die Bayern und verdient gewonnen haben. Sorge macht mir, dass die komparitiven Vorteile der Bayern, insbesondere ihre Flügelzange mit Robben und Ribery, auszurechnen sind. Klopp - ein sympathischer Typ - hat seine Mannschaft hervorragend darauf eingestellt. Glückwunsch! Die Preussen werden in diesem Jahr Meister.

Trotzdem bleibe ich auch in meiner restlichen Lebenszeit ein "Bayer", win or loss, my country. Auf in den Kampf um den Dritten, vielleicht noch zweiten Platz!

Vor dem Spiel hatte ich bei meinem alten Sportsfreund Bernd Dahlenburg noch einen Tip abgegeben, und zwar 3:1 für die Bayern. Mit dem Ergebnis lag ich goldrichtig, nicht jedoch mit dem Sieger. Bernd Dahlenburg antwortete (Kommentarbereich)

"Wenn Sie tippen geht alles schief, wie Sie gesehen haben. Ich bin stinksauer und für die nächsten Tage bedient.
Am Mittwoch muss Schlacke 05 büßen....,"

Oiwa, soll ich jetzt besser aufhören zu tippen? Ich bete, dass Bernd Dahlenburg besser tippt.

Freitag, 25. Februar 2011

Bernd Dahlenburg ein advocatus diaboli?

Nein, nein, er geht für Dr. zu Guttenberg auf die Barrikaden. Und wie! Lesebefehl!
Causa Guttenberg/Fischer-Lescano: Typisch linke deutsche Inquisitionsrhetorik

Die Causa Guttenberg hatte bisher nichts auf meinem Blog verloren, aber bei meinem alten und immer noch widerspenstigen Freund Bernd Dahlenburg wird sie ein Ereignis, das ich nicht übergehen kann. Ich werde hier keine "Perlen" zitieren, nein, machen Sie traffic auf Bernd Dahlenburgs Blog. Ich verspreche Ihnen nicht zu viel: Sie werden nicht wissen, ob sie weinen oder heulen sollen. Und das ist doch der schönste state of mind?

Radar on! Was meinen Sie? Ist dieser Einsatz ein Dienst oder ein Bärendienst für Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg?

Dienstag, 22. Februar 2011

Gott sei Dank, "Friedensprozess" im Gelobten Land hat überhaupt keine Eile

bzw. ist eine Illusion. Steven Plaut: The Grand "End of Conflict" Delusion

Dieser wegweisende Artikel wurde von Herbert Eiteneier, nom de guerre: Plattmacher, auf heplev - abseits vom mainstream unter dem Schlagwort "Friedenshetzer" so so la la ins "Deutsche" übersetzt:

Die große "Proklamation des Endes des Konflikts"-Illusion

Auszug:
"Der Schlüssel zur Beendigung der Feindseligkeiten, lautet die Erzählung, du die Formel zur Herbeiführung einer Akzeptierung Israels durch die arabische und muslimische Welt sieht so aus: Israel muss eine Vereinbarung mit den Palästinensern treffen, die zum Ergebnis hat, dass die Palästinenserführung erklärt, dass der Konflikt beendet ist. ...

Wie weit israelische Regierungen zu gehen bereit waren, um das verführerische Versprechen einer Proklamation zu einzutauschen, ist nicht weniger als irrsinnig gewesen. Eine Regierung nach der anderen, einschließlich der derzeitigen, von Benjamin Netanyahu geführten, haben der Gürndung eines Palästinenserstaates in den Gebieten westlich des Jordan zugestimmt. Vielleicht noch erstaunlicher [sic!] ist, dass die der Anerkennung der Existenz eines palästinensischen Volkes zugestimmt haben – eines, das Anspruch auf Selbstbestimmung, ein Heimatland, politische Unabhängigkeit und sogar bewaffneten Sicherheitskräften hat.
Ich betone diesen Punkt, weil ich bezweifle, dass es irgendwelche ernst zu nehmenden [sic!] Leute in Israel gibt – selbst bei der Linken – die glauben, dass die Palästinenser nach irgendwelchen historischen Standards ein Volk sind. Natürlich haben die Palästinenser selbst – bei aller Rhetorik – sich nie selbst als Volk betrachtet. Palästinenser sind Araber, Teil der arabischen Nation, die bereits 22 souveräne politische Einheiten kontrolliert, die über ein Territorium verteilt sind, das fast zweimal so groß ist wie die USA. Die Araber Palästinas sind nicht mehr ein eigenes und ausgeprägtes Volk als die Araber von Detroit oder Marseilles. ...
Das erklärt tatsächlich die palästinensische Strategie. Weil Israel willens ist praktisch jedes Zugeständnis zu machen, das nicht gleich die sofortige Selbstvernichtung darstellt, sind die einzigen Forderungen, die die Palästinenser für die Große Proklamation in Betracht zu ziehen bereit sind, solche, die Israels Existenz beenden würde – natürlich nicht auf der Stelle, aber doch im Verlauf der Zeit."

Verstanden? Ich empfehle, die ganze "Analyse" zu lesen, am besten auch im Original. Die politischen  Konsequenzen sind? Ein kalte Dusche für "Friedenshetzer".

Emanuele Ottolenghi, senior fellow at the Foundation for Defense of Democracies, auf der Achse des Guten: The Great Myth of Paletinian Statehood

"Lost in all this is the simple fact that the ordinary Arabs who rose against their regimes didn’t do so because they wanted to free Palestine, but because they wanted to free themselves. ...
So suddenly, Arab freedom has taken precedence over Israel and Palestine—or so says the much-maligned Arab Street, as it topples one tyrant and challenges the next. The conventional wisdom that the Palestinian-Israeli conflict is the mother of all problems in the region has now been exposed as nothing but a myth. Will Western leaders finally learn?"

Ah, es ist immer wieder erhebend, von den Lippen eines defender of Democracies zu lesen. Werden die Führer des Freien Westens endlich lernen, dass es sehr schön ist, wenn sich die Völker befreien, dass es jedoch nicht darum geht "to free Palestine"?

André Glucksmann auf der Achse des Guten: Jerusalem ist nicht der Nabel der Welt

"Die Tunesier und die Ägypter sind zu Beginn des Jahres 2011 realistischer und klüger als die diplomierten Geopolitiker: Für die Revolutionäre des Tahrir-Platzes ist Jerusalem nicht das Zentrum der Welt. Als die provisorische Regierung nach Mubaraks Sturz klarstellte, dass sie die internationalen Verträge und damit den Frieden mit Israel respektieren würde, rief niemand zu den Waffen, niemand nahm Anstoß und die Muslimbrüder murrten nicht. ... Für alle ist die Rangordnung umgestürzt, die palästinensische Frage ist auf später verschoben und weit davon entfernt, Anfang, Ende und Lauf der Welt zu bestimmen. "

Schwein gehabt. Jetzt ist Zeit für den Erlösungsweg des Rabbi Kook "Zuerst die Erlösung des Landes, dann die Erlösung des Volkes und zuletzt die Erlösung der Welt. " (Quelle)

Wenn die Lösung der "palästinensischen Frage" auf den St. Nimmerleinstag verschoben wird, das "palästinesiche Volk" nach keinen Maßstäben ein Volk ist, das einen berechtigten "Anspruch auf Selbstbestimmung, ein Heimatland, politische Unabhängigkeit und sogar bewaffneten Sicherheitskräften hat", überhaupt ein palästinensischer Staat nicht mehr als ein Mythos ist, bleibt ein kleines Problem, das keine quantité négléable ist. Gunnar Heinsohn, über jeden Verdacht erhaben, ein "Israelkritiker" zu sein, weist in der Untersuchung "Söhne und Weltmacht" (Taschenbuch Piper München 2008), die ich wie Peter Sloterdijk als Pflichtlektüre empfehle, auch wenn man Heinsohns Werturteile und Suggestionen nicht teilt, darauf hin:

"Die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen, Ost-Jerusalem und der Westbank (also ohne die Araber im eigentlichen Israel) ist seit der Besetzung durch Israel im Jahre 1967 bis 2002 von 450.000 auf 3.3 Millionen angestiegen... Da Israel überhaupt erst die palästinensische Bevölkerungsexplosion ermöglicht [sic!], wird man die These von einer vorrangig islamischen Haltung statt demographischer Not hinter dem tödlichen Einsatz palästinensischer Kinder [sic!]mit einem Fragezeichen versehen müssen." (a.a.O, S. 33)

Nach Heinsohn stehen 2002 in Israel und den "Palästinensergebieten"  3.9 Mio Juden über 15 Jahren 2.3 Mio Palästinenser über 15 Jahren gegenüber, jedoch 1.2 Mio Juden unter 15 Jahren gegenüber 2.05 Mio Palästinenser unter 15 Jahren. Der altneue Weltfeind und Schlüsselgröße für Instabilität und kriegerische Auseinandersetzungen, so Heinsohn, sind die überzähligen Söhne aus dem youth bulge (d.i. eine überproportionale Ausstülpung der Alterspyramide bei den 15-24-Jährigen).

"Die Palästinenser im Gazastreifen hingegen kämpfen [sic!] im youth bulge-Bereich mit etwa 50% unter 15 Jahren um den aktuellen Welthöchststand außerhalb Schwarzafrikas." (a.a.O. S. 32) "Demographisch ist man (Israel) mit 600.000 Jungen unter 15 längst zu David [sic!] geworden. Der palästinensische Goliath [sic!]  kommt - unter Einbeziehung von weiteren 750.000 Kindern in der Flüchtlingsdiaspora - auf eine 3:1 Überlegenheit und kann ganz anders kalkulieren. Kein Waffenstillstand kann diesen Vorteil aufheben." (a.a.O. S. 34).  Dies sei, so Heinsohn, eine Kriegserklärung und er titelt "Die Gebärmütter der Frauen entscheiden den Krieg".

Geht man von Heinsohns Zahlen und Szenario aus, wird die Lage durch Vertagung der "palästinensischen Frage" besser? Welche Optionen hat der israelische "David" gegen den palästinensischen "Goliath", den "tödlichen Einsatz palästinensischer Kinder"? Herrschaft, so Jeshayahu Leibowitz, durch die "jüdische Faust"? Fortsetzung des "Status quo" mit Besatzung- und Annexionspolitik und scheinautonomen Reservaten? Apartheid? Transfer? Gilt für Israel das Strategem, das Heinsohn für die US-Politik wie folgt formuliert hat?

"Von solchen Feinden will man zu einem gegebenen Zeitpunkt nie mehr als einen bekämpfen müssen. Aber selbst dann traut man sich einen Sieg nur zu, wenn der herausgeschickte einzige Sohn gegen die zweiten und dritten Söhne des Gegners mit überwältigender Feuerkraft auftreten kann. Nach dem erhofften Sieg muß - möglichst mehrere Jahre lang - Atem für den nächsten Waffengang geschöpft werden, auf den eine weitere Verschnaufpause folgt ... Diese win - hold - win (den momentan greifbarsten Herausforderer präemptiv besigen, den nächsten Gegner in Schach halten, dann diesen beisiegen etc.) kennzeichnet die amerikanische Strategie und bedeutet ein partielles Abgehen von der alten two-war-strategy, weil man sich zwei gleichzeitige Siege nicht mehr zutraut." (a.a.O. S. 36)

Passt dieses Strategem in die geopolitische Tektonik und Architektur des Nahen Ostens? Ob es zu einem summer of Democracies im Nahen Osten nach dem springtime of freedom kommt, wage ich nicht vorherzusagen. Dass jedoch die "Straßen" in Ägypten, Tunesien und anderwo, die sich gegen die Tyrannen erhoben haben, kämpfen, um sich von ihnen zu befreien, akzeptieren, dass dies für die Palästinenser, deren Existenzrecht in Frage gestellt wird, nicht gelten soll, wage ich zu bezweifeln.  Dort wird man registrieren, ob der "Westen" mit zweierlei Maß mißt. Israel fehlt ein Sadat oder ein Kohl, der den Mantel der Geschichte ergreift.

Freitag, 18. Februar 2011

Thea Dorn

Die bei weitem erfolgreichste Post auf diesem Blog war

Broder hat noch mehr Mumm. Oder zu Gast bei Thea Dorn. Sprühende Intelligenz. Erotisches Charisma. 

Ich möchte mich bei den Fans von Thea Dorn bedanken.  Bei BILD hat sie ein Lippenbekenntnis abgegeben, bitte

"One night stands sind technisch nie sehr anspruchsvoll"

Herzlichen Dank an BILD für die neue Feldstudie über zeitgenössische Erotik. "Die Frauen haben gesprochen! Aber was sagen die Herren der Schöpfung zu diesem Thema?" Ich warte immer noch auf die von dem von der Welt-Gruppe als "hemmungsloser Freiheitskämpfer" begrüßten Henryk M. Broder versprochene Studie über Sex in der Ehe. In London hat er jetzt immerhin seine These vorgestellt "Broder bezeichnete eine sachliche Diskussion als so etwas wie "Sex in der Ehe", damit könne man gleich wieder aufhören." (Quelle) Sex in der Ehe sei so etwas wie eine "sachliche Diskussion", damit könne man gleich wieder aufhören. Na, wer sagt´s denn? Auf welche Stichprobe greift er zurück?

Montag, 14. Februar 2011

Claudio Pinocchio Casula, Nochmals: Was macht der Friede im Gelobten Land?

"Die ungeheuerliche Enthüllung (oder unzutreffende Behauptung, je nachdem), der zufolge die Palästinenserführung zu Olmerts Zeiten erwogen haben soll, von ihren nach außen stets unerbittlich demonstrierten Maximalforderungen („heiligen Rechten“) abzurücken, werden wir thematisieren, sobald die Zeit es zulässt, wenn sich der Nebel über der Szenerie einigermaßen gelichtet hat."

so Claudio Casula am 25. Januar auf Spirit of Entebbe.

Nun, es ging um die Palestine Papers, hier die Dokumentation von AlJazeera, hier Kommentare von Spiegelfechter, von der Freitag, Schattenblick und Gil Yaron, Making The Middle East Understandable.

Ich habe hier immer wieder darstellen können, dass - so Claudio Casula - der Friede im Heiligen Land schon längst ausgebrochen wäre, wenn nicht palästinensische Halunken, Blockadekräfte , Jammerlappen, Traumfabrikfabrikanten jede Chance für einen Friedensschluß mit Israel vermasselt hätten, sie hätten schönste und weitreichendste Angebote von Seiten Israels immer abgelehnt. Von daher war die sogenannte "ungeheuerlichen Enthüllung" (bzw. "unzutreffende Behauptung") durch die  Palestine Papers ein Sachverhalt, den ein kerzengerader und bedachtsamer Kopf wie Claudio Casula genau unter die Lupe nehmen mußte; wir haben es genau verstanden, dass er mit einem Kommentar so lange warten wollte, "bis sich der Nebel über der Szenerie einigermaßen gelichtet hat."

Wir freuen uns sehr, dass sich jetzt am 13. Februar der Nebel "einigermaßen gelichtet hat". Claudio Casula, wie immer am Ball, berichtet exklusiv Herr Abbas gibt eine Pressekonferenz. Leseempfehlung! PK nur auf Spirit von Entebbe! Ich werde immer ehrfürchtiger und demütiger angesichts der Gewitztheit  von Claudio Pinocchio Casula.

"Wenn die Palestine Papers echt wären, implizierte [sic!] das nicht, dass Israel Ihnen tatsächlich fast 95 Prozent der Westbank plus Gaza plus Ostjerusalem plus, wenn auch begrenzte, Repatriierung von bis zu 100.000 Palästinensern innerhalb Israels angeboten hat und dass Sie dennoch nicht unterschrieben haben, wohl wissend, dass Ihnen Mr. Netanyahu höchstwahrscheinlich nicht dasselbe anbieten würde wie Mr. Olmert?
Äääääääääääääh…
Was wäre denn ein Abkommen mit Israel wert, so lange die Hamas, deren Ziel die Vernichtung Israels ist, den Gazastreifen beherrscht?
Öööööööööööööh…
Claudio Casula, Spirit of Entebbe:
Mr. Abbas, wie lange noch wollen Sie Ihr Doppelspiel spielen und im Zwischenzustand verharren, nur weil es bequem für Sie ist, keine Verantwortung übernehmen zu müssen? Haben Sie vielleicht mehr Schiss als Fatahlandsliebe?

Ganz und gar nicht. Den Kurs von Muhammad Abd ar-Rahmn Abd ar-Rauf hält weder Ochs noch Esel auf! Vorwärts nimmer, rückwärts immer! Ich liebe… ich liebe doch alle… alle Menschen!
Christoph Schult, DER SPIEGEL:
Herr Präsident, können Sie garantieren, dass Sie im Amt bleiben und dass keine Demonstrationen in Ramallah stattfinden werden? Nicht, dass ich Sie zu spät Diktator, Despot oder Tyrann nenne…

Saeb Erekat:
So, Herrschaften, das reicht. Die PK ist beendet. Herzlichen Dank.

Maskierter Mann mit Hamas-Stirnband, wild gestikulierend: Du bist ein toter Mann, Abu Mazen! Hörst Du? Tot!!"

Man muss schon genau hinhören, dann ist Claudio Pinocchio Casula ein Prachtkerl der Aufklärung. Klar doch, dass nicht die Israelis ein weitreichendes Angebot der Palästinenser abgelehnt haben, sondern, wie immer seit allen Zeiten bis in alle Ewigkeit,  Abu Mazen und die PA (Palestinian Authority) ein weitreichendes Angebot der Israelis unter Olmert (Merke: die Palis rücken nie und nimmer von ihren Maximalfordrungen ab). Aber es kommt noch konsistenter, und hier liegt das eigentliche Genie Claudio Pinocchio Casulas, der den Finger auf die Wunde legt: Abu Mazen  ist zwar Despot, Tyrann, Diktator, kann jedoch nicht garantieren, dass er im Amt bleibt und dass keine Demonstationen in Ramallah stattfinden.  Abu Mazen ist ein toter Mann.

Da das so ist, wären die Israelis von allen guten Geistern verlassen, wenn sie mit Abu Mazen und der PA ernsthaft "Friedensverhandlungen" führen würden. Der Punkt ist: Abu Mazen und die PA sind für Israel keine legitime und ernstzunehmende Verhandlungspartner für einen "Friedensprozess", Abu Mazen und die PA sind für Israel nicht mehr und nicht weniger als "Sicherheitspartner"; weniger wohlmeinende Zungen würden von Kollaborateuren oder Quislingen sprechen. Gil Yaron schreibt in seinem Artikel Staatsmänner oder Kollaborateure

"Nun geht es an den Kern des Friedensprozesses: Der Sicherheitskooperation zwischen Israel und der PA ... Die Berichte über die ohnehin bekannte Zusammenarbeit mit der Armee sind noch verschmerzbar. Peinlicher ist der Umstand, dass die PA Israel dazu drängte, die Belagerung des Gazastreifens zu intensivieren, um den politischen Druck auf die Hamas zu erhöhen. "Es scheint ihr wichtiger gewesen zu sein, gegen den politischen Rivalen anzugehen, als die Besatzung zu bekämpfen", kommentierte Al Jazeera."


Sagen wir mal, mit mehr Verachtung als Sie kann man einen "Staatsmann" und "Sicherheitspartner" nicht bestrafen, nicht wahr Claudio Casula? Abu Mazen ist doch ein nützlicher Idiot, auf den Sie immer mit dem einen oder anderen Finger zeigen, wenn es mit dem Frieden nicht so ganz klappt?

Samstag, 12. Februar 2011

Henryk M. Broder: Ganz hemmungsloser Freiheitskämpfer bei BILD & Co.

Ich habe berichtet, dass Henryk M. Broder an Weihnachten von der WELT-Gruppe als "hemmungsloser Freiheitskämpfer" an Bord begrüßt wurde.  Seither muß der gute Mann Tag für Tag in dieser Funktion als running gag steife Brisen gegen alle Schnarchnasen, Schlafmützen, Halb- und Scheintoten, dösende Mumien blasen, die nicht wie er hemmungslos und bedingungslos für die Agenda der Freiheit TV glotzen und dabei auf die Barrikaden gehen.

Dass der eine oder andere  Furz auch in der eigenen Hose explodiert, das will ich hier nicht ausbreiten, das ist auf BILDblog dokumentiert (hattip Matthias Marzahn). Witzig finde ich Broders Schlußwort zur Sache. Ist er das Teflon-Männchen, als der er sich geriert? Dass Stefan Niggemeier einen sähr wunden Punkt getroffen hat, zeigt, auf welche Art Broder zurückscheißt, Verzeihung, zurückschießt.

Bei Broder bleiben nicht viele Fragen offen; er ist ein Mann ohne Geheimnisse, ein Mann, der keinen Schatten  wirft. Vielleicht noch zwei Fragen

1. schießt der stärkste der expendables nicht mit Kanonen auf Spatzen? Wäre er hier als hemmungsloser und radikaler Freiheitskämpfer nicht besser aufgehoben?

2. Broder hat gegenüber dem Ersten bemängelt, dass es die TV-Glotzer eher zu Tode amüsiert, als sie live zur Rede des Jahrhunderts dazuzuschalten. Stimmen denn jetzt die Proportionen, lieber Henryk, im Zentralorgan für Meinungsfreiheit BILD?


Unsere freiheitliche Gesellschaft zeichnet sich auch dadurch aus, dass die news über den Abschied Tommy Gottschalks doch noch etwas höherwertiger sind als die news über den Rücktritt Hosni Mubaraks. There´s no business like show-business, Sie sind doch Teil, lieber Henryk?

BILD ist auf der Titelseite sehr lakonisch - und sehr genau "Er hatte sich bis zuletzt an die Macht geklammert. JETZT HAT DAS VOLK GESIEGT. Ägyptens Präsident ist zurückgetreten. Das Militär übernimmt die Macht am Nil. Millionen von Ägyptern jubelten auf der Straße". Die Karten werden jetzt gemischt.  Ägyptens Militär. Die unheimliche Macht am Nil

"Nun, so das Kalkül, soll das Militär einen geordneten Übergang sichern - freilich immer unter Aufsicht des Großen Bruders auf der anderen Seite der Erde. ... Zu keiner Institution in Ägypten haben die USA bessere Kontakte als zum Militär. ... Das Vertrauen in diese Kontakte scheinen die einzige Erklärung, warum man den faktischen Militärputsch als Fest der Demokratie überschminkte. "

Was meinen Sie, ungehemmter Freiheitskämpfer? Ein Teilsieg ist errungen. Schaun mer mal, ob sich die Ägypter mit einer patrimonial unterfütterten Militärdiktatur, die vom Westen alimentiert wird, begnügen. Unruhen in Nordafrika. Israel zeigt sich zufrieden mit ägyptischen Militärs. Und der Westen? Der kann das seinige tun, um die Hoffnungen zu unterstützen oder die Ägypter um ihre Hoffnungen zu betrügen.

P.S. Matthias Marzahn  sei für den Hinweis gedankt, dass Stefan Niggemeier mit der Post auf Bildblog nicht das geringste zu tun hat. Also nicht Stefan Niggemeier hat einen sähr wunden Punkt getroffen, sondern Lukas Heinser. Da ich das ebenso wie Broder übersehen habe, würde ich ihn, so er denn ginge, nach Canossa begleiten.

Happy New Year, Egypt


DPA

Freitag, 11. Februar 2011

Junge Freiheit: Identitätspolitik und Kampf gegen moralische Relativierung II

Fabian Schmidt-Ahmad ist Kolumnist der Jungen Freiheit und empfängt einen seltsamen Gast, einen Bürger Athens, dem er unser Gemeinwesen vorstellt (1. Teil, 2. Teil).

Der Gast ist einer, der mit seinem Urteil nicht hinterm Berg hält, Fabian Schmidt-Ahmad klingeln die Ohren:

"Wisset, daß jeder Bürger für die Erhaltung des Gemeinwesens einstehen muß. Ohne dies mögt ihr noch wie Könige leben, doch eure Kinder schon werden die Sklaven fremder Herren sein. ...Was ihr auch immer für Werte habt, sie werden euch nicht überleben. Ins Grab werden sie euch folgen und es wird sein, als hätte es sie und euch nie gegeben. ... Bei uns gibt es Verfassungen, die den Bürger dazu verpflichten, bis zum dreißigsten Lebensjahr eine Familie zu gründen. Mißachtet er dies und kann kein Kind vorzeigen, wird er auf ewig mit Schimpf und Schande aus der Bürgerschaft ausgeschlossen. ... Was für Hilfe wünschen die Barbaren von einem Helenen?


Erst stockend, dann immer schneller sprudeln die Worte aus uns heraus. Ja, er hat Recht, unsere Gesellschaft hat in der Tat ein existentielles Problem. Einwanderer aus einer fremden Kultur sind in unsere Gesellschaft eingedrungen, sie werden immer mehr, und statt sich unseren Gesetzen unterzuordnen, zwängen sie uns ihre eigene Kultur auf. Unser Freiraum, unsere großartige Freiheit, wird von Tag zu Tag immer enger. 

Wir erzählen ihm alles und geduldig hört er zu. Schließlich schüttelt er verwundert den Kopf. „Ihr seid seltsame Menschen. Daß eure Frauen keine Kinder mehr bekommen ist euch gleichgültig, aber das hier erfüllt euer Herz mit Furcht.“ Erstaunt blicken wir ihn an, und er fährt fort: „Ich kann wirklich kein Problem erkennen. Jedenfalls keines, das nicht mit ein paar gesetzestreuen Hopliten aus der Welt geschafft werden könnte.

„Hopliten, sind das so etwas wie Sozialarbeiter? Aber schon mit dem ersten Gastarbeiterabkommen…“ „Und seltsame Worte habt ihr auch“, unterbrach uns der Athener. „Was sind ‚Gastarbeiter‘? Ich kenne so etwas nicht und habe niemals davon gehört. In meiner Sprache nennt man das, was ihr mir beschrieben habt, ‚Sklaven‘. Was laßt ihr euch von diesen bedrängen?“ 

... Aber doch, er hat ein Erbe hinterlassen. Was aber werden wir unseren Kindern übergeben? Besitzen wir überhaupt noch etwas, das wir weiterreichen können? Oder wurde bereits alles „für einen guten Zweck“ geplündert? "

Kommen wir damit noch weiter? Könnte das wieder zeitgemäß werden?

Wikipedia zu "Hoplit"

Donnerstag, 10. Februar 2011

Der letzte stabile Partner des freien Westens in der arabischen Welt

König Abdullah soll Obama am Telefon zusammengestaucht haben

"Mubarak und König Abdullah sind nicht nur Verbündete, sondern auch Freunde. Der König wird nicht dabei zuschauen, wie sein Freund weggeschoben und erniedrigt wird", zitierte die "Times" einen Diplomaten. Nach den Unruhen in Ägypten verbliebe den USA derzeit nur noch ein stabiler Partner in der arabischen Welt: Saudi-Arabien. "Und die Saudis werden die USA genau daran erinnern", ergänzte der Diplomat." (Quelle)

Ist in Saudi-Arabien nicht der Wahhabismus Staatsreligion, wird dort nicht die Schari´a buchstabengetreu umgesetzt und ist Saudi-Arabien nicht Exporteur des wahhabitischen Radikal-Islams?

Geschenke mit Sprengkraft
Saudi-Arabien finanziert Terror

Wie heisst das Unwort des Jahres 2010? Alternativlos. Aber es passt irgendwie zur Bündnispolitik des freien Westens, zu seiner Realpolitik. Die Realpolitik von Zauberlehrlingen, die im Treibsand des Nahen Ostens versacken.

Eine Legende bei den Wüstensöhnen



Und noch eine Legende bei den Wüstensöhnen




Wird sich Obama beugen?



siehe: Allahs Fundis und Fanatiker

Mittwoch, 9. Februar 2011

Politically Incorrect: Identitätspolitik und Kampf gegen moralische Relativierung

Die Besucher dieses Blog wissen, dass ich trotz meines Wahlspruches "Flectere si nequeo superos Acherontas movebo"  zu gerne bei den Olympiern des Diskurses, als da sind Henryk M. Broder, Claudio Casula, Bernd Dahlenburg, Alex Feuerherdt, Herbert Eiteneier, Clemens Heni, verweilt habe. Ich muss gestehen, dass ich die Freunde von Politically Incorrect vernachlässigt habe; das ist umso sträflicher, als über das Schicksal von Meinungen und Personen nicht mehr in den vornehmen elitären Salons entschieden wird, sondern dort, wo sich crowds bewegen, clickrates gezählt werden. Politically Incorrect ist vox populi.

Dabei sind die Diskussionen, die auf Politically Incorrect geführt werden, lebhaft und aufschlußreich, z.B. über "Die Totenglocke der Zivilisation". 

Nach Angela Merkel, Nicolas Sarkozy hat nun auch David Cameron auf der inzwischen legendären Münchener Sicherheitskonferenz deklariert, dass die "Doktrin des staatlichen Multikulturalismus" gescheitert sei. Die bei weitem wichtigste Zustimmung erhielt er von seiner Autorität, dem britischen Oberrabbiner Lord Sacks:

 "Eine Auflösung nationaler Identitäten mache es Minderheiten unmöglich, sich zu integrieren, weil es dann nichts gebe, in das man sich integrieren könne." und "Multikulturalismus ist ein Teil des europäischen Phänomens moralischer Relativierung", gar „Moralische Relativierung ist die eigentliche Totenglocke der Zivilisation."

Halten wir fest, die Moral in unseren Gemeinwesen sei eng mit einer nationaler Identität verbunden, die Auflösung nationaler Identiäten sei gleichbedeutend mit einer verderblichen moralischen Relativierung,  die der Toleranz gegenüber den die Moral in Frage stellenden Minoritäten geschuldet ist. Für Politically Incorrect ist Lord Sacks der Kronzeuge. "Derartige Töne würde sich die – dem Judentum sehr verbundene – PI-Community sicher auch häufiger von hiesigen Zentralratsvorsitzenden wünschen."

Dick und Doof zusammen mit Bernd Dahlenburg

Herzlichen Dank an Bernd Dahlenburg für diesen hattip. Dick und Doof sind die größten.  In meiner Jugend habe ich mich bei ihnen "zu Tode gelacht" (ich habe bei ihnen noch mehr gelacht als z.B. bei Charlie Chaplin oder den Marx Brothers). Wahrscheinlich habe ich ihnen mein Überleben und meinen Humor zu verdanken. Jetzt haben wir schon drei gemeinsame Vorlieben: neben dem FC Bayern und Radfahren  Laurel und Hardy (wobei ich das Label "Dick und Doof" nie respektlos gegenüber diesen singulären Künstlern des subversiven Lachens und der Demontagen der Konventionen fand. Das Lachen mit Dick und Doof ist das Lachen über die Tücken des Erwachsenwerdens und der Triumpf des Lustprinzips über das Realitätsprinzip, der Kindsköpfe über die Erwachsenenschädel von z.B. Ehefrauen, Matronen, Polizisten, andere Verkehrsteilnehmer). Da Sie sich standhaft weigern, mit mir mal in die Allianz-Arena zu gehen, wollen wir nicht mal einen Dick und Doof Abend machen? Das hätte für Sie den Vorteil, dass Sie sich dann nicht fürchten müßten,  mit mir gesehen zu werden, wäre also nicht rufschädigend.

Hier also die beiden Größten




Montag, 7. Februar 2011

Omar Suleiman - der Favorit des freien Westens

Auf der Münchener Sicherheitskonferenz haben sich die Politiker des freien Westens auf einen Übergang zur Demokratie geeinigt.

"Aber alles geordnet, alles nacheinander. Ohne Chaos. ... längst hat sich in Washington Ägyptens neuer Vizepräsident Omar Suleiman als Top-Favorit auf die Mubarak-Nachfolge herauskristallisiert."

Omar Suleiman, seit 1993 Direktor des ägyptischen Geheimdienstes Muchabarat, ist ein gediegener Mann in feinen Anzügen und mit vorzüglichen Manieren, kein Prolet wie weiland Erich Fritz Emil Mielke.

In der deutschen Wikipedia lesen wir über ihn

"Zwischen 1962 und 1973 war er auf verschiedenen Positionen an allen Kriegen Ägyptens mit Israel beteiligt und wurde 1991 schließlich Leiter der militärischen Aufklärung. Suleiman vermittelte 2000 während der Intifada zwischen Israel und den pälastinensischen Aufständischen, er wird in diplomatischen Kreisen als gemäßigte Kraft eingeschätzt. "

Weit mehr erfahren wir in der englischen Wikipedia

Henryk M. Broder, Chapeau!

nämlich zu diesem Artikel in der WELT

Israel zieht den Status Quo jeder Veränderung vor

Ich finde, auch wenn Sie nicht bei jedem Detail die nötige Sorgfalt walten ließen und auch zeigen wollten, wie grandios Sie jonglieren können und auf der Welle mitsurfen, diesen Artikel so wichtig wie die kopernikanische Wende. Applaus. Das Apologetische in Ihren Ausführungen kann man wohl  getrost als fromme Formel vernachlässigen. Bis ans Ende aller Tage wird ein tatsächlicher oder eingebildeter Antisemitismus als causa prima für Fehlurteile und und "Fehler" der israelischen Politik dienen müssen.

Großartig Ihre kleinen, feinen Analysen, z.B.

"Heute sagen die Israelis: "Wir hatten keine Wahl, es gab nur Arafat." Aber das stimmt nur bedingt und nur deswegen, weil die Israelis mit allen Mitteln das Aufkommen einer lokalen politischen Elite der Palästinenser verhindern wollten. " - Zauberlehrlinge, nicht wahr, lieber Henryk?

Lustig diese Beobachtung

"... Benjamin Netanjahu tat das Gegenteil: Er bat Bundeskanzlerin Merkel darum, sich bei der Europäischen Union für Husni Mubarak zu verwenden. Eine Woche später hat er es sich anders überlegt und erklärt, ein demokratisches Ägypten wäre keine Gefahr für Israel und den Frieden, wobei er Mubarak nicht einmal mit Namen erwähnte. " Tja, so ist das, wenn Pappnasen iraelischer als Israel sein wollen. München war doch eine Schande, nicht wahr, Henryk?

Nicht vergessen wollen wir, dass "Status quo" das Codewort für die fortlaufende Annexionspolitik Israels in Judäa und Samaria ist.

 Jetzt wünsche ich mir noch die eingehenden Exegesen von Claudio Casula, Alex Feuerherdt, Bernd Dahlenburg, Herbert Eiteneier, Clemens Heni ecetera pepe.

Bild: mit den roten Mokassin bei Maybritt

Sonntag, 6. Februar 2011

1989 Sicherheitskonferenz des Warschauer Paktes in Prag: Der Ostblock steht hinter Erich Honecker - noch

Wie sich Geschichte doch wiederholen kann. Ich beziehe mich auf den SPON- Beitrag "Münchener Sicherheitskonferenz. Der Westen stützt Mubarak - noch". Ein Déjà-vu

"Das nennt man Realpolitik: Die Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes wollen den Machthaber der Deutschen Demokratischen Republik, Erich Honecker,  noch halten, wenn er im Gegenzug den Übergang zur Demokratie begleitet. Mittelfristig setzt der Ostblock auf den Minister der Staatssicherheit Erich Fritz Emil Mielke - und hofft, dass er beim Volk auch ankommt. 


 Es ist ein starkes Signal, das  Wjatscheslaw Iwanowitsch Kotschemassow da sendet. Ein Signal, das die Masse der Demonstranten in der Deutschen Demokratischen Republik wohl enttäuschen wird. Der Botschafter des sowjetischen Staats- und Parteichefs Michail Sergejewitsch Gorbatschow ist gerade zurückgekehrt aus Ostberlin und berichtet nun, über einen Bildschirm zugeschaltet, der Prager Sicherheitskonferenz über seine Gespräche.


Kotschemassows zentraler Satz: "Generalsekretär Erich Honecker hat seinem Land 40 Jahre gedient und steht jetzt vor der Aufgabe, die Deutsche Demokratische Republik in die Zukunft zu führen." Hatte Michail Sergjewitsch Gorbatschow nicht erst am Freitag gesagt, wer zu spät kommt, bestraft das Leben und Honecker müsse jetzt "darauf hören, was das deutsche Volk sagt"? Und das sagt hunderttausendfach etwas ganz anderes.


Jetzt also doch: Auf in die Zukunft mit Erich Honecker ? Wirklich?


Nicht ganz. Dahinter steckt etwas anderes. Man will Honecker den Abgang in Würde ermöglichen. Man will den Übergang zur Demokratie. Aber alles geordnet, alles nacheinander. Ohne Chaos. Entsprechend berichtet Kotschemassow, Staats- und Parteichef Michail Sergejewitsch Gorbatschow  wünsche sich, "dass wir respektvoll kommunizieren mit einem Menschen, der ein alter Freund der Sowjetunion ist". Er meint Honecker. Kotschemassow vergisst auch nicht zu erwähnen, dass Honecker ja bereits erklärt habe, bei Wahlen nicht zu kandidieren. "Die Rolle von Generalsekretär Honecker bleibt absolut entscheidend in den nächsten Tagen. Es ist seine Chance, selbst über sein Vermächtnis zu bestimmen", sagt der Gesandte.

Samstag, 5. Februar 2011

Hannes Stein , Eine interessante intellektuelle Position

Hannes Stein ist unter den Autoren auf der Achse des Guten der sensible und elegante Intellektuelle, auch wenn er in dieser besonderen Gesellschaft zuweilen in Gefahr war, auch zum groben Klotz und Haudrauf zu mutieren, aber es immer schaffte, im Konjunktiv zu bleiben. Jetzt schreibt er anläßlich der unübersehbaren Bewegung im Nahen Osten

"Die einen hoffen auf die Demokratisierung des Nahen Ostens, weil nur so die arabisch-islamische Welt endlich den Anschluss an die liberale Moderne finden werde, die anderen fuerchten sie, weil sie glauben, dass so der schaeumende Wahnsinn an die Macht kommt. Ich neige im Moment ganz besonders [sic!] zu beiden Haltungen. Eine interessante intellektuelle Position. " (Quelle)

Nun, so eine interessante intellektuelle Postition kann uns Menschenwesen zuweilen quälen, zuweilen Vergnügen bereiten, zumal wenn man ganz besonders sowohl dahin als auch dorthin neigt. Dankbar war ich, dass Hannes Stein in dieser Post die schöne Rede, die Shlomo Avineri in Haaretz für Benjamin Netanyahu geschrieben hat, vorstellt und übersetzt

Ich wende mich an euch ... als israelischer Premierminister, der demokratisch gewaehlt wurde ... Das israelische Volk, das zu ungefaehr 20 Prozent aus Arabern besteht, wuenscht dem aegyptischen Volk das Beste, und wir werden jede Entscheidung respektieren, die ihr im Hinblick auf Aegyptens innere Verfassung trefft. Das ist allein eure Entscheidung, und wir haben nicht die Absicht, uns in eure souveraenen Rechte einzumischen, diese Verfassung zu formen. Wir hoffen, dass so, wie der Frieden 30 Jahre lang gewahrt wurde, auch kuenftig die historischen Errungenschaften bewahrt werden, die er ermoeglicht hat.

Von den Einzigwahren Freunden Israels auf dem Brightsblog

Nur wenig trösten kann mich an diesem Tag (Bayern hat sich in Kölle die Lederhosen ausziehen lassen), dass meine Recherche "Caroline Glick, Der Mann in der Menge der islamistischen Straße" auf dem Blog "Brights - Die Natur des Zweifels" veröffentlicht wird. Die Brights sind jedem metaphysischen Obskurantismus abhold. Ich selbst bin kein wissender Atheist, halte es als Agnostiker eher mit Hamlet "Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit sich träumt", werde jedoch sehr mißtrauisch, wenn  in irdischen Agenda (gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist) metaphysische Prämissen und Hinterwelten in Anschlag gebracht werden. Und ich verachte Fälscher und Verleumder.

Mein Gott, Bayern, 2:3 gegen Poldi und den Karnevalsclub

Shit happens. 2:0 geführt und dann geschlottert. Bernd Dahlenburg, wie ich ein zumeist verwöhnter Bayern-Fan, wollen wir jetzt nicht zusammen einen saufen, wenn Sie sich schon standhaft weigern, mit mir mal in der Allianz-Arena zu feiern?

Donnerstag, 3. Februar 2011

Wen verrät der "Westen"?

Wen verrät der "Westen"? Die suspekten arabischen "Straßen", die zwar "Freiheit" schreien, aber noch keine Lizenz für die richtige Demokratie haben, oder arabische Despoten, "Diktaturen light", die zuverlässige Bündnispartner des freien Westens und der einzigen Demokratie im Nahen Osten waren?

Es lohnt sich, diese beiden Artikel über Kreuz zu lesen

Jakob Augstein, Das Ende der westlichen Glaubwürdigkeit
Ari Shavit, Die arabische Revolution und der Untergang des Westens

Ari Shavit ist - ebenso wie Caroline Glick - ein "skeptischer Israeli, der - so Spirit of Entebbe - für nichts anderes steht als für die Stimme der Vernunft"; er analysiert

"So wie die Offiziersrevolution in den 1950ern den arabischen Monarchismus, der auf die Kolonialmächte gebaut hatte, zu Fall brachte, bringt die 2011er Revolution die arabischen Tyrannen, die von den Vereinigten Staaten abhängig waren, zu Fall. ... Etwa sechzig Jahre lang gab der Westen der Welt eine zwar unvollkommene, doch stabile Ordnung. Er baute eine Art postimperiales Reich, das relative Ruhe und maximalen Frieden versprach. ... Doch der schwache Umgang der westlichen Länder mit dem Nahen Osten beweist, dass sie nicht länger führend sind. Vor unseren Augen verwandeln sich die Supermächte in Palavermächte. ... Es ist nicht nur der Verrat an einem Staatsführer, der dem Westen gegenüber loyal war, der der Stabilität diente und zur Mäßigung beitrug. Es ist der Verrat an jedem Verbündeten des Westens im Nahen Osten und in den Entwicklungsländern. Die Botschaft ist klar und deutlich: Das Wort des Westens gilt nichts. Eine Allianz mit dem Westen ist keine. Der Westen hat verloren. Der Westen hat aufgehört, eine führende und stabilisierende Rolle in der Welt zu spielen. ... Doch die übergreifende Folge wird der Kollaps der nordatlantischen politischen Hegemonie sein, und dies nicht erst in Jahrzehnten, sondern bereits in Jahren. Wenn die Vereinigten Staaten und Europa Mubarak jetzt beerdigen, beerdigen sie auch die Macht, die sie einst hatten. Auf dem Tahrir-Platz von Kairo schwindet das Zeitalter der westlichen Hegemonie."

Hier schreit einer aus dem Glashaus, scheint mir. Ari Shavit ist wütend, sehr wütend; lesen Sie seinen Beitrag, Sie finden dort einen Lobgesang auf George Walker Bush und starke Diatriben gegen die Verräter Jimmy Carter und Barak Hussein Obama. Was Shavit verschweigt: Es mag auch um die Hegemonie des "Westens" gehen, vor allem geht es jedoch um die Hegemonie Israels in der Region, für die der "Westen", an der Spitze Israels großer Alliierter Bündnispartner kaufte. Solange diese "relative Ruhe und maximalen Frieden" garantierten, war es schnurzegal, ob diese Despoten  light oder hardcore waren.

Schmok, Exklusivinterview mit Dr. Mustapha Barghouti

Gerne verlinke ich auf diese Post von Schmok.

Claudio Casula, hat sich bei Ihnen der Nebel bereits gelichtet? Das hier hilft, schauen Sie sich das mal an (audiatur et altera pars). Was Dr. Barghouti über die einfachen jüdischen Häuslebauer in Judäa und Samaria sagt, was meinen Sie, lügt der palästinensische Traumtänzer? Bindet der uns einen Bären auf die Nase, wenn er erzählt, dass die israelische Wohlfahrtsbehörde in Judäa und Samaria die Wasserversorgung so reguliert, dass die Palästinenser pro Kopf 50 m3 (also stinken müssen), während die jüdischen Häuslebauer pro Kopf 2.400 m3 (also gut riechen können) erhalten?

P.S. Was meinen Sie zur neuesten Frechheit von El Baradei?

"ElBaradei mahnte die israelische Regierung, sich mit dem Ende des Mubarak-Regimes abzufinden. "Die Israelis sollten verstehen, dass es in ihrem langfristigen Interesse liegt, ein demokratisches Ägypten als Nachbarn zu haben." Und dass es für gute Beziehungen zu Kairo "klug ist, die legitimen Interessen der Palästinenser zu würdigen, ihnen einen Staat zuzugestehen". (SPIEGEL)

Mittwoch, 2. Februar 2011

Caroline Glick, Der Mann in der Menge der islamistischen Straße

"Der Mann in der Menge" ist eine der faszinierendsten und erschreckendsten Stories von Edgar Allan Poe

"Ich habe in meinem ganzen Leben kein zweites (Antlitz) gesehen, das ihm auch nur im entferntesten glich. Aber ich erinnere mich sehr wohl, dass gleich mein erster Gedanke bei seinem Anblick war, dass jeder Maler, der nur immer den Teufel malte, dies Gesicht allen künstlerischen Darstellungen des Satans vorgezogen haben würde..."Dieser alte Mann", sagte ich endlich zu mir selbst, "ist die Verkörperung, ist der Geist des Verbrechens. Er kann nicht allein sein. Er ist der Mann in der Menge. Es wäre vergebens, ihm noch weiter nachzugehen, denn ich würde doch nichts von ihm, nichts von seinen Taten erfahren."

Caroline Glick ist die Galionsfigur, die Ikone der Einzigwahren Freunde Israels. Sie ist  Managing Editor der Jerusalem Post, sie ist Senior Fellow des Middle East Affairs of the Washington, D.C.-based Center for Security Policy. In der Operation Iraqi Freedom war Caroline Glick embedded journalist, eine richtige Schützenliesel. 2003 wurde sie von Maariv zur prominentesten Frau Israels deklariert. Sie ist Editor von Latma TV. Caroline Glick ist sowas wie der Vatikan für die Israel-Gläubigen. Carolina locuta, causa finita.
Caroline Glick hat das Antlitz der ägyptischen Mengen in den Straßen von Kairo gesehen.


Wie bei Edgar Allan Poe ist ist dieser Mann in der Menge der verfluchte Ewige Wanderer. Wir haben ihn bereits in Srinagar in Kaschmir gesehen; dort demonstriert er gegen Papst Benedikt XVI.


von Bernd Dahlenburg a.k.a. Castollux ist er  in "Palästina" zusammen mit Jimmy Carter gesehen worden


auf der gleichen Website wie rage boy Barak Hussein Obama


Politically Incorrect hat ihn auch in Athen gesehen


Allahu akbar. Gott ist groß. Es gibt nichts, was es nicht gibt.  La illaha il Allah. Und Caroline Glick hat ihn jetzt in Kairo gesehen. Bismillah irRahman irRachim.

Dienstag, 1. Februar 2011

Claudio Casula, ein lupenreiner Demokrat

Hinsichtlich der "ungeheuerlichen Enthüllung" der "Palestine Papers" bleibt "Claudio Pinocchio Casula" immer noch die Spucke weg; er will sich erst äußern, wenn "sich der Nebel über der Szenerie einigermaßen gelichtet hat." (Quelle). Ein sehr bedachter Kopf. Dabei hat Bibi Netanyahu längst Entwarnung gegeben und die Richtlinien der politischen Anschauung bestimmt, und das in Anwesenheit von Angela Merkel, der besten Freundin Israels im Bundeskanzleramt seit den Tagen Konrad Adenauers, gemeinsame Kabinettsitzungen sind an der Tagesordnung. Der SPIEGEL berichtet

"Die Stimme des Premiers wird lauter und bestimmter: Nein, nein, nicht Israel und sein fortgesetzter Siedlungsbau in den besetzten Gebieten behindert den Friedensprozess, das ist seine Botschaft. Es seien die Palästinenser, die Angst vor dem Frieden hätten, davor, den Staat Israel endgültig anzuerkennen. "Punkt", sagt Netanjahu. ...Und im Übrigen sei ja nun mal nicht der israelische Siedlungsbau im Westjordanland und Ost-Jerusalem das "Schlüsselproblem" - sondern die Unfähigkeit der Palästinenser, über den Weg zum Frieden zu sprechen.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sitze zehn Minuten entfernt, "warum kommt er nicht einfach vorbei?", gab Netanjahu in der Pressekonferenz den schwarzen Peter weiter. Hinter verschlossenen Türen, im Gespräch mit Merkel, soll er sich erklärt haben, dass es wohl "in der DNA der Welt" liege, das immerzu Israel als unnachgiebig gelte."

"Warum kommt er nicht einfach vorbei?" - so macht man das im unkomplizierten Nahen Osten. Gut, dass Bibi unzweideutig klar gemacht hat, dass es die palästinensischen Halunken, Blockadekräfte, Jammerlappen, Traumfabrikanten sind, die den Weg zum Frieden nicht freimachen. Es mag wohl an der DNA liegen, dass selbst Angie die monströse Ansicht vertritt, dass der Siedlungsbau gegen geltende Vereinbarungen verstoße, dass mit einem Stopp sich nicht nur neuer Schwung in den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern bringen ließe, sondern auch ein Zeichen setzen gegen die Instabilität in der Region gesetzt werden könnte. Claudio Casula, was ist denn mit Ihrer DNA, haben Sie eine andere, eine Mutation? Hat sich mit Bibis Extemporationen der Nebel einigermaßen gelichtet?