Mittwoch, 27. Juli 2011

Botho Strauss: Anschwellender Bocksgesang

Aus gegebenem Anlass will ich erinnern: Im SPIEGEL 6/1993, 8.2.1993 ist Botho Strauss´ Essay: Anschwellender Bocksgesang veröffentlicht worden. Eine erweiterte längere Fassung ist in Botho Strauss, Der Aufstand gegen die sekundäre Welt, Edition Akzente Hanser, München, Wien 2004, erschienen. Es lohnt sich, dieses Buch zu kaufen. M.E. ist die Analyse von Botho Strauss immer noch eine der besten Diagnosen dessen, was geschieht.  Das letzte Wort  in der Fassung des Buches:

"Bei der rechtsradikalen Gewalt, die vom “feigen Mord” mit elektronischer Fernsteuerung zurückgeht zum Lynchmord, der Zerreißung unter dem Lärmgott, besteht die Gefahr, dass sie nicht einmal die negative Einmütigkeit stiftet in der Ablehnung der Greuel und dass aus dem Weh kein Wohl entspringt. Wir fürchten es, wir wollen es mit aller verbleibenden Macht verhindern und haben doch kein sicheres Mittel zur Abwehr, wenn in unsere abstrakte Welt Bromios, der laute Schrecken, einschlägt und das angeblich so wirklichkeitsbezwingende Gefüge von Simulakren und Simulatoren von einem Tag zum anderen ins Wanken gerät. Die Wirklichkeit blutet wirklich jetzt."

Montag, 25. Juli 2011

Potsdam Mitteschön! im Juli 2011

Potsdam ist offenbar eine Insel der Seligen. Nach den Verheerungen und Versehrungen des Krieges und der Deutschen Demokratischen Republik rekonstruiert Potsdam jetzt seine alte Stadtmitte. Ich habe im März und im Mai über dieses Projekt und seine Fortschritte berichtet.  Es geht voran - Stein auf Stein kann man ja heutzutage nicht mehr sagen -, aber schauen Sie

Blick von der Langen Brücke auf die Baustelle.
Hoch auf die Aussichtsplattform

Leseempfehlung: Alan Posener, Anders Breivik als Theoretiker und Propagandist der Neuen Rechten

Ich empfehle Ihnen diesen Kommentar von Alan Posener wärmstens.

Ich habe jedoch zwei Einwände gegenüber den Thesen, Glaubenssätzen von Alan Posener:

Alan Posener tritt gegenüber den Neo-Rechten für die Offene Gesellschaft ein, die sich s.E. durch ethische, religiöse und kulturelle Heterogenität auszeichne. An anderer Stelle hat Posener formuliert, dass wir derart in der "liebens- und lebenswürdigsten Gesellschaft" seit Erschaffung der Welt leben. Ich habe den Eindruck, dass dieses Gesellschaftsmodell für Posener das summum bonum, oder wenn man es hegelianisch formulieren will, die höchste Verwirklichung des Geistes in der Geschichte ist, der man, sofern man guten Willens ist, beipflichtet, sofern man bösen Willens ist, Widerstand leistet. Posener scheint nicht in den Sinn zu kommen, dass es auch materielle Grundlagen psychologischer, sozialer, ökonomischer Natur gibt, die der Verwirklichung dieses summum bonum Grenzen setzen. Hier sehe ich die Berechtigung des "rechten" Protestes, die Grundlage ihres "Unbehagens an der Kultur", das ja nicht nur von von Hard-Core-Ethnizisten geteilt wird, sondern über die Leitfiguren wie Sarrazin und Broder bis zu Angela Merkel, die Multikulti für gescheitert erklärt hat, sich in der post-bürgerlichen Mitte äußert. Für Posener scheint dies nur ein irreduzibles falsches Bewußtsein oder ein irreduzibles reaktionäres Böses zu sein. Ich halte es für fatal, wenn sich die Diskussion immer in Pro und Kontra, in eindeutigen Feindbildern, Steckbriefen, verfestigt, anstatt nach der Reichweite, der richtigen Dosis, dem Optimum, der Machbarkeit zu fragen. Diese Akzentverlagerung würde ich für ein Kriterium einer wahrhaft offenen Gesellschaft halten.

Ich weiß nicht, ob Alan Posener wirklich glaubt , dass Juden "instinktiv [oder in einem erworbenen Reflex] – und aus Vernunftgründen – gegen den Nationalismus" sind, oder ob er davon ablenken will,  dass Juden, ebenfalls aus Vernunftgründen, sich sehr wohl für einen Nationalismus entschieden haben, den Zionismus, den Herzl begründet hat. Mir will es scheinen, dass Posener zwar gegen den Nationalismus der Völker, deren Homogenität, argumentieren will, vom Nationalismus Israels, dessen Homogenität,  jedoch schweigen.

Ich verweise auch auf Yoram Hazony, der im Merkur Januar 2011 geschrieben hat:
Das Problem besteht darin, dass viele in Europa sich für ein Konzept internationaler Beziehungen entschieden haben, das der nationalen Unabhängigkeit sehr große Opfer abverlangt, wenn ein Volk als wirklich legitimes Mitglied der Völkergemeinschaft anerkannt sein will. Es sind Opfer, die selbst einigen europäischen Nationen schwerfallen. Realistisch betrachtet besteht keine Möglichkeit, dass Israel diese Opfer bringen wird. Israel wurde mit dem ausdrücklichen Ziel gegründet, ein unabhängiger Nationalstaat zu sein, der Staat des jüdischen Volkes, und das wird es aus den von mir dargelegten Gründen auch bleiben. Solange viele in Europa weiterhin daran arbeiten, ihre eigenen unabhängigen Nationalstaaten abzuschaffen, werden sie weiterhin den Übergang zu einem neuen Paradigma vorantreiben, dem es äußerst schwer fällt, einer Nation wie Israel darin einen Platz einzuräumen.
Ich bin mir bewusst, dass viele Europäer auf ein anderes Israel hoffen. Ich selber hoffe, dass wir einen Gesinnungswandel in Europa erleben werden. Anständige Menschen sollten in der Lage sein, auf Israel zu schauen und einzuräumen, dass der jüdische Staat nicht notwendig deshalb dem neuen Paradigma nicht entspricht, weil etwas faul ist in Israel, sondern weil vielleicht etwas faul ist an dem neuen Paradigma. Vielleicht ist die Europäische Union nicht in jeder Hinsicht eine so vielversprechende Idee, wie man vermutete. Vielleicht haben sich die europäischen Völker geirrt und ihre nationale Unabhängigkeit zu gering eingeschätzt und waren bereit, zu einem allzu niedrigen Preis auf sie zu verzichten. Die Geschichte ist unbeständig und wechselhaft, und wer das heute nicht zu erkennen vermag, wird es vielleicht morgen sehr deutlich erkennen.
Wenn die Europäer erst einmal Anlass haben, den Wert, den sie ihren nationalen Traditionen und ihrer nationalen Unabhängigkeit zuerkennen, zu überprüfen, ist das Beispiel Israels vielleicht von größerem Interesse für sie – in einem positiven Sinne. Und wenn das geschieht, da bin ich mir sicher, werden sich die Beziehungen zwischen Europäern und Israel verbessern, vielleicht sogar überraschend schnell.”

Bernd Dahlenburg: Helmut Haller und Wilhelm Furtwängler

Lieber Bernd Dahlenburg,
Sie wissen, dass ich einen Narren an Ihnen gefressen habe, dass ich mich Ihnen eher schmunzelnd, mit einem Augenzwinkern als eifernd nähere. Ich finde es wunderbar, dass Sie mich mit einer Hommage an Helmut Haller wieder an diesen großartigen Fußballer aus Fugger- und Dahlenburg-Stadt Augsburg erinnern:

Augsburger Fußball-Idol Helmut Haller: Alles Gute zum 72. Geburtstag, "Hemad"

Aber jetzt, verehrter Bernd Dahlenburg, zwingen Sie mich zu eifern. Was zum Teufel hat Sie denn gejuckt bzw. geritten, dass Sie den großen Helmut Haller mit dem großen Wilhelm Furtwängler vergleichen, und zwar so:

"Man könnte es auch so formulieren: Nicht ein besenhart an seiner Partitur klebender Wilhelm Furtwängler des bis dato als höchst unsympathisch bekannten Deutschland spielte auf, sondern der leicht beschwingte und freisinnige Vivaldi aus bayerisch-rebellischen Gefilden."

Lieber Bernd Dahlenburg, Sie haben nicht die geringste Ahnung von Wilhelm Furtwängler und seiner Musik! Sie haben vielleicht den stocksteifen Diskurs-Film von Istvan Szabo gesehen, aber Furtwängler mit Sicherheit nicht gehört.  Ich hoffe, Sie sind noch nicht festgelegt genug, um für ein paar Minuten Prof. Dr. Joachim Kaiser zuzuhören



Ich will Ihnen dieses schöne Gedicht von dem nach Goethe größten deutschen Lyriker Robert Gernhardt nicht vorenthalten

Kunst und Leben

Anders Breivik verstehen

Anders Breivik ist kein Irrer, kein Wirrkopf. Er hat die Welt 9 Jahre auseinander genommen und montiert, bevor er sich zur Tat entschloß. Er wird uns seine Weltanschauung noch weiter kundtun. Wir sollten uns dem nicht verweigern, genau lesen und hinhören, was er zu sagen hat. Ich versuche hier ein paar Texte zusammenzustellen, die das Denken und das Milieu, dem er sich zugehörig fühlt, darstellen; zögern Sie nicht, in die Kommentarstränge zu gehen. Vor Kurzschlüssen müssen wir uns hüten. Und es führt auch kein direkter Weg von Stichworten und Stichwortgebern zur Tat, auch wenn es verlockend erscheint, das Wort des Evangelisten zu paraphrasieren: Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gehaust.

Anders Behring Breivik, 2083 A European Declaration of Independence
Wenn Sie runterscrollen, können Sie das PDF öffnen

SPIEGEL, 1516 Seiten Wahn: Manifest des Massenmörders
SPIEGEL, Der Attentäter und die Hassblogger
Henryk M. Broder a.k.a. Fundstück, Me and the Manifesto
Manfred Kleine-Hartlage (Korrektheiten), Mutmaßlicher Oslo-Attentäter soll zur islamkritischen Szene gehören
Manfred Kleine-Hartlage (Korrektheiten), Warum?
Manfred Kleine-Hartlage (Korrektheiten), Osloer Merkwürdigkeiten
Martin Lichtmesz (Sezession im Netz), Das Blutbad von Norwegen
Martin Lichtmesz (Sezession im Netz), Fjordman antwortet
As der Schwerter, Zu den Anschlägen in Oslo
As der Schwerter, Warum wir nach Oslo nicht einknicken und rumheulen
Politically Incorrect,  Breaking News: Bomben-Anschlag in Oslo
Politically Incorrect, Warum bombt der Islam ausgerechnet in Oslo?
Politically Incorrect, Korrektur Amoklauf Norwegen: 87 Tote
Politically Incorrect, Broder zu Broder in Breiviks Manifest
Politically Incorrect, Fall Anders B. eine konservative Katastrophe
Politically Incorrect, Der größte Feind der Islamkritik
Politically Incorrect, Utoya: Jugendliche dachten an Pali-Theater
Gates of Vienna, A Weaponized Madman
Gates of Vienna, Fjordman welcomes our new readers
Gates of Vienna, Thoughts on the recent atrocities
Mark Humphrys, The Norway attacks, 2011
Bernd Zeller (Achse des Guten), Und wenn

Sonntag, 24. Juli 2011

Bernd Zeller: Islamkritik ist Frieden

Bernd Zeller, der Scharfzeichner auf der Achse des Guten, ihr "Wilhelm Busch", ist nicht unbedingt mein Freund - an ihm beisse ich mir häufig meine Zähne entweder stumpf oder blutig - kommentiert das Geschehen in Norwegen:

"Muss man wirklich aussprechen, dass Kritik am Islamismus gerade nicht die Schlussfolgerung auf Individuen bedeutet und eben am Wert des Einzelnen ansetzt?
Leider ja, denn hier wird sie vom linksvölkischen Deutschtum systematisch und vorsätzlich falsch verstanden. Was ist denn, wenn Leute, die das Scheitern des Multokulto sehen, gesagt kriegen, sie seien Nazis und müssten NPD wählen? Vielleicht glauben sie es selbst und handeln entsprechend. Wenn Sarrazin der Rassist und Faschist ist und seine Leser desgleichen, dann hat man sich schön von ihnen distanziert und ist schon mal besser, aber was sollte dann die Leser noch hindern, Rassismus und Faschismus als Alternative anzunehmen?
Könnte man nicht vermuten, der Attentäter habe sich diese Missinterpretationen zueigen gemacht? Er sei darauf hereingefallen, Islamkritik würde in der Vertreibung der Moslems, in der Nachfolge des Antisemitismus, enden müssen? Hat er geglaubt, die Parolen von Gegengewalt und Widerstandsrecht gegen Verbrecherstaat und Willkür gälten auch für ihn? Ist er womöglich nicht zu wenig tolerant, sondern hat sich wegen Übertoleranz legitimiert gefühlt?
"(Quelle)

Lesen Sie das ruhig zwei Mal, drei Mal. Was will uns Bernd Zeller damit sagen? Anders Breivik hat die Islamkritik gründlich mißverstanden: Islamkritik ist Frieden; Islamkritik bedeutet nicht die Vertreibung  der Moslems in der Nachfolge des Antisemitismus; Islamkritik schlussfolgert nicht auf die Individuen (die "Musels", "Kameltreiber" und "Kulturbereicherer" etc. in den islamkritischen Blogs), sondern postuliert lediglich Gegengewalt und Widerstandsrecht gegen Verbrecherstaat und Willkür. Ist das klar? Warum hat Anders Breivik diese Losung der Islamkritik so gnadenlos mißverstanden? Es liegt nicht an der Islamkritik, sondern deren willkürlichen Mißinterpretation durch "linksvölkisches Deutschtum", in der Sprache Anders Breiviks der "kulturelle Marxismus" (wir Alten kennen noch die treffende Charakterisierung "Kulturbolschewismus" - da geht uns das Messer in der Tasche auf). Anders Breivik konnte gar nicht anders, als unter diesen Umständen Rassismus und Faschismus als Alternative anzunehmen.

Wie wäre es denn, wenn z.B. ein Pierre Vogel auf die Idee käme, die Islamisten hätten den Islam gründlich mißverstanden; schuld daran seien die Islamkritiker, weil sie den Islam total mißverstanden hätten, und dadurch hätten die Islamisten gar keine andere Wahl gehabt, als Islamnazis und Terroristen zu werden? Dann könnte er sich aber über das breite Schmunzeln und den donnernden Applaus "Islam ist Frieden" von Henryk und seinen Freunden  freuen.

Insbesondere Henryk M. Broder muß von Breivik unglaublich mißverstanden worden sein (siehe); es wäre allerdings töricht, eine direkte Linie von der benevolenten Kritik  eines Riesenintellektuellen zur Endlösung eines Breivik zu ziehen.  Bekommen wir noch eine Klarstellung von Henryk M. Broder? In einem seiner aufklärerischen Momente hat er kundgetan, dass das Problem der Palästinenser nicht sei, dass sie vertrieben wurden, sondern dass sie nicht weit genug vertrieben wurden. Was würde er denn sagen, wenn die Israelis im Geiste des Rabbi Meir Kahane, im Geiste der Gush Emunim, im Geiste von Herbert Eiteneier a.k.a. heplev ("es besteht Einigkeit, dass die Nachkommen Ismaels im Gelobten Land nichts zu suchen haben, ihr Land ist die Wüste"), nach dem Programm der Partei HaTikva einen "Transfer" der Palästinenser betreiben würden? Würde er dann einwenden "Freunde! Man darf nicht auf die Individuen schlußfolgern, man muß den Wert des Einzelnen berücksichtigen!"?

Andererseits: könnte er die Islamkritiker, seien es die Fans von Thilo Sarrazin, die Angstbeisser von Politically Incorrect, in den Niederlanden und in Norwegen nicht halbwegs sedieren, dass sie sich nicht so sehr über ihre "Abschaffung" echauffieren und in die Hose machen sollten?

"Deutschland schafft sich ab” . Wissen Sie, das sagt erst mal gar nichts, das kann gut sein oder das kann schlecht sein. ... Ich finde es grundsätzlich [sic!] gut, dass das so genannte «weisse, heterosexuelle, blonde, arische» Europa seinem Ende entgegengeht ..."

Kanonenfutter eines Strategen.

P.S. "Fundstück" schreibt "Me and the Manifesto"

Anders Breivik ist mein missing link

Die Freunde und Feinde, die sich auf meinem Blog tummeln, wissen, dass ich ein ceterum censeo habe:
Diejenigen, die am meisten über die Muslime und deren aggressive Fertilität, mit der sie Europa übernehmen wollen, mähren, leisten keinen oder keinen signifikanten Beitrag zur Weiterverbreitung des europäischen Genpools. Sie hocken in ihrer Matrix und zucken nur noch, wenn sie von Muslimen träumen.

In seinem Manifest " A European Declaration of Independence" schreibt Anders Breivik nach Angaben des SPIEGELS ( ich habe nicht die Ressourcen, 1.516 Seiten zu lesen) "1516 Seiten Wahn: Manifest des Massenmörders":

"Ich habe insgesamt neun Jahre an diesem Projekt gearbeitet", schreibt er. Zu Beginn habe er sich entscheiden müssen, ob er "eine Familie mit drei bis fünf Kindern" gründe oder "sich komplett auf seine Mission einer europäischen Widerstandsbewegung fokussiere".

Der familiäre Hintergrund könnte ein Plot á la Michel Houellebecq sein: Die Eltern lassen sich ein Jahr nach seiner Geburt scheiden; seit seinem 15ten Lebensjahr hat er keinen Kontakt mehr zu seinem leiblichen Vater, der sich jetzt über seinen Sohn erschüttert zeigt; sein Stiefvater "sei ein "primitives sexuelles Biest", das die meiste Zeit "mit Prostituierten in Thailand" verbringe, aber gleichzeitig ein "guter, liebenswerter Mensch".

Ist das Trauma nicht der desolate Zustand der europäischen Familie? Dann wird die Kampfzone ausgeweitet. Für was, nein, gegen was kämpft Anders Breivik?
"Menschen, die für ein friedliches Zusammenleben aller Völker eintreten, sind in seiner Welt die "Verfechter einer antieuropäischen Hassideologie", einer "demografischen Kriegsführung". Sollte ihnen nicht bald Einhalt geboten werden, drohe "die Auslöschung der westeuropäischen Rasse"."

P.S. STERN: Ein normal verkorkstes Elternhaus 
P.S. SPIEGEL, Der unauffällige Massenmörder

Donnerstag, 21. Juli 2011

Jetzt beginne ich Bernd Dahlenburg zu beneiden ...

Potsdam ist zwar schön, aber kann es sich mit Augsburg vergleichen?
Hier schwärmt MERIAN.

Vielleicht wird es doch noch mal etwas mit einer gemeinsamen Fahrradtour. Aber vorher muß ich noch üben; mein reichlich störrischer Freund Bernd Dahlenburg teilt mir mit, dass ich mit ihm vielleicht ins Gespräch kommen könnte, wenn ich mich einige Mittelgebirgs- und Alpenpässe hochgequält hätte, meinen inneren Schweinehund dabei überwunden.  Hier habe ich nicht so viel Gelegenheit, Berge hochzukraxeln, aber schaun mer mal.

Samstag, 16. Juli 2011

Hannes Stein - Bekenntnisse eines Ganoven

Hannes Stein gehört mit Henryk M. Broder zur Garde der kurzen Kerls (im Bild 2. v. re) von Dr. Matthias Döpfner, ist eine der Edelfedern der WELT und die schöne Seele auf der Achse des Guten. Ich habe ihn liebgewonnen, als er 2008 so kühn war, das politische Programm des Gegners mit dessen Behinderung zu erklären, dabei das unfeine Wort "Krüppel" zu verwenden, und vor Kühnheit zu zittern (hier).

Die US-Verschuldung erhöht sich jeden Tag um 4 Milliarden US-$.  Die US-Staatspleite droht. Obama kämpft mit dem Kongress um die Verabschiedung eines Haushalts. 

"Denn Zahlungsunfähigkeit hieße im schlimmsten Fall, dass Washington nicht nur außerstande wäre, Rentner und Soldaten zu entlohnen - sondern auch die Inhaber von US-Staatsanleihen, die das Defizit mitfinanzieren und denen natürlich Zinszahlungen zustehen: Privatleute, Großbanken, Rentenfonds. ... Und das würde wiederum eine ganz neue Spirale anstoßen: Die Anleger würden ihre nunmehr wertlosen US-Anleihen abstoßen. Damit würden die USA vollends die Fähigkeit verlieren, ihren Schuldenbetrieb zu finanzieren." (Quelle)

Nebbich, meint der doppelte Konvertit Hannes Stein, der anno 2007 mit einer Greencard in  das Gelobte Land der modernen Zionisten auswanderte, der nach wie vor seine Brötchen in Amerika durch den Springerverlag, wo er Funksprüche einer Auswanderung publizieren kann, finanziert, alles halb so schlimm - und beehrt uns mit einem "Funkspruch an alle Deutschen, die lustträumen, dass demnächst Amerika untergeht: Nein wir gehen nicht unter. Durchsage: nicht die Finanzwelt bebt und zittert, nein, es sind nur die gewiß antiamerikanischen, sicherlich auch antisemitischen Deutschen ("Deutschland denken, heißt Auschwitz denken"), die lustträumen.  Hannes Stein klärt auf

In God we trust
"Ach Gottchen, und dass die Chinesen mehrere Fantastillarden Dollars gehortet haben, also auf den amerikanischen Staatsschulden herumhocken—das, pardon, Sie Klugscheißer, ist erstens schon seit Jahrzehnten so und zweitens eine gute Nachricht. Denn sehen Sie: Die Chinesen haben also mehr als 1000 Milliarden Dollarscheine in ihren Sparstrumpft gesteckt. Entweder das Zeug ist morgen noch etwas wert, dann kann China endlich dafür sorgen, dass es seine Bauern, die auf dem Land dahinvegetieren, endlich statt eines Plumpsklos auf dem Hof ein ordentliches WC einbauen können. Gut für sie, gut für uns, gut für jedermann. Oder die Fantastillarden Dollar im Strumpf verwandeln sich über Nacht in wertloses Papier. Schlecht für die Chinesen, ein bisschen schwierig für uns, aber andererseits: wir haben den ganzen Klumpatsch “made in China” ja schon gekauft. Auf jeden Fall wird durch die wirtschaftliche Verflechtung vermieden, dass Amerika und China einander morgen früh in einem Atomkrieg auslöschen. Auch kein Schaden."

Diese Masche, ach G´ttchen,  sollte der nonchalante Hannes mal bei seinem koscheren Fleischer, Crown´s Kosher Meat Market, Kingston Ave in Brooklyn abziehen, hab dein Klumpatsch schon verdaut, na ja,  da würde er wohl als Schweinsbries den Laden verlassen. - Von der Einstufung der Kreditwürdigkeit wollen wir nicht reden, schon gar nicht von so altmodischen Leitbildern, Entschuldigung, Luftschlössern wie dem Ehrbaren Kaufmann; seien wir realistisch, wir befinden uns mit Hannes Stein, der schon mal die Begründung der universalen Ethik und die Offenbarung der Demokratie auf dem Mount Sinai geschrieben hat (nebenbei, lieber Hannes Stein, ist dort auch der Kapitalismus geoffenbart worden: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut - denn damit wird seine Kreditaufnahme besichert), im Zeitalter des moral hazard . Fantastilliarden! Die sich über Nacht in wertloses Papier verwandeln können! Schlecht für die Chinesen, die diese Ramschilliarden nicht mehr in WCs state of the art investieren können! Wir haben den ganzen Klumpatsch "made in China" schon "gekauft"! Mit Anleihen, die wir als Sicherheiten gegeben haben!

Ich will offen lassen, ob Hannes Stein ein Hyper-Realist ist. Wir leben in Zeiten, in denen es offenbar nicht schadet, ein Idiot zu sein, weil wir eh nicht mehr schnallen, was gedealt wird; es empfiehlt sich auch noch,  wenn man wie Hannes Stein nicht mitdealen kann, ein moralischer Gauner zu sein. Hannes Stein zur Armut im Central Park und sonst wo in den Staaten: die armen Schlucker haben noch genügend Fettpolster; an den Jo-Jo-Effekt denkt der Kerl nicht, wenn er die Fettsäcke erstmal auf Diät á la Schmahlhannes setzen will. Ich habe schon einiges Fragwürdige und fragwürdige Figuren auf der Achse des Guten ausgemacht, aber sagen Sie, gibt es dort einen größeren ganav gadol joter?

Donnerstag, 14. Juli 2011

Wichtig: Verwende oft das Wort "Vergeltung"

Geschichte - aus dem Archiv:
These des jungen Claudio Casula auf Politically Incorrect am 11. Februar 2006
So wird man Nahostkorrespondent - eine Anleitung

Antithese von Lathandir
So wird man Antideutscher - eine Anleitung

Es lohnt sich zu vergleichen. Rolf Behrens a.k.a. Claudio "Pinocchio" Casula ist kurz danach als "Nachfolger" von "eisealuf" bei Spirit of Entebbe "eingestiegen" - mit besten Referenzen.
Oh wie schön ist Israel
Oh wie schön ist Israel, Teil 2

Dienstag, 12. Juli 2011

Israel bietet den Palästinensern Verhandlungen "ohne Vorbedingungen" - was heißt das?

Die Palästinenser erwägen, im September von der UNO einen palästinensischen Staat anerkennen zu lassen. Israel will die Palästinenser von diesem schröcklichen unilateralen Schritt zurückhalten und bietet die Rückkehr zu den schon seit Menschengedenken erfolgreichen bilateralen Verhandlungen, die man "ohne Vorbedingungen" führen müsse/könne.

Ich habe berichtet, dass die Palästinenser, so Netanyahu, bei den Verhandlungen, die "ohne Vorbedingungen" geführt werden sollen, vorab 6 Prinzipien, die für ein Friedensabkommen aus israelischer Sicht conditio sine qua non sind, anerkennen müssen. Im Klartext heißt dies: keine Vorbedingungen der Palästinenser, klare Vorbedingungen von Seiten Israels. Die Palästineser dürfen eine Pax Israel ratifizieren.

Welche Konzessionen dürfen die Palästinenser von den Israelis erwarten?

Auge in Auge sehen sie sich in Judäa und Samaria der Siedlerbewegung gegenüber. Diese ist weitgehend der Weltanschauung der Gush Emunim und des Rabbi Meir Kahane verpflichtet.  Gush Emonim erhebt einen

"absoluten Anspruch auf das ganze Israel in den biblischen Grenzen, das als Symbol für die jüdische Erneuerung angesehen wird.
Dieser Anspruch steht über den Ansprüchen aller anderen Völker, da die Juden das auserwählte Volk und damit das einzige Volk mit einer göttlichen Bindung an ihr Heimatland sind, unabhängig von den politischen oder wirtschaftlichen Bedingungen. Wichtig ist dabei zu betonen, daß alle Teile des Landes gleich wichtig sind und es deshalb keine Kompromisse bei einzelnen Gebieten geben kann.
"

Was wird den Palästinensern geboten? Nichts, sie haben in dem Heimatland der Juden nichts verloren.  - Sind die Siedler extreme Radikalinskis ohne Relevanz? Schauen wir uns das Programm der Partei des israelischen Außenministers Avigdor Lieberman, Israel Beitenu (Unser Haus Israel) an. Israel Beitenu steht für

"-  The exchange of land highly populated by Arabs for land with Jewish settlements as a viable proposal for solving the Israel-Palestinian conflict 
- The complete cutting of ties with Gaza and its separation from the West Bank ....
...A vital aspect of our vision is the belief that Israel must separate Gaza from the West Bank and cease to treat these territories as one unit – both in political and practical terms. Israel must relate to each of these territories as separate entities that require different policies based on the exigencies of security and other Israeli interests.  This has become all the more critical in the wake of Hamas’s rise to power in Gaza.
The political ramification of the above uncoupling is that Israel would be willing to negotiate with the Palestinian Authority in the West Bank while simultaneously treating Gaza as a hostile independent political entity.  In practical terms, there would have to be a comprehensive ban on the passage of any people or goods between the two territories. ...
Hong Kong should be the model for Gaza’s final status, a* status which would leave it with no connection to the West Bank.
 "

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Es lohnt sich, Israel Beitenu´s Vision sorgfältig zu lesen; interessant ist auch, welche Rollen der NATO und der EU als Erfüllungsgehilfen der israelischen Divide et Impera Politik zugedacht werden. Avigdor Lieberman und die Seinen rechnen da sehr großzügig. Was bleibt den Palästinensern? Wenn ich das richtig verstanden habe, in Gaza eine Art "Hong Kong", das von der Westbank gänzlich abgeschnitten ist (für welches Hinterland denn?) und auf der Westbank ein Flickenteppich von Gebieten "highly populated by Arabs", die bisherigen Zonen A und B unter "palästinensischer Selbstverwaltung".  - Ist Israel Beitenu eine radikale Partei in der israelischen Regierung, deren Programm man getrost vernachlässigen oder übersehen kann? Was hat dann der Likud Netanyahus zu bieten? Werfen wir einen Blick auf ihre Plattform; im Gegensatz zur undiskutablen verbrecherischen Hamas, die das Existenzrecht Israels nicht anerkenne, erkennt die friedliebende Likud ("Peace is a primary objective of the State of Israel. ") an:

"Settlements
The Jewish communities in Judea, Samaria and Gaza are the realization of Zionist values. Settlement of the land is a clear expression of the unassailable right of the Jewish people to the Land of Israel and constitutes an important asset in the defense of the vital interests of the State of Israel. The Likud will continue to strengthen and develop these communities and will prevent their uprooting. 
The Partition of the Negev
Israel rejects out of hand ideas raised by Labor Party leaders concerning the relinquishment of parts of the Negev to the Palestinians. The practical meaning of this plan is that the "Green Line" should no longer be viewed as a "Red Line", which draws us closer to the partition plan of 1947 as it opens the door to the principle that the fate of the Galilee, the Triangle and additional areas within Israel is negotiable. The Likud asserts that such proposals by the Labor Party leadership may literally cause the dismemberment of the State of Israel. 
The permanent status arrangement shall be based on the following principles:
Self-Rule
The Government of Israel flatly rejects the establishment of a Palestinian Arab state west of the Jordan river.
The Palestinians can run their lives freely in the framework of self-rule, but not as an independent and sovereign state. Thus, for example, in matters of foreign affairs, security, immigration and ecology, their activity shall be limited in accordance with imperatives of Israel's existence, security and national needs.
Jerusalem
Jerusalem is the eternal, united capital of the State of Israel and only of Israel. The government will flatly reject Palestinian proposals to divide Jerusalem, including the plan to divide the city presented to the Knesset by the Arab factions and supported by many members of Labor and Meretz. The government firmly rejects attempts of various sources in the world, some anti-Semitic in origin, to question Jerusalem's status as Israel's capital, and the 3,000-year-old special connection between the Jewish people and its capital. The Jordan River as a Permanent Border
The Jordan Valley and the territories that dominate it shall be under Israeli sovereignty. The Jordan river will be the permanent eastern border of the State of Israel. The Kingdom of Jordan is a desirable partner in the permanent status arrangement between Israel and the Palestinians in matters that will be agreed upon.
Security Areas
The government succeeded in significantly reducing the extent of territory that the Palestinians expected to receive in the interim arrangement. The government will insist that security areas essential to Israel's defense, including the western security area and the Jewish settlements, shall remain under Israeli rule."

Der Likud und Netanyahu sind nun nicht irrelevant, oder doch? Was also haben die Palästinenser zu erwarten, wenn sie "ohne Vorbedingungen" zu den bilateralen Verhandlungen mit der israelischen Administration zurückkehren?

Was meinen Henryk M. Broder und die Seinen, Herbert Eiteneier, Bernd Dahlenburg, Dr. Clemens Heni, Alex Feuerherdt, Claudio Casula? Diese "Friedensangebote" von Seiten Israels sind doch alternativlos? Welches Israel in welchen Grenzen sollen denn die Palästinenser anerkennen, das Israel  der Gush Emunim, das von Israel Beitenu, das des Likud? Das "Existenzrecht" welchen Israels, das der Gush Emunim, das von Israel Beitenu, das des Likud, soll denn anerkannt werden? Israel hat Angst, "delegitimiert" zu werden. Welches Israel, das der Gush Emunim, das von Israel Beitenu, das des Likud, soll legitimiert werden? Wie Sie, liebe Leser dieses Blogs, wissen, werden die Einzigwahren Freund Israels - wie immer - zur Sache nichts beitragen, sie bleiben mucksmäuschenstill, dafür werden sie umso mehr diejenigen, die die Position Israels in Frage stellen, als Antisemiten verunglimpfen. Eine traurige, aber treu bissige Gesellschaft von intellektuellen Riesenzwergen. - Zur Vertiefung eine schwer von der Hand zu weisende Analyse von Knut Mellenthin "Unantastbar Unbegrenzt". Ein Licht in einer Presselandschaft, die nicht in der Lage ist, die Programme der israelischen Regierungsparteien zu lesen und von einem Angebot von bilateralen Verhandlungen "ohne Vorbedingungen" berichtet.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Test: Sind Sie im Nahen Osten sattelfest? Ein Freund Israels? Oder ein Antisemit?

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 "Der Nahostkonflikt ist ein beschissener kleiner [sehr klein] Provinzkonflikt, der hier [in Deutschland] zur Oper [riesengroß] in der Augsburger Puppenbühne [sehr klein] aufgeblasen [unendlich groß] wird" donnert Henryk M. Broder. Er will mit diesem Satz nur sagen, dass die Deutschen das Maul halten sollen. Und Jacques Derrida hat geschrieben "Der Krieg um die >Aneignung von Jerusalem< ist heute der Weltkrieg. Er findet überall statt, er ist die Welt, er ist heute die singuläre Figur ihres >out-of-joint<-Seins."

Wie dem auch sei, wir sind alle mehr oder weniger beansprucht. Testen Sie hier, ob Sie ein sattelfester Etappenhengst Zions mit beschränkter Haftung sind oder ein "Israelkritiker", Antiisraelit, Antizionist, Antisemit.  Seien Sie open minded, es sind 20 Fragen:

* Initiativen zum Nahost-Konflikt, die eine Ein-Staaten-Lösung für Palästina und Israel fordern, sind antisemitisch.
   a) voll einverstanden
   b) sehr fraglich

* Initiativen, die die Zweistaatenlösung für Palästina und Israel unterstützen, sind antisemistisch. International support for the establishment of a Palestinian state is support for the establishment of a state whose aim is the destruction of Israel. (Avigdor Lieberman)
   a) auch hier einverstanden
   b) a-a-alles a-a-antisemitisch, oder?

* Es gibt bereits einen palästinensischen Staat - Jordanien. 80% der Menschen in Jordanien sind Palästinenser (Arje Eldad). Jordan is Palestine. Changing its name to Palestine will end the conflict in the Middle East and provide the Palestinians with an alternate homeland. (Geert Wilders)
   a) Amen!
   b) Israelwood

Legitimieren Delegitimieren


(Quelle: HaOlam, Deutsch-Israelisches Online-Magazin)

Mittwoch, 6. Juli 2011

Menetekel

Es ist wahr, dass profunde Israel-Kritik in Israel stattfindet, z.B. in HaAretz.

Siege of Gaza has become a moral blockade of Israel
We must stop Israel from becoming a theocracy
A torn scullcap
Israeli diplomacy is damaging its intelligence agencies´ reputation

Ich befürchte, die Kräfteverhältnisse in Israel werden sich so entwickeln, dass die opinion leader von HaAretz Rufer in der Wüste sind, ich befürchte, dass sich Israel auf dem Weg zu einem Theo-Faschismus befindet. Und der Westen?

"Official propaganda, too, will not help. The more pressure Israel brings to bear on centers in the West - countries and media giants - the more the wave against it grows, because the hatred of the occupation and of Israeli racism springs from the knowledge that what Israel does is funded by the West, gets assistance from the West, and from connections with the focuses of power - as a living memorial to colonialism. There is nothing better than the way in which the Greeks thwarted the Gaza aid flotilla's departure to reinforce this. It was not just Greece that thwarted it.
The coalitions that are being organized against Israel in the West include members of the left. There are also many others and not all of them are humanistic. They are not always Jew-lovers. These coalitions will continue to grow as long as the western political community presents itself as "helpless" in the face of Israeli obduracy." (Quelle)

Kann der Westen irgend etwas tun, damit sich die Schlingen des Fundamentalismus Israels nicht zuziehen?

Montag, 4. Juli 2011

Michelle Bachmann, Amerika ist von Gott verdammt, wenn es Israel zurückweist

In Gottes Namen. Michelle ist eine der Ikonen der Republikanischen Partei, der Tea-Party-Bewegung und bewirbt sich als Kanditatin für die Präsidentschaftswahl.

"At a Republican Jewish Coalition event in Los Angeles last week, Rep. Michele Bachmann offered a candid view of her positions on Israel: Support for Israel is handed down by God and if the United States pulls back its support, America will cease to exist." (Quelle)

Ist das nicht Gotteslästerung,  Gott für eine politische Agenda in Anspruch nehmen?

Für die, die es nicht so sehr mit Gott haben,  geht es auch ohne Gott, sagt Michelle Bachmann. Die Gottlosen müssen anerkennen

"I will insist that the Hebrews have done more to civilize men than any other nation. If I were an atheist, and believed in blind eternal fate, I should still believe that fate had ordained the Jews to be the most essential instrument for civilizing the nations. If I were an atheist of the other sect, who believe or pretend to believe that all is ordered by chance, I should believe that chance had ordered the Jews to preserve and propagate to all mankind the doctrine of a supreme, intelligent, wise, almighty sovereign of the universe, which I believe to be the great essential principle of all morality, and consequently of all civilization."

Herbert Eiteneier, Bernd Dahlenburg, Sie machen es doch mit Gott? Claudio Casula, das geht doch auch ohne Gott?

Gäbe es denn ohne Juden keine Zivilisation, keine Moral? Wären wir in der Hölle? Offenbar, so Michelle Bachmann, mit oder ohne Gott sind die Juden das wesentliche Instrument, um die Nationen zu zivilisieren.

Samstag, 2. Juli 2011

Jeshajahu Leibowitz, Der messianische Ballon wird platzen

Ich habe in dieser Post geschrieben, dass ich befürchte, dass der Dämon, der eingibt, dass die Thora eine politische Handlungsanweisung und das Grundbuch, das den real estate im Gelobten Land klärt, ist, der Incubus der israelischen Politik sein könnte. Das ist auf jeden Fall die Überzeugung der Siedlerbewegung in Judäa und Samaria in der Tradition der Gush Emonim: sie beanspruchen das Land, das in der Thora den Patriarchen und deren Samen verheissen wurde, zu "erlösen"; ich befürchte, dass die Siedlungsbewegung von starken Kräften in der israelischen Administration und in der Bevölkerung gedeckt wird, dass weit und breit in Israel keine Kraft zu sehen ist, die bereit und in der Lage wäre, der "Erlösung des Landes" durch die Siedler entgegenzutreten. 

"And you son of man, prophesy to the mountains of Israel and say,...I will multiply men upon you, all the house of Israel, all of it; and the cities shall be inhabited and the ruins rebuilt....I will make you inhabited as in former times, and do better for you than at your beginning...." Yechezk'el 36:1,9,10.11 (Quelle)

"Avram passed through the Land to the  place called Sh'khem, to Elon Moreh. The Kena’ani were then in the land. HaShem appeared to Avram and said, ‘To your descendants I will give this Land." B'resheet.12:6,7

"Now it shall be, when HaShem Your G-d has brought you into the Land which you go to possess, that you shall put the blessing on Har Gerizim and the curse on Har Eval"

Ich glaube, dass der große Denker Jeshajahu Leibowitz ins Schwarze treffen wird
"Der messianische Ballon wird platzen .... Die frage jedoch ist, worin heute die Essenz dieser Leute besteht. Sie halten mit großer Aufrichtigkeit den Nationalismus für das Wesentliche des Glaubens und betrachten die Armee als heilig. Aber wir beide, Sie und ich, wissen sehr wohl, dass jemand, der die Armee für heilig hält, kein religiöser Mensch sein kann, selbst wenn er das aufrichtig von sich behauptet. Deshalb fürchte ich, in dem Moment, in dem die messianische Seifenblase für "Gush-Emunim" platzt, werden diese Leute nichts mehr in den Händen halten; sie werden kein Judentum mehr besitzen, denn für sie ist Judentum nur ein Mittel, um "Größe, Glanz, Ehre, Sieg und Ruhm" des Staates Israel zum Ausdruck bringen zu können. Diese Attribute, die in den Gebeten König Davids Attribute Gottes sind, werden durch diese Menschen auf den Staat Israel übertragen und das ist eine ausdrücklich heidnische Manifestation. Wenn sich herausstellt, dass diesem Staat keineswegs Ehre, Sieg und Ruhm gebührt - dann wird sich alles in Luft auflösen. Genau das ist den Anhängern Sabbatai Zwis (1626-1675; falscher Messias und Begründer der Bewegung des Shabbetanismus) geschehen, die nach Shabbetai Zwis Übertritt zum Islam plötzlich nichts mehr in den Händen hatten. Auch die Anhänger von "Gush-Emunim" kennen kein Judentum ohne messianischen Glanz mehr. Interessant ist die Tatsache, dass schon heute eine auffallende Nähe zwischen ihnen und den christlichen Fundamentalisten besteht, für die das wohl des Staates Israel ebenfalls mit dem Kommen ihres Messias verknüpft ist." (Quelle: Jeshajahu Leibowitz, Gespräche über Gott und die Welt, Frankfurt 1990, S. 29)

Rabbi Lau "... battlefield is every place where a Jew exist"

Netanyahu macht wieder mal ein großzügiges Angebot an die Palästinenser. Die Palis werden wieder mal eine Chance versemmeln.

Wir wissen, das einzigwahre Narrativ über den "Friedensprozess" im Gelobten Land ist: Die Israelis sind in ihrem Friedenkurs unbeirrbar, unermüdlich und unerschrocken, machen den Palästinensers immer wieder ein offer one cannot refuse. Die Halunken, Schurken, Jammerlappen,  Pallywood-Traumtänzer vermasseln - zuverlässig wie sie sind - immer wieder ihre Chance.

Von Alex Feuerherdt a.k.a. Lizas Welt wurde berichtet, dass die Palästinenser jetzt aufs Ganze gehen wollen. "Dieses Mal nicht mit Bombengürteln bewaffnet, sondern unterstützt von der Vollversammlung der Vereinten Nationen. ..." (Quelle: Effektiver als Bombengürtel)

Wohlmeinende Staatsmänner, aber auch Staatsfrauen wie Angela Merkel,  wollen nun die Palästinenser von diesem sehr unbedachten Schritt abhalten; die cheerleader Netanyahus, die Damen und Herren im US-Senat, haben bereits beschlossen, die US-Hilfe an die PA in Höhe von 600 Mio US-$ zu streichen, sollten die Palästinenser diesen Schritt, der effektiver als Bombengürtel ist, wagen.

In dieser Situation macht Benjamin Netanyahu wieder mal einen Vorschlag zur Güte, an offer one cannot refuse, der die Palästinenser auf den einzig erfolgversprechenen Weg der letzten Dekaden, nämlich bilaterale Verhandlungen mit Israel zu führen, zurückzuholen. Das Deutsch-Israelische Online Magazin HaOlam berichtet:

Das Bild können Sie vergrößern. (c) NZZ
"Am selben Tag forderte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu die Palästinenser auf, ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zudem stellte er sechs Prinzipien vor, auf denen ein Friedensabkommen aus israelischer Sicht basieren müsste:

- Ziel der Verhandlungen müssen zwei Staaten für zwei Völker sein, die sich gegenseitig anerkennen: ein jüdischer Staat, also ein Nationalstaat für die jüdische Bevölkerung, Israel, und ein Nationalstaat für die Palästinenser;
- die Frage der palästinensischen Flüchtlinge muss im palästinensischen Staat gelöst werden, nicht in Israel;
- der palästinensische Staat muss demilitarisiert sein;
- die sogenannten Siedlungsblöcke, also die großen, dicht besiedelten Wohngegenden konzentriert um „Groß-Tel Aviv und Groß-Jerusalem“, ebenso wie andere Gegenden „von kritischer strategischer und nationaler Bedeutung“, müssen innerhalb der endgültigen Grenzen Israels verbleiben;
- Jerusalem muss vereint bleiben und unter Israels Kontrolle (siehe auch: Jerusalem-Ewiger Zankapfel);
- Das Ende des Konflikts bedeutet das Ende jeglicher Forderungen."

Nun ist es recht und billig, dass die Palästinenser ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückkehren und dort 6 Prinzipien, die aus israelischer Sicht conditio sine qua non sind, unterschreiben. Dann wäre der ultimative Frieden erreicht.

Nun, liebe Freunde, wir dürfen doch insgeheim schmunzeln. Wir kennen unsere Pappenheimer, die Palästinenser, auf sie können wir uns verlassen, die sind zuverlässig.  Die Halunken etc. werden auf keinen Fall diese offer one cannot refuse annehmen. Die werden sich zerstreiten. Dann ist der Verhandlungspartner nicht hinreichend legitimiert, nicht wahr? Das ist doch der Zweck der Übung, nicht wahr?