Mittwoch, 30. Juni 2010

Die Argentinier

Bastian Schweinsteigers Diatribe gegen die Argentinier hat eine mythische Dimension. Ob die Geister, die er beschwor, das Spiel bestimmen werden?

Fußball gibt den Archaismen und Leidenschaften, alten Feindschaften, eine Form; so auch der Tango. Möglicherweise kann uns ein Dichter über einen dunklen Zug bei "den Argentiniern" einen Hinweis geben. Jorge Luis Borges erzählt in seiner Geschichte des Tango von einer Herausforderung:

"Es gibt einen legendären oder historischen oder zugleich aus Geschichte und Legende bestehenden Bericht, der den Kult des Mutes beweist.... Der Protagonist ... war Juan Murana, Fuhrmann und Messerstecher, in dem alle Mutgeschichten zusammenlaufen, die in den nördlichen Stadtteilen umgehen. Ein Mann aus Corrales oder Barracas, der von Juan Muranas Ruhm gehört hat (ohne ihn je gesehen zu haben), verläßt seinen südlichen Stadtteil, um sich mit ihm zu messen; er fordert ihn in einer Ladenkneipe heraus, die beiden gehen auf die Straße, um dort zu kämpfen; sie verwunden einander, Murana markiert ihn schließlich und sagt:
"Ich laß dich am Leben, damit du wiederkommst, um mich zu suchen."
Das Selbstlose in diesem Duell prägte sich meinem Gedächtnis ein ... Wir hätten somit Männer mit armseligstem Leben vor uns, Gauchos und Randbewohner der Flußgebiete des Plata und des Paraná, die, ohne es zu wissen, eine Religion mit ihrer Mythologie und ihren Märtyrern begründen, die harte und blinde Religion des Muts, des Bereitseins zum Töten und Sterben. Diese Religion ist so alt wie die Welt ... Ihre Musik wäre in den rezitativen Estilos, Milongas und ersten Tangos. Ich habe gesagt, dass diese Religion alt ist; in einer Saga des 12. Jahrhunderts steht zu lesen: "Sag mir, was dein Glaube ist", sagte der Graf. "Ich glaube an meine Kraft", sagte Sigmund.Wenceslao Suárez und sein namenloser Widersacher sowie andere ... bekannten sich fraglos zu diesem männlichen Glauben, der sehr wohl nicht bloß Eitelkeit sein mag, sondern das Bewußsein, daß in jedem Menschen Gott ist." 


Zu den Pflasterstränden des Tango.

Dienstag, 29. Juni 2010

Die Schiedsrichter bei der WM

Der bisher beste Artikel, den ich über diskutable und indiskutable Schiedsrichterentscheidungen bei der WM gelesen habe. Lizas Welt: Befördert sie.

Genau deshalb haben die Briten verloren

England 1: 4 Pleite: Rage, Rooney und Radikalrasur. Die Briten geben sich ja gerne martialisch - im Gegensatz zu uns venusianischen Kontinentaleuropäern; aber sind sie nicht in Wirklichkeit richtige unbändige Schmusekatzen?
Nachtrag: warum raubt das Rooney die Kräfte und nicht unserem Bastian Schweinsteiger?

Montag, 28. Juni 2010

Tor! Tor! Tor! Tor!

Grandios: Schweinsteiger - Fantözil - Megalomüller! 4 : 1 gegen die Three Lions. Dieser Tag war sicherlich einer der schönsten in meinem Leben. Mein Hut vor dem Spiel und nach dem Spiel


 Deutsche Winkelemente im Wind. Schmackofatz, Deutschösterreichische Küche!

                                           
Neuer - Klose - Tor!

                                                                                                                              

Fantözil - Megalomüller - Tor!


Begeisterte Walküren im Land des Lächelns



Ich verlinke hier gerne auf den Beitrag meines Freundes aus der Oberschwaben-Metropole und Brecht und Fugger Stadt Augsburg, des Magisters für Evangelische Gotteskunde und, wie ich auch, fanatischen Bayern-Fans, Bernd Dahlenburg A Champion is born: The Tall and Great Thomas Müller. Bernd Dahlenburg ist wieder mal ein Spürfuchs und hat die richtige Sprache gewählt. Im Deutchen klingt das etwas unbeholfen: der hünenhafte und große Thomas Müller. Ich liebe Thomas Müller. BILD ist wieder genial wie schon so oft (Screenshot v. 27.6.2010)


Donnerstag, 24. Juni 2010

Glückwunsch Jungs! Achtelfinale! Gegen England!

Und Jogi Löw bleibt! Und Sammer bleibt uns erspart!

Gegen England spricht:
1. Die Statistik seit Wembley 1966. "Football is a simple game: 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans win." (Gary Lineker)
2. Die "Angst" der Engländer vor der "deutschen Kriegsführung". Die Brittanier scheinen ihren Victory in WK II immer noch nicht ganz verdaut zu haben. Schließlich haben sie danach ein Weltreich verloren. Historiker in fernen Zeiten werden noch auf die Konjektur kommen, dass die Brittanier den WK II in Nachhutscharmützeln gegen schreckliche Stämme auf dem Kontinent (Krauts, Herrs, Huns, Franzs) verloren haben.
3. grottenschlechte Torhüter
4. Die Angst der Engländer vor dem Elfmeterschießen
5. Last, but not least: Ihr könnt noch mehr Potential abrufen!

Das spricht für uns. Das spricht gegen die Engländer. Jungs, erspart unseren Freunden von der Insel, nochmals in den Falklandkrieg gegen die Gauchos und die Hand Gottes ziehen zu müssen. Brittania rules the waves but not the soccer fields. Don´t mention the war, sonst drehen die Briten hohl. Andererseits: Der Ball ist rund. Es wird ein spannender Sonntagnachmittag werden!

Samstag, 19. Juni 2010

0 : 1 gegen Serbien. Jungs, lasst die Köpfe nicht hängen

Ihr habt nicht schlecht gespielt, Jungs; ein Quäntchen Glück gehört eben auch dazu. Ihr seid auf gutem Weg. Erinnert Euch, wie der spätere Weltmeister 1974 gegen die sog. "DDR" durch einen Schuß des unsterblichen Jürgen Sparwasser 0:1 verlor.  Shit happens: ein spanischer Schiedsrichter. Vielleicht, vielleicht (das Unbewußte ist ein Eichhörnchen) wollte er Spanien am grossen Kanton für die 0 : 1 Niederlage gegen die Eidgenossen rächen.

Vielleicht gibt es ja wirklich eine höhere Gerechtigkeit und weisse bzw. schwarze Magie: ich habe im Vorfeld des Spiels ein paar Mal aus "reinem Jux und Tollerei" in die Klamottenkiste der Urgroßväterparolen gegriffen und "Serbien muss sterbien" ausgegraben. Sowas rächt sich dann stante pede...

Mittwoch, 16. Juni 2010

Montag, 14. Juni 2010

Hannes Stein ist wieder auf der Achse des Guten und voll Rohr da

Hannes Stein habe ich bereits 2008 schätzen gelernt, als ich diese brillante Überlegung zur geistigen Kriegsführung und zum richtigen Feindbild gelesen habe:

"Ja, gehört sich das denn? Schamlos auf die Kriegsverletzung eines politischen Gegners hinzuweisen? Das unfeine Wort “Krüppel” zu verwenden? Das politisches Programm des Gegners mit seiner Behinderung zu erklären? Natürlich gehört es sich nicht. Gerade darum ist es ja so treffend. " (Quelle)

Die Überlegung ist ja nicht von schlechten Eltern, die Versehrtheiten und Verletzungen des politischen Gegners in Rechnung zu stellen. Für Hannes Stein geht es jedoch darum, mit dem "unfeinen Wort "Krüppel"" in den Krieg der Worte zu ziehen. Er hat damals vor Kühnheit gezittert. Ich gehe davon aus, dass dieses Schema brillianten und geistreichen Menschen wie Hannes Stein vorbehalten bleibt; Miguel de Unamuno hat dies sicherlich etwas anders gemeint.

Nach dem Debakel seines Freundes Alan Posener auf der Achse dess Guten hatte dieser feingeistige Etappenhengst Zions mit beschränkter Haftung in Brooklyn/NY (dort, wo die Mühseligen und Beladenen dieser Erde ihre Freistatt finden) für ein Jährchen das Forum der Achse gemieden. Jetzt ist er wieder voll da. Und wie! Die entscheidende Hannes und Gretel Frage unserer Zeit ist:

"ob der Antisemitismus in Deutschland zugenommen hat. Im großen Ganzen sind die Leserinnen und Leser dieses Blogs ofenbar [sic!] der Meinung: Ja, hat zugenommen. Zumindest wurde das Geschrei lauter. Viele können sich nicht mal mehr in ihrem Familien- oder Freundeskreis offen über Israel unterhalten. Ein bedrückendes Bild." (Quelle)

Dass die einzigwahren Freunde Israels selbst in ihren Familien "ofenbar" auf Widerstand stossen, wundert mich überhaupt nicht. Seit Jahr und Tag beklagen sie den anschwellenden Bocksgesang des Antisemitismus in Deutschland; dass der Widerstand, auf den sie stossen, möglicherweise mit der Art und Weise ihrer restlos überzeugenden Werbung für Israel, verbunden mit einer glasklaren Freund-Feind-Bestimmung und einer noch überzeugenderen Diffamierung des politischen Feindes zu tun haben könnte, ist eine Frage, die sich den einzigwahren Freunden Israels noch nicht mal im Traum oder Alptraum stellt. Nein, nein, die Deutschen können den Juden Auschwitz nicht verzeihen, das hört sich für Hannes Stein plausibler an (dieses Malmot von Zvi Rex ist inzwischen von Krethi und Plethi so ausgelutscht wie eine süsse Zitrone; aber immer noch ist seine Zitierung den Herrschaften nicht peinlich - es ersetzt das Denken, wenn man nicht mehr weiß, welchen Holzweg man im dunklen Wald gehen soll).

Weil Europa die Hannes und Gretel Frage nicht befriedigend beantwortet, kommt Hannes Stein zu der Schlußfolgerung und Empfehlung:

"Wandert aus. Es lohnt den Streit nicht. Europa hat 1914 Harakiri begangen und sich 1933, damit der Selbstmord nur ja klappt, auch noch die Kugel gegeben, es hat alles in sich abgetötet, was gut, schön, zart oder einfach nur sonderbar war—dieser Kontinent ist nicht mehr zu retten. Nicht vor sich selbst. Wenn ihn die Muslime übernähmen (bitte, hier, ein Video, das Martin Riexinger mir geschickt hat), wäre das vielleicht noch das Beste, was ihm passieren könnte. "

Also, lieber Hannes Stein, da gefällt mir die Prognose Ihres Freundes Henryk M. Broder doch um einiges besser, dass nämlich die Inder schneller sein werden und Tatü, Tata, Mahindra den Kontinent übernehmen werden. Sie sinnieren verbittert in Ihrem Dachstübchen in Brooklyn, während hier Broder noch gegen die Muselmanen und den Islamofaschismus kämpft.  Gesetzt, lieber Hannes Stein, die Muselmanen übernehmen Europa: von der Quantité négleable der Europäer mal abgesehen - was hätte dies für einen Effekt auf das kleine Handtuch am Mittelmeer, namens Israel? Sollen die Israelis dann auch auswandern und an Ihren Hof in Brooklyn kommen? Bekommt Henryk M. Broder noch die Greencard? Und was machen Sie in Amerika, wenn Sie ihre Brötchen nicht mehr im Springer Verlag verdienen können? Und Henryk will ich noch fragen: Wann kommen die indischen Efeu-Männer wieder? Konnten Sie den Konkurs der India Zirkus Show des "Pfälzer Buben" nicht abwenden?

Schwarz Rot Geil

Und so sieht es die Presse auf dem Kontinent und overseas.

Sonntag, 13. Juni 2010

WM, bitte ohne Henryk M. Broder

Ich beteilige mich gerne an dem Waffenstillstand und Burgfrieden, den Claudio Casula bei Spirit of Entebbe anläßlich der Fußballweltmeisterschaft verkündet. Das Zitat von Menotti finde ich äußerst sympathisch. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Doch: hoffentlich verschont uns diesmal der Meister aller Klassen, beliebter polarisierender Gast bei Anne Will, Maischberger und Maibritt Illner, der "Alpharüde" der Etappenhengste Zions mit beschränkter Haftung, der, wie wir wissen, kein Heimatland und keine Vaterlandsliebe kennt, stattdessen ein Panikorchester round ´bout  Israel dirigiert, mit Poesie wie weiland zur WM 2006, und zwar genau heute vor vier Jahren,
 "Platt, platter, Patrioten".

Nachtrag: sehr schöner Auftaktsieg der Deutschen Elf. Nicht nur klar gesiegt, sondern hervorragend gespielt. Ich finde BILD genial, Screenshot 13.06.2010:

Deutschland vor, noch ein Tor!

Samstag, 12. Juni 2010

Hurensöhne. Wessen Hurensöhne, Casula?

Auf WELT TV erklärt Prof. Michael Stürmer in einfachen klaren Worten "Was ist Gaza?" Erstaunlich, was uns der Professor alles so und so erzählt, dass Gaza ein "Höllenloch" sei (während Claudio Pinocchio Casula zeigt, dass es sich bei den sog. "Gebieten" um eine vorderasiatische Wohlfahrtsregion handelt), dass es dort zu einer "wirklichen Explosion" kommt, nämlich dadurch, dass die Palis die Bevölkerungswaffe einsetzen, die Pali-Mammis im Durchschnitt viereinhalb Sprösslinge bekämen, dass die Palis dort "schrecklich wenig zu tun haben",  es herrscht in Gaza eine "hilflose Arbeitslosigkeit" mit dem Effekt, dass die Palis ihre Zeit damit vertreiben, in dem sie sich den bewaffneten Kräften der Hamas anschließen - und Israel seit 1967 in der "Verlegenheit" ist, dieses "Höllenloch" "in irgendeiner Weise ja zu verwalten, ohne dass die Israelis eine dauerhafte Lösung sahen"

Hamas. Bitte, Claudio Pinocchio Casula, Klarname: Rolf Behrens, ein  Marathonmann, nehmen Sie sich etwas mehr als 3 Minuten Zeit, um dieses Video auf WELT TV anzusehen. Was meinen Casula? Prof. Stürmer führt aus, dass die Hamas aus einer "Organisationshilfe der Israelis" entstanden sei, um eine Konkurrenz gegen die säkulare Fatah zu schaffen und "beide gegeneinander auszuspielen".


Divide et impera. So haben grosse und kleine Mächte versucht, das Spiel zu beherrschen. Aber, Claudio Pinocchio Casula, erinnert das nicht ein bisschen an das Treiben des Zauberlehrlings? Ist der Zorn David Grossmans denn gänzlich daneben?

Irgendwie scheint all das Unheil, einschließlich der tödlichen Ereignisse von Montagmorgen, Teil einer um sich greifenden Korrumpierung zu sein. Man hat das Gefühl, ein aufgeblähtes verkommenes System geriete angesichts der Brühe, die es sich innerhalb von Jahrzehnten selbst eingebrockt hat, in Panik, verzweifele an der Unmöglichkeit, die unendlichen Verstrickungen je zu entwirren, versteinere zusehends, versage vor den dringenden Anforderungen einer komplexen Realität und habe seit langem die Frische, Originalität und Kreativität eingebüßt, die Israel und die israelische Führung einmal auszeichneten.“ (Quelle)

Nun ja, das mag der Verzweiflung eines Mannes geschuldet sein, der im Libanonkrieg einen Sohn verlor, während Claudio Pinocchio Casula von Düsseldorf aus den palästinensischen Schurken, Halunken und Blockadekräften unverdrossen aufs Maul haut. Und ist David Grossmann nicht ein nützlicher Idiot, ein windelweicher Lieferant von Argumenten für manifeste und latente Antisemiten, wenn er dafür plädiert

Es gibt hier keine einfache Lösung. Beachten Sie die Nuancen, fühlen Sie sich in beide Seiten ein... Das ist kein Fußballspiel, bei dem man ein Team liebt und das andere hasst.“ (Quelle)?

David Grossman will ich gerne entgegenhalten, dass es auch unter Fußballfans selli und selli gibt. Doch das ist hier nicht der Punkt. Für Claudio Pinocchio Casula, der in der Riege der Einzigwahren Freunde Israels der eindimensionale Leuchturm ist, dessen Wille und Vorstellung so schnurgerade sind, dass sich die Parallelen auch im Unendlichen nicht schneiden, gehört Grossmans naive Bitte in das Register von "Dumm und dümmer":

"Na schön, es sind ja nicht die guten Argumente gefragt, sondern die richtigen, also die, die den Redakteuren eines liberalen deutschen Wochenblatts in den Kram passen [sic!]. Da kommt ein jüdischer Israelkritiker gerade recht, der sich angeblich um das Land sorgt ... Demnächst bekommt übrigens David Grossman den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Nicht, dass man den großartigen Schriftsteller, der ein feiner und liebenswürdiger Mensch [sic!] ist, in irgendeiner Weise mit dem berühmten Musiker Barenboim vergleichen sollte – es sei nur erwähnt, um aufzuzeigen, wie die Auszeichnenden ticken. Die nämlich glauben, dass „die Spirale von Gewalt, Hass und Vertreibung im Nahen Osten nur durch Zuhören, Zurückhaltung und die Kraft des Wortes beendet werden könne". ... Hier muss das Wunschdenken unbedingt die Oberhand über den Verstand gewinnen, nach dem Motto: Selbst wenn täglich in der arabischen Welt der Schlachtruf „Tod den Juden!“ zu vernehmen ist, auf Feingeister wie Barenboim und Grossman muss man einfach hören [sic!], in der ZEIT-Redaktion tut man’s doch auch!"

Jetzt will ich von Claudio Pinocchio Casula, Nahostrealist aus Düsseldorf, persönlich ebenso wenig bedroht wie Barenboim, lediglich wissen: Was tun? Wenn es so ist, dass die Palis und die Mullahs und die "arabische Seite" Schurken, Halunken, Blockadekräfte sind (C P C dämonisiert doch nicht?), die "Hamas-Raketen" und die "Hisbollah-Raketen" bereits ante portas stehen, sie das "winzige Israel", die bei weitem stärkste Militärmacht zwischen der Strasse von Gibraltar und dem Indischen Ozean, dessen ultramoderne U-Boote, Liebesgrüsse aus Germany, im Persischen Golf kreuzen, "in Schutt und Asche legen" wollen, also was schlägt der Apokalyptiker aus Düsseldorf als Prävention vor? Reicht eine konsequente  "angebliche" Besatzungspolitik, wie es C P C andeutet

"Wie erklärt sich Barenboim, dass Israel von einem Gebiet aus beschossen wird, das es komplett geräumt hat? Und warum wird aus der angeblich ebenfalls besetzten Westbank derzeit nicht geschossen? Könnte es sein, dass zwischen dem Verhalten der Palästinenser und ihrer Situation ein Zusammenhang besteht."

"No matter what the Palestinians do - we, the Israelis made them do it" muss dieser Satz nicht paraphrasiert werden, lieber Claudio? "No matter what the Israelis do - they, the Palestinians, made them do it". Faustregel kann doch nur der Kernsatz von Claudio Pinocchio Casulas Lieblingsprofessor Dan Shueftan sein:

Whatever can not be done by force can be done by more force!

Sonntag, 6. Juni 2010

Bernd Dahlenburg, Selig, die nicht sehen, und doch glauben

Freunde, ich bringe diese Post im Blog der Israelischen Botschaft, Israelische Marine warnt Gaza Flotille.


nicht richtig zusammen mit diesem

und das von allen einzigwahren Freunden Iraels noch am selben Tag stante pede als einzigwahres Dokument eingestellt wurde, z.B. von Marathonmann Rolf Behrens a.k.a. Claudio Pinocchio Casula a.k.a. Spirit of Entebbe am 4. Juni, Wovon Aktivisten träumen, oder von Hannes Stein auf der Achse des Guten, "Go back to Auschwitz", ebenfalls am 4. Juni.  4 oder 5 Tage, das ist eine lange Leitung der IDF, dafür umso überzeugender. Gut, dass es einen gibt, der den Braten riecht, es ist der Magister für Evangelische Gotteskunde, Bernd Dahlenburg, der bei Spirit of Entebbe kommentiert

Bitte, lieber Bernd Dahlenburg, machen Sie uns darauf aufmerksam, wenn die "(vorerst) fehlende akustische Wiedergabe" und die "(für ein paar Tage)" zurückgehaltenen "Tondokumente" nachgeliefert werden. Bernd, wir warten! Solange kann doch die "konkrete Auswertung" des besten Geheimdienstes der Welt nicht dauern! Der ungläubige Thomas ist der Schutzpatron unseres skeptischen und zweifelnden Abendlandes, er glaubt nicht, ohne gesehen und berührt zu haben. Er will sehen, berühren, wissen.

Bernd Dahlenburg braucht nicht zu sehen und zu berühren. Wenn es um Israel geht,  gehört er zu den Seligen, "die nicht sehen, und doch glaubigen". Das ist der gläubige Bernd. Bernd Dahlenburgs Welt ist prästabilisiert, der gute Mann wankt und schwankt nicht - auch wenn er noch soviel hinter die Binde gegossen hat.

Dienstag, 1. Juni 2010

Henryk M. Broder, Girl-Watching

Keine Zeit für Gaza. Nur allzu verständlich. Hatte Henryk M. Broder doch schon 2 Tage zuvor alles zu Gaza gesagt, was es zu sagen gibt: Norman´s Beach Club in Gaza. Henryk hat recht, es gibt in Reykjavik besseres zu tun, als die Nachrichtenrichtenlage zu verfolgen und - wie tausend andere - seinen Senf dazu zu geben. Girl-Watching.

 "...Viele Menschen kommen wegen “whale watching” nach Island, Audunn, Halldor und ich finden “girl watching” viel spannender, zumal man dafür nicht aufs Meer hinausfahren muss. ..."

Ich schliesse mich dem gerne an: Girls im Kaffi Sólon IGirls im Kaffi Sólon II, Girls im Kaffi Sólon III, Girls im Kaffi Sólon IV, Girls im Kaffi Sólon V, Girls im Kaffi Sólon VI, Girls im Kaffi Sólon VII, Girls im Kaffi Sólon VIII, Girls im Kaffi Sólon IX, Girls im Kaffi-Sólon X

"...Wir diskutierten, was Jon Gnarr von der “besten Partei” als erstes machen sollte, wenn er zum Bürgermeister von Reykjavik gewählt wird. ...Frauen über 3o bzw. ab Größe 40 das Tragen von Leggins verbieten, sagte ich.
So plauderten wir beim “girl watching” hin und her, bis es spät wurde. Da es nicht dunkel wird, merkt man nicht, wie die Zeit vergeht. Ich ging noch mal rüber zu Hemmi og Valdi und rollte dann heim nach Selfoss, wo ich kurz vor Mitternacht ankam. Ich machte mir einen Tee und das Fernsehen an, im Ersten lief eine Folge von “Desperate Housewives”, die ich noch nicht kannte, OmU, wie alle Serien im isländischen Fernsehen.
Ich hatte einen vollen Tag hinter mir und war entsprechend müde. Also ging ich noch für eine halbe Stunde in den Hot Pot und danach schlafen. Wann, lieber achgut-Leser Dieter Sch., hätte ich gegen die Verletzung des Völkerrechts und die Morde im Meer vor Gaza aufschreien sollten? So was will gut überlegt sein, man kann sich nicht einfach an eine Straßenecke stellen und brüllen."

Ich kann das alles sehr gut verstehen. Im Schatten junger Mädchenblüte zu verweilen, ist, gerade wenn man etwas älter geworden ist, best age, wie man nett zu sagen pflegt, und nicht so reich ist, um sich ein Escort-Girl leisten zu können,  ein tröstlicher Zustand. Dass dies ein ambivalenter Zustand ist, ist von Michel Houellebecq schön beschrieben worden: "Das Sexualleben eine Mannes läßt sich in zwei Phasen unterteilen: die erste, in der er zu früh ejakuliert, und die zweite, in der er keine Erektion mehr bekommt ... Der Altersunterschied war das letzte Tabu, die äußerste Grenze, die dadurch, dass sie die letzte blieb und alle anderen ersetzt hatte, besonders massiv war. In der modernen Welt konnte man Swinger, bisexuell, transsexuell, Sodomit oder Sadomaso sein, aber es war verboten alt zu sein." Insofern finde ich es sehr ehrenhaft von Ihnen, wenn Sie das lächerliche forever young von über 30jährigen alten Schachteln verbieten  und uns den Anblick unverschämter fetter Weiber ersparen wollen. Die gehören eigentlich unter die Burka. Sie wissen, was die Lust verdirbt. Etwas fragwürdig ist jedoch, dass Sie überall, wo Sie verweilen, von diesem Schrecken heimgesucht werden.  Gott sei dank, wenn wenigstens "Desperate Housewives" trösten können. Wie weit sind Sie inzwischen in Ihrer Feldforschung betreffend Sex in der Ehe?

Nicht unterschlagen will ich, dass Sie heute in Reykjavik einen sehr diskutablen Essay gegen den deutschen Mainstream für SPON geschrieben haben: Aussteiger Horst Köhler - Pragmatisch wie Niki Lauda.