Donnerstag, 13. Januar 2011

Das letzte und beste vom Meisterdenker Clemens Heni: In seiner eigenen Sache

"Wie Sie jedoch mit einem Agitator wie Zuckermann öffentlich auftreten können, wo dieser mit seiner Hetze namentlich auch gegen meine Person in Erscheinung tritt, das
ist so infam, perfide und absurd, dass es noch der Entwicklung von Wörtern bedarf um diesen Sachverhalt adäquat zu fassen."
(Quelle; Anmerkung: ich beziehe mich hier auf die Urfassung der Post "Die verlorene Reputation der Dr. Margit Reiter" vom 11.01.2011, die im folgenden als "Version 1" bezeichnet wird; Dr. Clemens Heni hat die Urfassung in der "veränderten Version, 13.01.2011" um einige wichtige selbstreferentielle Passagen bereinigt, im folgenden "Version 2"; Fettdruck durch mich)

Schockschwerenot. Wir kennen Dr. Clemens Heni als einen Mann, der nicht Zeit und Mühe scheut, sich dem Biest unserer Tage entgegenzuwerfen, egal wo es auftritt, sei es bei Harald Schmidt, bei Prof. Benz, die um einen faschistischen Bahnhof kämpfenden Stuttgarter e tutti quanti und dabei um die richtigen Worte nicht verlegen ist, so hat er die besagten Stuttgarter treffend dadurch gekennzeichnet, dass sie "nicht ganz knusprig" sind. Was zum Donner ist jetzt passiert, dass Dr. Heni die Spucke wegbleibt, gegen wen schleudert er den Bannfluch, das Anathema, wie es weiland die Kirche bei schwerwiegeneden Fällen von Sünde ohne Wille zur Umkehr verhängt hat?

Die fragliche Person ist eine Dr. Margit Reiter, Dozentin am Institut für Zeitgeschcihte an der Universität Wien; forscht unter anderem über Israelkritik, Antisemitismus und Antiamerikanismus in Europa. Nach Dr. Clemens Heni ist sie ein absoluter "no-name"

"In der internationalen, wissenschaftlichen pro-Israel, gegen Antisemitismus, Neonazismus und Islamismus gerichteten Community sind Sie auch ein no-name, warum auch immer." (Version 1),

ganz im Gegensatz zu ihm, wie er in Version 1 nicht müde wird, so ausführlich wie geboten und gerade nötig hervorzuheben


Was hat dieses unsägliche Frauenzimmer, diese Null verbrochen?

Das Frauenzimmer hat einen Prof. Moshe Zimmermann [auf Hinweis von Lesern korrigiere ich: Moshe Zuckermann] zur Präsentation und Diskussion seines neuesten Buches "Antisemit! - Ein Vorwurf als Herrschaftsinstument"  in das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien eingeladen. Wie z.B. Prof. Micha Brumlik vertritt auch Moshe Zimmermann [dito] u.a. die These, dass eine Gruppe von Autoren wie Henryk M. Broder, Matthias Küntzel, Benjamin Weinthal und Clemens Heni (namentlich genannt) in ihrem Elan, der Bestie des Antisemitismus entgegenzutreten und ohne Wenn und Aber für  Israel einzustehen, systematisch über das Ziel hinausschießen und damit kontraproduktiv werden. U.a. haben sie nach Micha Brumlik Prof. Benz "zumindest in die Nähe des Antisemitismus gerückt".  Darf ein solcher Mann eingeladen werden und eine solche These an einem Universitätsinstitut pro und contra diskutiert werden? Nein, postuliert Dr. Clemens Heni

"Was besonders schockiert ist die Tatsache, dass Sie als angeblich seriöse Historikerin oder Politikwissenschaftlerin einem Mann eine Plattform geben, der ganz offen gegen Juden wie Henryk M. Broder und Benjamin Weinthal wie auch gegen andere Kritiker des Antisemitismus wie Dr. Matthias Küntzel oder meine Person offen Hetze betreibt und natürlich – in dieser Hinsicht ganz ähnlich wie Neonazis – kleine Details völlig falsch zitiert" (Version 2)

Es wird das bleibende Verdienst Dr. Clemens Henis bleiben, aufgedeckt zu haben, dass eine strittige Tagung des ZfA in einer Verlagsanzeige des Promedia Verlags für Zimmermanns [dito] Buch  falsch datiert wurde, statt auf den Dezember 2008 auf den Dezember 2009.

Kleine Details völlig richtig zu zitieren halte ich wie Dr. Clemens Heni für minima moralia wissenschaftlicher Arbeit.  Frau Dr. Margit Reiter fragt er

"Sie sagten in Wien, wie mir berichtet wurde, dass Benz als „Antisemit“ bezeichnet würde. Wo ist Ihre Quelle?" (Version 2)

Halten wir fest, dass Clemens Heni hier ausführt, dass Prof. Benz sich von seinem Doktorvater, einem Nazi und ganz elenden Feigling nie distanziert habe, dass er den Antisemitismus via Muslimmarkt fördere, dass er durch "Gleichsetzung" von Antisemitismus und Islamkritik, fälschlicherweise von Benz als "Islamophobie" charakterisiert, den Antisemitismus fördere und damit das Präzendenzlose der Shoah derealisiere; an anderer Stelle - ich habe darüber berichtet -  hat Clemens Heni darauf hingewiesen, dass er durch diese Gleichsetzung entweder den Holocaust leugne oder ihn fortsetze. Halten wir jedoch fest, dass Dr. Heni (und die weiteren postapokalytischen Reiter, an deren Heimsuchung nicht nur Prof. Benz mit shock and awe zurückdenken) Prof. Benz nie als "Antisemiten" bezeichnet habe. Das wird man sich merken müssen. Wenn jemand einen Einwand gegen my way, kleine Details richtig zu zitieren, hat, möge er sich bitte melden.

Darüber hinaus verbietet sich eine Diskussion mit Prof. Zimmermann [dito] schon dadurch, dass er persönlich nicht ganz kosher oder knusprig ist

"Nun ist Zuckermann als Feind Israels und Freund von Holocaustleugnern bzw. des direkten Umfelds von Holocaustleugnern wie von Norman Finkelstein bekannt." (Version 2)

Weil es auf die kleinen Details ankommt, möchte ich Dr. Clemens Heni um eine Antwort bitten: Man kann ja über Norman Finkelstein alles mögliche sagen, neu ist mir jedoch, dass er ein Holocaustleugner sein soll. Wo bitte, Dr. Heni, ist Ihre Quelle?

Stellen wir weiterhin fest, dass Dr. Heni nirgendwo behauptet, dass Dr. Margit Reiter Antizionistin, gar exterminatorische Antizionistin sei, dass er jedoch sein Anschreiben an sie  so abschließt

"Sie persönlich, Frau Reiter, unterstützten mit der gestrigen Veranstaltung die Destabilisierung des jüdischen Staates Israel. Ein winziger Beitrag, sicher.
Aber einer, der unendlich schmerzt. Er zeigt, was deutsche und österreichische Forscherinnen und Forscher im Innern anzutreiben scheint.
Schließlich haben mich weitere Berichte über die Veranstaltung erreicht. Ein anonymisiertes Zitat fand ich bemerkenswert, da es zwar konkret um die VA mit Zuckermann geht, jedoch die Sprache und Herangehensweise von Akademikerinnen und Akademikern generell gemeint ist:
 „Wenn das Wort Holocaust fiel (von Shoah war nicht die Rede), dachte ich, es geht ihr um einem Auto- oder Skiunfall.“" (Version 2)

Also wenn das keine maskierte Holocaustleugnung state of the art ist! Hier haben Sie Clemens Henis work in progress, hier können Sie ihm auf die Finger schauen, wie z.B. von einem Einzelfall auf die community deutscher und österreichischer Forscher geschlossen werden kann; kalt sind sie, wie Hundeschnauzen.

Hat Dr. Heni seine eigene Reputation wieder hergestellt, indem er die von Frau Dr. Reiter lege arte auseinander nahm? Tja, die Lage ist nach wie vor nicht gut für Dr. Heni. Während solche Flachzangen wie Frau Dr. Reiter eine Dozentur an einem Universitätsinstitut besetzt halten, muss er, trotz bester Reputation und allerbesten Verbindungen, seine Brötchen als "research fellow" des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA), Hebrew University, Jerusalem  backen. Helft Dr. Clemens Heni endlich! Jetzt bewirbt er sich schon via San Diego Jewish World

"We have to teach German and European history, the Shoah and anti-Semitism.
In order to fight anti-Zionism and Israel hatred we have to be aware of history, too. Scholars have the responsibility to teach history accurately.
These are the reasons I would be happy to teach in the United States of America." (Quelle)

Amerika, du hast es besser, erbarme dich unser. Nimm Dr. Heni, he would be very, very happy. Holocaust Teachings sind die schönste akademische Laufbahn der Welt. I can´t help, wenn ich mir Dr. Heni als prominenten scholar der Antisemitismus- und Holocaust-Forschung vorstelle, sucht mich diese Überlegung heim

Weil sie letztlich nur "eingebettete" Experten brauchen können, bringen diese Disziplinen keine echten Wissenschaften hervor und erschweren den Übergang zum Niveau nicht-selbstbedienender Theoriebildung (Peter Sloterdijk, Du mußt Dein Leben ändern, Frankfurt/M, 2011, S. 683)

Nachtrag: Schmok: Denunziant des Tages: Clemens Heni

17 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

.. danke für den beitrag: dass sich nach den nazis, die anti-deutschen gerieren, wie ein "guter jude" zu funktionieren hat !!!!

es sind eben samt und sonders leute, die ausser ihrer "anti-semitismus"-forschung nichts an wissenschaftlichen meriten aufweisen können. traurig, aber wahr !

Anonym hat gesagt…

"Ein besonders hintersinniges Argument ist: »Man darf ja gegen Juden heute nichts sagen.« Es wird sozusagen gerade aus dem öffentlichen Tabu über dem Antisemitismus ein Argument für den Antisemitismus gemacht: wenn man nichts gegen die Juden sagen darf, dann – so läuft die assoziative Logik weiter – sei an dem, was man gegen sie sagen könnte, auch schon etwas daran. Wirksam ist hier ein Projektionsmechanismus: daß die, welche die Verfolger waren und es potentiell heute noch sind, sich aufspielen, als wären sie die Verfolgten. Dem kann man nur dann begegnen, wenn man nicht etwa idealisiert, wenn man nicht etwa Lobreden auf große jüdische Männer hält oder hübsche Bilder von israelischen Bewässerungsanlagen oder Kibbuz-Kindern dort vorführt, sondern eben die jüdischen Züge, auf welche die Antisemiten deuten, erklärt, ihr Recht und ihren Wahrheitsgehalt darstellt. Überhaupt ist es viel besser, als die Juden zu verharmlosen und sie als eine Art von Lämmerchen oder Sonnenjünglingen vor Augen zu stellen, zu sagen, daß sie eine große, stürmische und wilde Geschichte hatten, in der es genausoviel Furchtbares gibt wie in der Geschichte anderer Völker auch. Abstoßend wäre ein sentimentales Reklamebild.

[Band 20: Vermischte Schriften I/II: Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute. Theoder W. Adorno: Gesammelte Schriften, S. 17630

Anonym hat gesagt…

sie sind mit dem clemens nicht ganz auf der höhe der zeit !!!!

googeln sie mal "captain israel" (www.captisrael.com/issue_1/) - das ist angesagt ! superman ? wer kennt den noch ... batman ? war gestern ... spiderman ? schon abgelaufen ... jetzt kommt das neue muskeljudentum ! sollte das nicht in ihrer link-sammlung erscheinen ?

Anonym hat gesagt…

Was für ein hervorragender Beitrag. Nur: "Antisemit", das Buch, stammt aus der Feder von Moshe ZUCKERMANN.

Kai Sandhorst hat gesagt…

"Kleine Details völlig richtig zu zitieren halte ich wie Dr. Clemens Heni für minima moralia wissenschaftlicher Arbeit."

Nur dass Sie, Herr Kaufmann, bereits an den großen Details scheitern. Da kann Dr. Heni noch so oft Moshe Zuckermann kritisieren - bei Ihnen heißt der Kritisierte beharrlich "Zimmermann", nämlich gleich viermal. Sie können das jetzt natürlich nachträglich korrigieren, aber das vermag den Eindruck der Inkompetenz, den ich von Ihnen habe, nicht zu korrigieren.

By the way: Haben Sie eigentlich die Rechte an den beiden Fotos von Herrn Dr. Heni? Sie werden sicher verstehen, dass ich diese Frage auch an ihn stellen werde.

Oscar Mercator hat gesagt…

@ mondoprinte
@ kai sandhorst

danke für den Hinweis. Mir ist tatsächlich bei mehrfachem Überlesen, nicht aufgefallen, dass ich "Zimmermann" geschrieben habe. Ist das ein Freudscher Verschreiber? Ich weiß es nicht. Ich kennen keinen Zimmermann, mit dem ich eine Agenda hätte.

Oscar Mercator hat gesagt…

@ kai sandhorst

Nein, ich habe nicht die Rechte an den Bildern von Clemens Heni. Ich habe sie eingesetzt, insofern er in seine Post Pics von Moshe Zuckermann und Margit Reiter eingesetzt hat. Wenn ich über jemanden schreibe, teile ich ihm das mit und gebe ihm Gelegenheit für Korrekturen und Ergänzungen. Das habe ich auch jetzt wiedert bei Clemens Heni gemacht. Im übrigen: schauen Sie auf die betreffende Aussage in meinem Disclaimer.

Oscar Mercator hat gesagt…

@ captain israel

Seite ist verlinkt. danke.

Oscar Mercator hat gesagt…

@ adorno

das ist doch gesunder Menschenverstand, nicht wahr?

Gudrun Eussner hat gesagt…

Danke, wunderbar! Der Artikel könnte von mir sein - ist er aber nicht, was ich an Eides Statt versichere!

Bwaaahahahahaaaaaa ...

Gudrun Eussner

Anonym hat gesagt…

Oh Mann, "Kai Sandhorst"... benutzt ein - zugegebenermaßen nicht unwichtiges - völlig anderes Thema, um sich für Heni in die Bresche zu schmeißen und kopiert dessen Taktik, die nur der Ablenkung von real stattfindendem Unrecht (israelische Besatzung, Landraub, Abriegelung des Gazastreifens etc.) dienen soll.

Mercator, nochmals Gratulation zum gelungenen Posting. Habe es bei mir bereits verwurstet...

Anonym hat gesagt…

schade, dass sie moshe zimmermann nicht kennen !!! wenn sie ihn doch schon in "freudscher weise" eingesetzt haben, er ist geschichtsprofessor an der uni in tel-aviv (website: koebner.juji.ac.il/zimmermann.asp) --> the richard koebner minerva center for german history ...

neben felicia langer und uri avnery steht er auch in der sogenannten "jewish hall of shame" (www.juedische.at) ... wie man sieht ist er damit nicht ganz auf LINIE !

ganz nebenbei hat er auch an der untersuchung der nazi-vergangenheit des auswärtigen amtes mitgewirkt.

Anonym hat gesagt…

klasse, dass gudrun eussner auch noch in der debatte auftaucht. (die grosse vorstellerin des "juden-gens", in folge von ignaz zollschan, alexander schülers und fritz kahns !!!! ---> mit gen-test versteht sich ....

sollten wir nicht das schlusswort dem 'meister' hmb alias lucy de beucelaer alias leif ericsson alias schukran merhaba überlassen ???

Anonym hat gesagt…

Hier wird es langsam so still. Geht Ihnen die Luft aus, Kaufmann?

Vermissen Sie vielleicht Barthelmy und Co.?

Oscar Mercator hat gesagt…

danke der Nachfrage. Ich freue mich, wenn es da draußen den einen oder anderen gibt, der auf eine neue Post von mir wartet. Es gibt jedoch noch anderes als bloggen. Und, ich muß gestehen, es gibt Zeiten, in denen mich Henryk und seine Freunde etwas anöden.
Schaun mir mal.

Anonym hat gesagt…

Haben Sie noch einen weiteren Blog?

Oscar Mercator hat gesagt…

Nein.