"Unser inneres Erleben, die Geschichte, die wir über uns selbst erzählen, um unser Handeln zu erklären, ist eine Lüge unseres Geistes - die Wahrheit liegt außerhalb, in dem was wir tun. ...
Diesselbe Strategie der ideologischen "Vermenschlichung" ... ist auch eine Schlüsselkomponente der ideologischen (Selbst-)Darstellung der israelischen Streitkräfte. Die israelischen Medien gehen gerne ausführlich auf die Unvollkommenheiten und psychischen PÜrobleme deer israelischen Soldaten ein und stellen sie weder als perfekte Kampfmaschinen noch als übermenschliche Helden, sondern als ganz normale Menschen dar, die, gefangen in den Traumata der Geschichte und des Krieges, Fehler begehen können und die Orientierung verlieren können, wie jeder andere auch. Als etwa die israelische Armee im Januar 2003 das Haus der Familie eine mutmaßlichen "Terroristen" zerstörte, ging sie mit betonter Liebenswürdigkeit vor und half der Familie sogar noch, ihre Möbel aus dem Haus zu schaffen, bevor sie es mit dem Bulldozer planierte. Kurz zuvor hatte die israelische Presse über einen ähnlichen Vorfall berichtet: Als ein israelischer Soldat ein palästinensisches Haus nach Verdächtigen durchsuchte, rief die Mutter ihre Tochter bei Namen, um sie zu beruhigen, und der verdutzte Soldat musste feststellen, dass das verschreckte Mädchen genauso hieß wie seine eigene Tochter; in einem Anfall von Sentimentalität zückte er seine Brieftasche und zeigte ihr Bild der palästinensischen Mutter. Die Falschheit einer solchen Empathiegeste ist leicht zu erkennen: die Vorstellung, dass wir trotz aller politischen Differenzen doch Menschen mit denselben Vorlieben und Sorgen sind, neutralisiert die Wirkung dessen, was der Soldat tatsächlich gerade tut. Die einzig richte Antwort der Mutter müsste also lauten: "Wenn Sie wirklich ein Mensch sind wie ich, warum tun Sie dann, was Sie gerade tun?" Der Soldat kann sich dann nur noch auf seine verdinglichte Pflicht berufen: "Es gefällt mir nicht, aber es ist meine Pflicht ..." und so der subjektiven Annahme seiner Pflicht entgehen. Vermenschlichungen dieser Art sollen die Kluft verdeutlichen, die zwischen der komplexen Realität der Person und der Rolle, die sie entgegen ihrer wahren Natur spielen muss, herrscht. "In meiner Familie liegt das Militärische nicht in den Genen", sagt einer der interviewten Soldaten, der zu seiner eigenen Überraschung Karrieresoldat geworden ist, in Claude Lanzmanns Film Tsahal. ...
Eine Schlüsselszene gegen Ende des Films, in der Lanzmann mit einem israelischen Bauunternehmer diskutiert, beschreibt Maslin so:
"Wenn die Araber wissen, dass es hier bis in alle Ewigkeit Juden geben wird, werden sie lernen, damit zu leben", behauptet dieser Mann, dessen neue Häuser auf besetztem Gebiet gebaut werden. Hinter ihm arbeiten eifrig arabische Handwerker, während er redet. Als er mit den heiklen Fragen konfrontiert wird, die der Siedlungsbau aufwirft, verstrickt sich der Mann in Widersprüche und schaltet auf stur. "Dies ist das Land Israel", beharrt er immer dann, wenn Mr. Lanzmann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Verhältnis des israelischen Volkes zu seinem Land zu erforschen, eine der Fragen stellt, auf die es keine Antwort gibt. Schließlich gibt der Regisseur die Diskussion auf, lächelt philosophisch und umarmt den Bauunternehmer. In diesem Moment bringt er all die Wehmut und die Frustration, die in Tsahal zu sehen sind, zum Ausdruck, und er schafft dies in einer einzigen Geste." (Janet Maslin, "Tsahal; Lanzmann´s Meditation On Israel´s Defense", in: New York Times, 27. Januar 1995)
Würde Lanzmann auch den arabischen Handwerker im Hintergrund philosophisch anlächeln und umarmen, wenn dieser im Interview in wütende Raserei gegen die Israelis ausbrechen würde, die ihn zu einem bezahlten Instrument des Raubes an seinem eigene Land degradieren? Darin liegt die ideologische Ambiguität von Tsahal: Die interviewten Soldaten spielen die Rolle ihres "normalen menschlichen Selbst" sie inszenieren die Maske, die sie zur Vermenschlichung ihrer Taten geschaffen haben. Diese ideologische Mystifikation (bei der die ideologische Maske als "normales menschliches Inneres" präsentiert wird) erreicht ihren unübertroffenen ironischen Höhepunkt mit dem Auftritt von Ariel Sharon als friedlicher Bauer."
Auszug aus: Slavoj Zizek, Die bösen Geister des himmlischen Bereichs Der linke Kampf um das 21. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2011, S. 244 ff, Leseempfehlung)
Parerga und Paralipomena zu einem Netzwerk mit "lediglich bloßen" Beziehungen, Henryk M. Broder und seine domini canes z.B. Lizas Welt, Castollux, Spirit of Entebbe, Heplev, Honestly Concerned, der legendäre Lehrer "Walter Schmidt". Dazu der unglückliche Alan Posener und Querverweise zu den "nun wahrlich unseriösen Islamophoben um Politically Incorrect."
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Montag, 17. Oktober 2011
Mittwoch, 27. Juli 2011
Botho Strauss: Anschwellender Bocksgesang
Aus gegebenem Anlass will ich erinnern: Im SPIEGEL 6/1993, 8.2.1993 ist Botho Strauss´ Essay: Anschwellender Bocksgesang veröffentlicht worden. Eine erweiterte längere Fassung ist in Botho Strauss, Der Aufstand gegen die sekundäre Welt, Edition Akzente Hanser, München, Wien 2004, erschienen. Es lohnt sich, dieses Buch zu kaufen. M.E. ist die Analyse von Botho Strauss immer noch eine der besten Diagnosen dessen, was geschieht. Das letzte Wort in der Fassung des Buches:
"Bei der rechtsradikalen Gewalt, die vom “feigen Mord” mit elektronischer Fernsteuerung zurückgeht zum Lynchmord, der Zerreißung unter dem Lärmgott, besteht die Gefahr, dass sie nicht einmal die negative Einmütigkeit stiftet in der Ablehnung der Greuel und dass aus dem Weh kein Wohl entspringt. Wir fürchten es, wir wollen es mit aller verbleibenden Macht verhindern und haben doch kein sicheres Mittel zur Abwehr, wenn in unsere abstrakte Welt Bromios, der laute Schrecken, einschlägt und das angeblich so wirklichkeitsbezwingende Gefüge von Simulakren und Simulatoren von einem Tag zum anderen ins Wanken gerät. Die Wirklichkeit blutet wirklich jetzt."
"Bei der rechtsradikalen Gewalt, die vom “feigen Mord” mit elektronischer Fernsteuerung zurückgeht zum Lynchmord, der Zerreißung unter dem Lärmgott, besteht die Gefahr, dass sie nicht einmal die negative Einmütigkeit stiftet in der Ablehnung der Greuel und dass aus dem Weh kein Wohl entspringt. Wir fürchten es, wir wollen es mit aller verbleibenden Macht verhindern und haben doch kein sicheres Mittel zur Abwehr, wenn in unsere abstrakte Welt Bromios, der laute Schrecken, einschlägt und das angeblich so wirklichkeitsbezwingende Gefüge von Simulakren und Simulatoren von einem Tag zum anderen ins Wanken gerät. Die Wirklichkeit blutet wirklich jetzt."
Samstag, 2. Juli 2011
Jeshajahu Leibowitz, Der messianische Ballon wird platzen
Ich habe in dieser Post geschrieben, dass ich befürchte, dass der Dämon, der eingibt, dass die Thora eine politische Handlungsanweisung und das Grundbuch, das den real estate im Gelobten Land klärt, ist, der Incubus der israelischen Politik sein könnte. Das ist auf jeden Fall die Überzeugung der Siedlerbewegung in Judäa und Samaria in der Tradition der Gush Emonim: sie beanspruchen das Land, das in der Thora den Patriarchen und deren Samen verheissen wurde, zu "erlösen"; ich befürchte, dass die Siedlungsbewegung von starken Kräften in der israelischen Administration und in der Bevölkerung gedeckt wird, dass weit und breit in Israel keine Kraft zu sehen ist, die bereit und in der Lage wäre, der "Erlösung des Landes" durch die Siedler entgegenzutreten.
"And you son of man, prophesy to the mountains of Israel and say,...I will multiply men upon you, all the house of Israel, all of it; and the cities shall be inhabited and the ruins rebuilt....I will make you inhabited as in former times, and do better for you than at your beginning...." Yechezk'el 36:1,9,10.11 (Quelle)
"Avram passed through the Land to the place called Sh'khem, to Elon Moreh. The Kena’ani were then in the land. HaShem appeared to Avram and said, ‘To your descendants I will give this Land." B'resheet.12:6,7
"And you son of man, prophesy to the mountains of Israel and say,...I will multiply men upon you, all the house of Israel, all of it; and the cities shall be inhabited and the ruins rebuilt....I will make you inhabited as in former times, and do better for you than at your beginning...." Yechezk'el 36:1,9,10.11 (Quelle)
"Avram passed through the Land to the place called Sh'khem, to Elon Moreh. The Kena’ani were then in the land. HaShem appeared to Avram and said, ‘To your descendants I will give this Land." B'resheet.12:6,7
"Now it shall be, when HaShem Your G-d has brought you into the Land which you go to possess, that you shall put the blessing on Har Gerizim and the curse on Har Eval"
Ich glaube, dass der große Denker Jeshajahu Leibowitz ins Schwarze treffen wird
"Der messianische Ballon wird platzen .... Die frage jedoch ist, worin heute die Essenz dieser Leute besteht. Sie halten mit großer Aufrichtigkeit den Nationalismus für das Wesentliche des Glaubens und betrachten die Armee als heilig. Aber wir beide, Sie und ich, wissen sehr wohl, dass jemand, der die Armee für heilig hält, kein religiöser Mensch sein kann, selbst wenn er das aufrichtig von sich behauptet. Deshalb fürchte ich, in dem Moment, in dem die messianische Seifenblase für "Gush-Emunim" platzt, werden diese Leute nichts mehr in den Händen halten; sie werden kein Judentum mehr besitzen, denn für sie ist Judentum nur ein Mittel, um "Größe, Glanz, Ehre, Sieg und Ruhm" des Staates Israel zum Ausdruck bringen zu können. Diese Attribute, die in den Gebeten König Davids Attribute Gottes sind, werden durch diese Menschen auf den Staat Israel übertragen und das ist eine ausdrücklich heidnische Manifestation. Wenn sich herausstellt, dass diesem Staat keineswegs Ehre, Sieg und Ruhm gebührt - dann wird sich alles in Luft auflösen. Genau das ist den Anhängern Sabbatai Zwis (1626-1675; falscher Messias und Begründer der Bewegung des Shabbetanismus) geschehen, die nach Shabbetai Zwis Übertritt zum Islam plötzlich nichts mehr in den Händen hatten. Auch die Anhänger von "Gush-Emunim" kennen kein Judentum ohne messianischen Glanz mehr. Interessant ist die Tatsache, dass schon heute eine auffallende Nähe zwischen ihnen und den christlichen Fundamentalisten besteht, für die das wohl des Staates Israel ebenfalls mit dem Kommen ihres Messias verknüpft ist." (Quelle: Jeshajahu Leibowitz, Gespräche über Gott und die Welt, Frankfurt 1990, S. 29)
Rabbi Lau "... battlefield is every place where a Jew exist"
Rabbi Lau "... battlefield is every place where a Jew exist"
Dienstag, 22. März 2011
Leseempfehlung: Alan Posener, Zwei Religionen: Gutmenschentum und Bösmenschentum
Ich hätte ja gerne diesen Essay Alan Poseners, den er bei Starke Meinungen gepostet hat, als Gastbeitrag hier eingestellt. Alan Posener schrieb mir, dass er nichts dagegen hätte, er es aber vorziehen würde, wenn ich mit einem Kommentar darauf verlinken würde. So sei es. Nach Alan Posener ist dieser Beitrag nicht 100%ig ernst gemeint, habe ein postmodernes, spielerisches Element. Trotzdem oder gerade deswegen empfehle ich Ihnen Zwei Religionen: Gutmenschentum und Bösmenschentum. Viel Vergnügen.
Freitag, 29. Oktober 2010
Jorge Luis Borges, Ein Theologe im Tod
Bernd Dahlenburg a.k.a sola fide (auf gut deutsch: allein aus dem Glauben) gewidmet.
"Sie haben sich jetzt auf mich eingeschossen.
Aber ich habe dich, unsere Freunde und Gott auf meiner Seite.
Herzliche Grüße
Bernd " (Quelle)
Die Engel haben mir mitgeteilt daß Melanchton, als er verschied, in der anderen Welt ein Haus zugeteilt bekam, welches dem, das er auf Erden innegehabt, täuschend ähnlich war. (Nahezu allen, die erst jüngst in der Ewigkeit eingetroffen sind, widerfährt das gleich, und deshalb glauben sie, sie seien nicht gestorben.) Die häuslichen Geräte waren gleich: der Tisch, das Schreibpult mit seinen Fächern, die Bibliothek. Als nun Melanchton in dieser Behausung erwachte, nahm er seine literarischen Obliegenheiten wieder auf, als sei er kein Leichnam, und schrieb einige Tage lang über die Rechtfertigung durch den Glauben. Wie es seine Gewohnheit war, sagte er nicht ein Wort über die Liebe. Die Engel bemerkten diese Weglassung und schickten Personen zu ihm, die ihn hierüber befragen sollten. Melanchton sagte ihnen: "Ich habe unwiderleglich bewiesen, dass die Seele der Liebe entraten kann und dass, um in den Himmel einzugehen, der Glaube genügt." Diese Worte sprach er hochmütig und wußte nicht, dass er schon tot war und sein Ort nicht der Himmel. Als die Engel seine Worte vernahmen, wichen sie von ihm.
"Sie haben sich jetzt auf mich eingeschossen.
Aber ich habe dich, unsere Freunde und Gott auf meiner Seite.
Herzliche Grüße
Bernd " (Quelle)
Die Engel haben mir mitgeteilt daß Melanchton, als er verschied, in der anderen Welt ein Haus zugeteilt bekam, welches dem, das er auf Erden innegehabt, täuschend ähnlich war. (Nahezu allen, die erst jüngst in der Ewigkeit eingetroffen sind, widerfährt das gleich, und deshalb glauben sie, sie seien nicht gestorben.) Die häuslichen Geräte waren gleich: der Tisch, das Schreibpult mit seinen Fächern, die Bibliothek. Als nun Melanchton in dieser Behausung erwachte, nahm er seine literarischen Obliegenheiten wieder auf, als sei er kein Leichnam, und schrieb einige Tage lang über die Rechtfertigung durch den Glauben. Wie es seine Gewohnheit war, sagte er nicht ein Wort über die Liebe. Die Engel bemerkten diese Weglassung und schickten Personen zu ihm, die ihn hierüber befragen sollten. Melanchton sagte ihnen: "Ich habe unwiderleglich bewiesen, dass die Seele der Liebe entraten kann und dass, um in den Himmel einzugehen, der Glaube genügt." Diese Worte sprach er hochmütig und wußte nicht, dass er schon tot war und sein Ort nicht der Himmel. Als die Engel seine Worte vernahmen, wichen sie von ihm.
Dienstag, 26. Oktober 2010
Alan Posener auf Starke Meinungen: Warum die Juden nicht das Geschäft der Rassisten besorgen sollten
Leseempfehlung: Alan Posener, Warum die Juden nicht das Geschäft der Rassisten besorgen sollten
Alan Posener ist immer lesenswert und diskutabel. Man muss nicht mit ihm übereinstimmen, aber man kann mit ihm zusammen und an seinen Argumenten entlang denken. Sympathisch ist, wie er für Vernunft und Anstand eintritt. - Ein Einwand, der sich auf den ersten Blick einstellt: Können "Juden" nicht auch per se Rassisten sein? Und gesetzt, Broder und die Seinen, Posener nennt sie nicht namentlich, machen ihre Schweinereien und dubiosen Geschäfte aus "edelsten Motiven", bleibt denn der noble Zweck unberührt, sauber, wenn die Mittel unsauber sind? Die Kerle sind 100 Pro, aus "edelsten Motiven" davon überzeugt, dass dieser Zweck all ihre Mittel heiligt. Dort reduziert sich dann alles auf die Frage: Ist das gut für die Juden, nützt oder schadet das Israel? Müssen wir nicht mißtrauisch gegenüber jedwedem summum bonum sein?
Im übrigen sehe ich bisher von Seiten der Juden nur "Entweder Broder" oder Ralph Giordano als Lautsprecher (habe ich einen übersehen?). Der Rest der Rasselbande, das sind doch hauptsächlich anti- oder volldeutsche Volksdeutsche, wie z.B. Bernd Zeller, der zwar Bibelkundler sein mag, aber sowenig Jude ist wie die Schinkenbrötchen, die Broder gerne isst, oder der Riesenantisemitismusforscher Clemens Heni, der - baruch ha shem - auch kein Jude ist. Wir wiederum bedauern, dass der von unserem Stamme ist, wir würden ihn gerne abgeben. Aber die Kerle verstehen eben Lärm zu machen, indem sie vorgeben, für die jüdische Sache zu kämpfen, und wer ihre Agenda nicht teilt, ist Antisemit (das ist publikumswirksam, bei diesem Wort heben auch die müdesten Hunde noch ihr müdes Haupt, verliert jedoch langsam im Krieg um Aufmerksamkeit an Boden gegen "Islam"). Die Crux ist, dass die jüdische Gemeinde in Deutschland ihren Geruchssinn verloren und zu wenig nachgeschaut hat, was das für Unterstützer sind, wenn sie nur die Israel-Flagge geschwenkt haben oder von Broder empfohlen wurden.
Darüber hinaus habe ich noch ein Unbehagen an der Position Poseners, das ich jedoch nicht so klar und deutlich formulieren kann, um es an dieser Stelle in die Diskussion zu bringen.
Alan Posener ist immer lesenswert und diskutabel. Man muss nicht mit ihm übereinstimmen, aber man kann mit ihm zusammen und an seinen Argumenten entlang denken. Sympathisch ist, wie er für Vernunft und Anstand eintritt. - Ein Einwand, der sich auf den ersten Blick einstellt: Können "Juden" nicht auch per se Rassisten sein? Und gesetzt, Broder und die Seinen, Posener nennt sie nicht namentlich, machen ihre Schweinereien und dubiosen Geschäfte aus "edelsten Motiven", bleibt denn der noble Zweck unberührt, sauber, wenn die Mittel unsauber sind? Die Kerle sind 100 Pro, aus "edelsten Motiven" davon überzeugt, dass dieser Zweck all ihre Mittel heiligt. Dort reduziert sich dann alles auf die Frage: Ist das gut für die Juden, nützt oder schadet das Israel? Müssen wir nicht mißtrauisch gegenüber jedwedem summum bonum sein?
Im übrigen sehe ich bisher von Seiten der Juden nur "Entweder Broder" oder Ralph Giordano als Lautsprecher (habe ich einen übersehen?). Der Rest der Rasselbande, das sind doch hauptsächlich anti- oder volldeutsche Volksdeutsche, wie z.B. Bernd Zeller, der zwar Bibelkundler sein mag, aber sowenig Jude ist wie die Schinkenbrötchen, die Broder gerne isst, oder der Riesenantisemitismusforscher Clemens Heni, der - baruch ha shem - auch kein Jude ist. Wir wiederum bedauern, dass der von unserem Stamme ist, wir würden ihn gerne abgeben. Aber die Kerle verstehen eben Lärm zu machen, indem sie vorgeben, für die jüdische Sache zu kämpfen, und wer ihre Agenda nicht teilt, ist Antisemit (das ist publikumswirksam, bei diesem Wort heben auch die müdesten Hunde noch ihr müdes Haupt, verliert jedoch langsam im Krieg um Aufmerksamkeit an Boden gegen "Islam"). Die Crux ist, dass die jüdische Gemeinde in Deutschland ihren Geruchssinn verloren und zu wenig nachgeschaut hat, was das für Unterstützer sind, wenn sie nur die Israel-Flagge geschwenkt haben oder von Broder empfohlen wurden.
Darüber hinaus habe ich noch ein Unbehagen an der Position Poseners, das ich jedoch nicht so klar und deutlich formulieren kann, um es an dieser Stelle in die Diskussion zu bringen.
Mittwoch, 8. September 2010
Anschwellender Bocksgesang
"[Siechtum statt Katharsis:]
Der Kulturpessimist hält Zerstörung für unvermeidlich. Der Rechte hofft hingegen auf einen tiefgreifenden, unter den Gefahren geborenen Wechsel der Mentalität, auf die endgültige Verabschiedung eines nun hundertjährigen "devotionsfeindlichen Kulturbegriffs" (Hugo Ball), der im Gefolge Nietzsches unseren geistigen Lebensraum mit unzähligen Spöttern, Atheisten und frivolen Insurgenten übervölkert und eine eigene bigotte Frömmigkeit des Politischen, des Kritischen und All-Bestreitbaren geschaffen hat. Daß es so nicht weitergehen kann, haben zuerst die Ökologen eindrucksvoll herausgerufen und es mit einigem Erfolg uns ins Bewußtsein geschärft. Das Limit-Diktum ließe sich übersetzen ins Politische, Sittliche und gewiß auch Sozialökonomische. Die Grenzen der Freiheit und der Erlaubnis scheinen im Angerichteten deutlich hervorzutreten.
Wir haben unser Bestes zur Stärkung des Systems und zum Ausgleich der Kräfte gegeben. Setzt dieses aus oder wird empfindlich gestört, so stehen wir selbst ohne eigene Stärke da. Weder der einzelne noch die Menge unterhalten die geringste Verbindung zu Prinzipien der Entbehrung und des Dienstes oder zu anderen sogenannten preußischen Tugenden, die sich ein Hitler noch nutzbar machte. Eher würde diese Republik mit einem Wimmern enden (und hinter einer ähnlichen, scheinbaren verschwinden) als mit dem großen Knall, der Resurrektion des Führers. Es wird vermutlich so sein, daß die niedergehende Gesellschaft, ohne ihr System aufzugeben, in die Hände einer systemkonform arbeitenden Schattengesellschaft fällt. Daß hinter den schwachen Drahtziehern dann stärkere Drahtzieher auftauchen und diese in ihre Züge nehmen."
Mittwoch, 30. Juni 2010
Die Argentinier
Bastian Schweinsteigers Diatribe gegen die Argentinier hat eine mythische Dimension. Ob die Geister, die er beschwor, das Spiel bestimmen werden?
Fußball gibt den Archaismen und Leidenschaften, alten Feindschaften, eine Form; so auch der Tango. Möglicherweise kann uns ein Dichter über einen dunklen Zug bei "den Argentiniern" einen Hinweis geben. Jorge Luis Borges erzählt in seiner Geschichte des Tango von einer Herausforderung:
"Es gibt einen legendären oder historischen oder zugleich aus Geschichte und Legende bestehenden Bericht, der den Kult des Mutes beweist.... Der Protagonist ... war Juan Murana, Fuhrmann und Messerstecher, in dem alle Mutgeschichten zusammenlaufen, die in den nördlichen Stadtteilen umgehen. Ein Mann aus Corrales oder Barracas, der von Juan Muranas Ruhm gehört hat (ohne ihn je gesehen zu haben), verläßt seinen südlichen Stadtteil, um sich mit ihm zu messen; er fordert ihn in einer Ladenkneipe heraus, die beiden gehen auf die Straße, um dort zu kämpfen; sie verwunden einander, Murana markiert ihn schließlich und sagt:
"Ich laß dich am Leben, damit du wiederkommst, um mich zu suchen."
Das Selbstlose in diesem Duell prägte sich meinem Gedächtnis ein ... Wir hätten somit Männer mit armseligstem Leben vor uns, Gauchos und Randbewohner der Flußgebiete des Plata und des Paraná, die, ohne es zu wissen, eine Religion mit ihrer Mythologie und ihren Märtyrern begründen, die harte und blinde Religion des Muts, des Bereitseins zum Töten und Sterben. Diese Religion ist so alt wie die Welt ... Ihre Musik wäre in den rezitativen Estilos, Milongas und ersten Tangos. Ich habe gesagt, dass diese Religion alt ist; in einer Saga des 12. Jahrhunderts steht zu lesen: "Sag mir, was dein Glaube ist", sagte der Graf. "Ich glaube an meine Kraft", sagte Sigmund.Wenceslao Suárez und sein namenloser Widersacher sowie andere ... bekannten sich fraglos zu diesem männlichen Glauben, der sehr wohl nicht bloß Eitelkeit sein mag, sondern das Bewußsein, daß in jedem Menschen Gott ist."
Zu den Pflasterstränden des Tango.
Fußball gibt den Archaismen und Leidenschaften, alten Feindschaften, eine Form; so auch der Tango. Möglicherweise kann uns ein Dichter über einen dunklen Zug bei "den Argentiniern" einen Hinweis geben. Jorge Luis Borges erzählt in seiner Geschichte des Tango von einer Herausforderung:
"Es gibt einen legendären oder historischen oder zugleich aus Geschichte und Legende bestehenden Bericht, der den Kult des Mutes beweist.... Der Protagonist ... war Juan Murana, Fuhrmann und Messerstecher, in dem alle Mutgeschichten zusammenlaufen, die in den nördlichen Stadtteilen umgehen. Ein Mann aus Corrales oder Barracas, der von Juan Muranas Ruhm gehört hat (ohne ihn je gesehen zu haben), verläßt seinen südlichen Stadtteil, um sich mit ihm zu messen; er fordert ihn in einer Ladenkneipe heraus, die beiden gehen auf die Straße, um dort zu kämpfen; sie verwunden einander, Murana markiert ihn schließlich und sagt:
"Ich laß dich am Leben, damit du wiederkommst, um mich zu suchen."
Das Selbstlose in diesem Duell prägte sich meinem Gedächtnis ein ... Wir hätten somit Männer mit armseligstem Leben vor uns, Gauchos und Randbewohner der Flußgebiete des Plata und des Paraná, die, ohne es zu wissen, eine Religion mit ihrer Mythologie und ihren Märtyrern begründen, die harte und blinde Religion des Muts, des Bereitseins zum Töten und Sterben. Diese Religion ist so alt wie die Welt ... Ihre Musik wäre in den rezitativen Estilos, Milongas und ersten Tangos. Ich habe gesagt, dass diese Religion alt ist; in einer Saga des 12. Jahrhunderts steht zu lesen: "Sag mir, was dein Glaube ist", sagte der Graf. "Ich glaube an meine Kraft", sagte Sigmund.Wenceslao Suárez und sein namenloser Widersacher sowie andere ... bekannten sich fraglos zu diesem männlichen Glauben, der sehr wohl nicht bloß Eitelkeit sein mag, sondern das Bewußsein, daß in jedem Menschen Gott ist."
Zu den Pflasterstränden des Tango.
Montag, 1. Februar 2010
Leseempfehlung: Thomas Steinfeld, Militante Propaganda
Thomas Steinfeld antwortet Broder, der sich mit zwei "Schwestern" und einer Handvoll an den äußersten Rand der öffentlichen Meinung (Springer Presse, SPIEGEL, FAZ, Deutschlandfunk) gedrängten Mitstreitern der Lust an der Kapitulation des Abendlandes gegen den militanten Islam ("Unterwerfung") entgegenwirft:
Zur Kritik am Islam - Militante Propaganda
Lieber Herr Steinfeld,
Henryk M. Broder ist gar nicht so radikal, wie Sie vermuten. In seinem epochalen Werk "Kritik der reinen Toleranz" hat er die entscheidende Frage Lenins, nämlich "Was tun?" bereits gestellt und beantwortet:
„Wir kommen nun zur Mutter aller Fragen, die schon von Lenin gestellt wurde: Was tun?“
„ … es geht um die Verbindung von Barbarei und Hightech, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat.“ „Man müsste aber wenigstens eine Ahnung von Geschichte, Naturkunde und Dialektik [ sic!] haben, um ein Mobiltelefon benutzen zu dürfen. Im Ernst: benutzen zu dürfen, nicht zu können. … Wer sich also für eine Karriere als Barbar entscheidet, sollte kein Mobilstelefon benutzen, keine E-mails verschicken und keine Atomanlagen bauen dürfen. Er soll seine Nachrichten mithilfe einer Buschtrommel verschicken, auf einem Esel zum Markt reiten und seine Hütte mit Dung heizen. Wer dagegen mobil telefonieren, mit einer Kreditkarte zahlen und in einem vollklimatisierten Schnellzug reisen möchte, der muss darauf verzichten, Leuten, die er nicht mag, die Kehle durchzuschneiden. Take it or leave it."
Also, das ist doch mit unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung und den allgemeinen Menschenrechten vereinbar, bei den verdächtigen Muselmanen Handy und Automobil zu konfiszieren, ihnen dafür eine Buschtrommel und einen Esel zur Verfügung zu stellen? Reicht Ihnen das als Antwort?
Mittwoch, 27. Januar 2010
Leseempfehlung: Martin Lichtmesz, Broder vs. Benz
Eine lesens- und bedenkenswerte Meditation von Martin Lichtmesz, Broder vs. Benz.
Schärft daran die Zähne, sofern Ihr bereit seid, aus einem prästabilisierten Reflexmuster herauszutreten.
Leseempfehlung: Mathias Brodkorb, Die "Kritische Theorie" frisst ihre Kinder - Antisemitismusforscher Wolfgang Benz ist plötzlich selbst ein Antisemit
Mathias Brodkorb,
Die "Kritische Theorie" frisst ihre Kinder - Antisemitismusforscher Wolfgang Benz ist plötzlich selbst ein Antisemit
Ein Einwand: Frisst die "kritische Theorie" ihre Kinder? Macht sie plötzlich aus Wolfgang Benz einen Antisemiten? Wird diese Diffamierung nicht gezielt von der Gruppe Broder/Heni/Sahm und Co. ins Spiel gebracht? - Was zur Debatte steht, ist Universalismus versus Partikularismus. Und zweitens: Offenbar haben Broder und Co. die Wahrheit gepachtet, was denn Antisemitismus sei, an der nicht zu rütteln ist. Hier gelten Glaubenssätze, auch wenn die eigenen Definitionen dünner als Wassersuppe sind. Mit Gegnern wird nicht mehr über die Reichweiten und Grenzen der Fragestellungen und Argumente diskutiert, sondern sie müssen endgültig platt gemacht werden; und hier sind alle Mittel erlaubt. Was erlauben Broder? Er kann alles, zum Beispiel - und das ist ja kein Ausrutscher: ein mißliebiges Mitglied des Direktoriums des Zentralrats der Juden in Deutschland als "Volksschädling" diffamieren (soweit seine "Vergleiche"). Wenn Ihr Euch der Gemeinheit und mangelnden intellektuellen Substanz Broders nicht stellt, werdet Ihr immer in der Defensive sein. Der treibt Euch in Rudeln vor sich her! Journalisten und Wissenschaftler, fürchtet Euch nicht! Analysiert ihn, ekelt Euch zuweilen, aber nehmt ihn ins Visier! Stellt Euch diesem Riesenzwerg, der sich zur Top-Gun des freien Westens aufbläst! Broder diskutiert nicht mit Euch - warum nehmt Ihr ihn ernst? Zeigt ihn in seiner Lächerlichkeit oder - wenn Euch das zu grob ist - in seiner Ridikülität.
Die "Kritische Theorie" frisst ihre Kinder - Antisemitismusforscher Wolfgang Benz ist plötzlich selbst ein Antisemit
Ein Einwand: Frisst die "kritische Theorie" ihre Kinder? Macht sie plötzlich aus Wolfgang Benz einen Antisemiten? Wird diese Diffamierung nicht gezielt von der Gruppe Broder/Heni/Sahm und Co. ins Spiel gebracht? - Was zur Debatte steht, ist Universalismus versus Partikularismus. Und zweitens: Offenbar haben Broder und Co. die Wahrheit gepachtet, was denn Antisemitismus sei, an der nicht zu rütteln ist. Hier gelten Glaubenssätze, auch wenn die eigenen Definitionen dünner als Wassersuppe sind. Mit Gegnern wird nicht mehr über die Reichweiten und Grenzen der Fragestellungen und Argumente diskutiert, sondern sie müssen endgültig platt gemacht werden; und hier sind alle Mittel erlaubt. Was erlauben Broder? Er kann alles, zum Beispiel - und das ist ja kein Ausrutscher: ein mißliebiges Mitglied des Direktoriums des Zentralrats der Juden in Deutschland als "Volksschädling" diffamieren (soweit seine "Vergleiche"). Wenn Ihr Euch der Gemeinheit und mangelnden intellektuellen Substanz Broders nicht stellt, werdet Ihr immer in der Defensive sein. Der treibt Euch in Rudeln vor sich her! Journalisten und Wissenschaftler, fürchtet Euch nicht! Analysiert ihn, ekelt Euch zuweilen, aber nehmt ihn ins Visier! Stellt Euch diesem Riesenzwerg, der sich zur Top-Gun des freien Westens aufbläst! Broder diskutiert nicht mit Euch - warum nehmt Ihr ihn ernst? Zeigt ihn in seiner Lächerlichkeit oder - wenn Euch das zu grob ist - in seiner Ridikülität.
Freitag, 22. Januar 2010
Necla Kelek in der FAZ
Wichtiger Artikel
Necla Kelek, Kritik der Islamkritik, Ihr habt mit Hass gekocht
Eine kleine Nebenbemerkung. Das ist zwar nicht der Kern der Debatte, aber fällt hier nicht auf, dass bei der FAZ Pro und Kontra diskutiert werden kann? Ist das bei der Achse des Guten der Fall? Hier kann man sich das ja nicht leisten, die Achse steht ja mutterseelenallein auf weiter Flur - zumindest gegen das deutsche Feuilleton
"Das deutsche Feuilleton. Da gehts derzeit zu wie bei Hinkels unterm Sofa. Man könnte meinen, irgendein Kulturkommissar würde für den Gleichklang der Stimmen sorgen. Aber so ist es nicht. Es geschieht alles freiwillig und spontan, sozusagen aus dem Bauch heraus. Es denkt in ihnen, würde Fassbinder sagen." (Quelle)
Necla Kelek, Kritik der Islamkritik, Ihr habt mit Hass gekocht
Eine kleine Nebenbemerkung. Das ist zwar nicht der Kern der Debatte, aber fällt hier nicht auf, dass bei der FAZ Pro und Kontra diskutiert werden kann? Ist das bei der Achse des Guten der Fall? Hier kann man sich das ja nicht leisten, die Achse steht ja mutterseelenallein auf weiter Flur - zumindest gegen das deutsche Feuilleton
"Das deutsche Feuilleton. Da gehts derzeit zu wie bei Hinkels unterm Sofa. Man könnte meinen, irgendein Kulturkommissar würde für den Gleichklang der Stimmen sorgen. Aber so ist es nicht. Es geschieht alles freiwillig und spontan, sozusagen aus dem Bauch heraus. Es denkt in ihnen, würde Fassbinder sagen." (Quelle)
Samstag, 9. Januar 2010
Leseempfehlung: Spengler in Asia Times: A Commedia for our times
A Commedia for our times. The Complete Spengler ist schon seit langem auf meiner Leseliste. Man muss mit seinen Prämissen und Argumenten nicht übereinstimmen, um zu spüren, dass seine Fragestellungen notwendig sind, an den Nerv unserer Kultur gehen. Lieber Bernd Dahlenburg, Sie würden sich ein bleibendes Verdienst erwerben, wenn Sie diesen Artikel Spenglers, das ist mit Klarnamen David P. Goldman , besser noch his Complete Work für die Einzigwahren Freunde Israels übersetzen. Ich würde mir lieber hier die Zähne schärfen, als sie mir an dem halt- und substanzlosen Gefasel des "idealen Kandidaten" abzustumpfen. Dabei würde ich Sie mit Wohlwollen begleiten, hin und wieder werden wir eine kleine Querelle über sola_scriptura und viva vox haben, und im Grossen und Ganzen werden uns verstehen, weil wir Freude an der intellektuellen Herausforderung haben. Spengler wäre nicht nur ein guter Wetzstein für die einzigwahren Freunde Israels, sondern auch für Alan Posener und mich.
"To inform a culture that it is going to die does not necessarily win friends, and what I needed to say would be hurtful to many readers. I needed to tell the Europeans that their post-national, secular dystopia was a death-trap whence no-one would get out alive."
Optimismus ist Feigheit.
P.S. Ist "TaylorBob", der sich nicht mit Klarnamen durch das heutige Deutschland traut, etwa der Betreiber des Blogs "Lizas Welt"? Wer, in Drei-Teufels-Namen, ist der jetzt eingeführte "Linus Zavelberg"? Auch einer, der sich nicht mit Klarnamen durch das heutige Deutschlad traut?
Sonntag, 20. Dezember 2009
Jeshayahu Leibowitz, Leseempfehlung
Es gibt Zeitgenossen, die sind schnell bei der Hand, jemanden als Antisemiten oder gar Antizionisten zu verunglimpfen; das sind Zeitgenossen, die annehmen, den Turing-Test schon bestanden zu haben, wenn sie sich als "Israelophile" bezeichnen und die Palis für Halunken und natural born killers halten. Aus gegebenen Anlass möchte ich nochmals auf meine Leseempfehlung v. 14. September, Yeshayahu Leibowitz hinweisen.
Leibowitz´ kurze und bündige Definition des Zionismus - damit ich richtig verstanden werde, sie ist für mich kein Glaubenssatz, sondern eine Diskussionsgrundlage:
"Wir Juden haben genug von der Herrschaft der Gojim über das jüdische Volk (We are fed-up with being ruled by goyim). Möglicherweise ist die Herrschaft der Nicht-Juden heute sehr gut - fragen Sie jeden amerikanischen Juden, und er wird Ihnen das bestätigen-, aber es gibt Juden, die genug davon haben, dass Nicht-Juden über sie herrschen. Das ist das ganze Wesen des Zionismus."
Leibowitz´ kurze und bündige Definition des Zionismus - damit ich richtig verstanden werde, sie ist für mich kein Glaubenssatz, sondern eine Diskussionsgrundlage:
"Wir Juden haben genug von der Herrschaft der Gojim über das jüdische Volk (We are fed-up with being ruled by goyim). Möglicherweise ist die Herrschaft der Nicht-Juden heute sehr gut - fragen Sie jeden amerikanischen Juden, und er wird Ihnen das bestätigen-, aber es gibt Juden, die genug davon haben, dass Nicht-Juden über sie herrschen. Das ist das ganze Wesen des Zionismus."
Mittwoch, 9. Dezember 2009
Dienstag, 24. November 2009
Leseempfehlung: Jorge Luis Borges, Deutsches Requiem
7 Seiten, die ca. 1.400 Seiten von Jonathan Littell aufwiegen. Meinem schlaflosen Freund Alex Feuerherdt a.k.a. Lizas Welt gewidmet.
"Siehe, er wird mich doch erwürgen, und ich habe nichts zu hoffen: doch will ich meine Wege vor ihm verantworten." Hiob, 13:15
"... Wer mir zuzuhören weiß, wird die Geschichte Deutschlands und die künftige Geschichte der Welt verstehen. Ich weiß, dass Fälle wie meiner, die heute noch erschreckende Ausnahmen sind, sehr bald trivial sein werden. Morgen werde ich sterben, aber ich bin ein Symbol der kommenden Generationen. ...
Der Nazismus ist seinem Wesen nach eine moralische Angelegenheit: Man legt den alten verrotteten Menschen ab, um sich in den neuen Menschen zu kleiden. In der Schlacht ist diese Mutation gewöhnlich ... nicht so im dumpfen Kerker, wo das hinterhältige Mitleid uns mit uralten Zartheiten versucht ...Schon vor vielen Jahren hatte ich begriffen, daß in der Welt kein Ding ist, das nicht Keim einer möglichen Hölle wäre; ein Gesicht, ein Kompaß, eine Zigarettenreklame können einen um den Verstand bringen, wenn man es nicht fertig bringt, sie zu vergessen. Muß nicht ein Mensch verrückt werden, vor dessen inneren Auge ständig die Landkarte von Ungarn steht? Ich beschloss, die Disziplinierungsordnung in unserer Anstalt nach diesem Prinzip auszurichten und ... Ich weiss nicht, ob Jerusalem begriffen hat, dass ich ihn vernichtete, um mein Mitleid zu vernichten. In meinen Augen war er kein Mensch, nicht einmal ein Jude; er hatte sich in das Symbol einer verabscheuten Zone meiner Seele verwandelt. Ich litt mit ihm Todesqualen, ich starb mit ihm, ich habe mich gleichsam mit ihm zugrunde gerichtet; deshalb war ich erbarmungslos."
Es gibt noch einiges anderes bedenkenswertes zu lesen. Borges schließt
"...Wenn der Sieg, die Ungerechtigkeit und das Glück nicht für Deutschland sind, mögen sie es für andere Nationen sein. Soll es den Himmel geben , auch wenn unser Platz die Hölle ist.
Ich betrachte mein Gesicht im Spiegel, um zu wissen, wer ich bin, um zu wissen, wie ich mich in ein paar Stunden verhalten werde, wenn ich dem Ende begegne. Mein Fleisch mag Angst fühlen, ich nicht."
(Aus: Jorge Luis Borges, Erzählungen, Das Aleph)
Mag jedoch keiner glauben, dass ich mit diesem Hinweis den Fisch im Wasser ertränkt habe. Ein paar zusätzliche Anstrengungen gibt es noch für jeden einzelnen zu verrichten.
"Siehe, er wird mich doch erwürgen, und ich habe nichts zu hoffen: doch will ich meine Wege vor ihm verantworten." Hiob, 13:15
"... Wer mir zuzuhören weiß, wird die Geschichte Deutschlands und die künftige Geschichte der Welt verstehen. Ich weiß, dass Fälle wie meiner, die heute noch erschreckende Ausnahmen sind, sehr bald trivial sein werden. Morgen werde ich sterben, aber ich bin ein Symbol der kommenden Generationen. ...
Der Nazismus ist seinem Wesen nach eine moralische Angelegenheit: Man legt den alten verrotteten Menschen ab, um sich in den neuen Menschen zu kleiden. In der Schlacht ist diese Mutation gewöhnlich ... nicht so im dumpfen Kerker, wo das hinterhältige Mitleid uns mit uralten Zartheiten versucht ...Schon vor vielen Jahren hatte ich begriffen, daß in der Welt kein Ding ist, das nicht Keim einer möglichen Hölle wäre; ein Gesicht, ein Kompaß, eine Zigarettenreklame können einen um den Verstand bringen, wenn man es nicht fertig bringt, sie zu vergessen. Muß nicht ein Mensch verrückt werden, vor dessen inneren Auge ständig die Landkarte von Ungarn steht? Ich beschloss, die Disziplinierungsordnung in unserer Anstalt nach diesem Prinzip auszurichten und ... Ich weiss nicht, ob Jerusalem begriffen hat, dass ich ihn vernichtete, um mein Mitleid zu vernichten. In meinen Augen war er kein Mensch, nicht einmal ein Jude; er hatte sich in das Symbol einer verabscheuten Zone meiner Seele verwandelt. Ich litt mit ihm Todesqualen, ich starb mit ihm, ich habe mich gleichsam mit ihm zugrunde gerichtet; deshalb war ich erbarmungslos."
Es gibt noch einiges anderes bedenkenswertes zu lesen. Borges schließt
"...Wenn der Sieg, die Ungerechtigkeit und das Glück nicht für Deutschland sind, mögen sie es für andere Nationen sein. Soll es den Himmel geben , auch wenn unser Platz die Hölle ist.
Ich betrachte mein Gesicht im Spiegel, um zu wissen, wer ich bin, um zu wissen, wie ich mich in ein paar Stunden verhalten werde, wenn ich dem Ende begegne. Mein Fleisch mag Angst fühlen, ich nicht."
(Aus: Jorge Luis Borges, Erzählungen, Das Aleph)
Mag jedoch keiner glauben, dass ich mit diesem Hinweis den Fisch im Wasser ertränkt habe. Ein paar zusätzliche Anstrengungen gibt es noch für jeden einzelnen zu verrichten.
Montag, 9. November 2009
Leseempfehlung: Johann Peter Hebel, Moses Mendelsohn
"Moses Mendelsohn war jüdischer Religion, und Handlungsbedienter bei einem Kaufmann, der das Pulver nicht soll erfunden haben. Dabei war er aber ein sehr frommer und weiser Mann, und wurde daher von den angesehensten und gelehrtesten Männern hochgeachtet und geliebt. Und das ist recht. Denn man muß um des Bartes willen den Kopf nicht verachten, an dem er wächst. Dieser Moses Mendelsohn gab unter anderem von der Zufriedenheit mit seinem Schicksal folgenden Beweis. Denn als eines Tages ein Freund zu ihm kam, und als er eben an einer schweren Rechnung schwitzte, sagte dieser: "Es ist doch schade, guter Moses, und ist unverantwortlich, dass ein so verständiger kopf wie Ihr es seid, einem Manne ums Brot dienen muss, der Euch das Wasser nicht bieten kann. Seid Ihr nicht am kleinsten Finger gescheiter, als der am ganzen Körper, so groß er ist?" Einem andern hätt´das im Kopf gewurmt, er hätte Feder und Tintenfaß mit ein paar Flüchen in den Ofen geworfen, und seinem Herrn aufgekündigt auf der Stelle. Aber der verständige Mendelsohn ließ das Tintenfaß stehen, steckte die Feder hinter das Ohr, sah seinen Freund ruhig an, und sprach zu ihm also: "Das ist recht gut, wie es ist, und von der Vorsehung weise ausgedacht. Denn so kann mein Herr von meinen Diensten viel Nutzen ziehen, und ich habe zu leben. Wäre ich der Herr, und er mein Schreiber, ich könnte ihn nicht brauchen."
Aus: Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes, 1811
Aus: Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes, 1811
Donnerstag, 22. Oktober 2009
Lesefrucht: Albert Caraco, Brevier des Chaos
" Keine Geistlichkeit wird über die Biologie und Ökologie obsiegen, alle Geistlichen sind überholt, es gibt keinen Unterschied zwischen Zauberern und Priestern, wir sind gleichermaßen verachtenswert dafür, den Rat der einen einzuholen wie den anderen Achtung entgegenzubringen. Die Naturgesetze sprechen den Exorzismen wie den Gebeten Hohn und jetzt, wo man lernt, erstere besser zu verstehen, macht man sich strafbar, sie zu verletzen, und das doppelt, wenn es letzteren zuliebe geschieht. Wahrlich, die Weigerung, den Göttern zu opfern und ihre Priester zu ehren, wird niemanden mehr das Leben kosten, aber die Unkenntnis de Ökologie und die Verachtung der Biologie bereiten der gesamten Gattung die tragischste Zukunft. Unsere Religionen sind Seuchen und die Mächte, die sie stützen, Verschwörungen von Giftmischern, unsere Geistigkeit ist nur eine Selbstbefriedigung der Verstandestätigkeit, wir brauchen künftig alle unsere Kräfte, wenn wir die Welt neu überdenken wollen, eine Welt, in der der Mensch der einzige Herr über Leben und Tod ist, der einzige, sage ich, wohlgemerkt, denn das metaphysische Alibi läuft aus, und hinter unserer Ohnmacht können wir uns nicht verstecken."
Albert Caraco, Brevier des Chaos, Matthes & Seitz, München 1986
Albert Caraco, Brevier des Chaos, Matthes & Seitz, München 1986
Samstag, 17. Oktober 2009
Leseempfehlung: Avi Efroni, Geerd Wilders und Henryk M. Broder: ein perfektes Paar
Er wird wohl noch einige Zeit frisch bleiben, der Kommentar von Avi Efroni auf Der Berliton - Der Deutsch Israelische Treffpunkt.
Avi Efroni betont zu recht, dass es sich bei dem Paar Wilders & Broder um eine Alliance, nicht um eine Mésalliance handelt. Teiletappen auf dem Wege Henryk M. Broders dahin werde ich in Kürze mit Archivbeiträgen
- Politically Incorrect, Henryk M. Broder und die Meir Kahane Verbindung, sowie
- Alan Posener empfiehlt sich für die Achse des Guten
darstellen.
Ich habe immer dafür plädiert, Broder nicht als pars pro toto, weder für die Juden in Deutschland noch die zionistische Bewegung zu sehen, auch wenn Charlotte Knobloch ihm mal bedingslose Unterstützung versprochen hatte; er selbst hätte am liebsten folgende Definition des Antisemitismus durchgesetzt: Wer gegen Broder argumentiert, kann nur Antisemit oder selbsthassender Jude sein. Denkste. Hier weitere kritische jüdische Stimmen (sind das selbsthassende Juden?)
Anja Lena Müller, Fight-Club: Broder vs. Niggemeier,
Micha Brumlik, Das halbierte Humanum. Wie Ralph Giordano zum Ausländerfeind wurde, in: Thorsten, Gerald Schneiders, Hrsg., Islamfeindlichkeit: Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen
Zitat: "Henryk Broder und Leon de Winter, an die Giordano hier womöglich als 'Kenner' denken mag, sind nämlich genau dies nicht: Kenner! (…) Weder können sie arabisch, noch haben sie Religionswissenschaften oder Theologie studiert – es handelt sich bei ihnen, ebenso wie bei Giordano selbst um meinungsfreudige Journalisten, die indes für nichts anderes bürgen als für ihre eigene Inszenierung."
Avi Efroni betont zu recht, dass es sich bei dem Paar Wilders & Broder um eine Alliance, nicht um eine Mésalliance handelt. Teiletappen auf dem Wege Henryk M. Broders dahin werde ich in Kürze mit Archivbeiträgen
- Politically Incorrect, Henryk M. Broder und die Meir Kahane Verbindung, sowie
- Alan Posener empfiehlt sich für die Achse des Guten
darstellen.
Ich habe immer dafür plädiert, Broder nicht als pars pro toto, weder für die Juden in Deutschland noch die zionistische Bewegung zu sehen, auch wenn Charlotte Knobloch ihm mal bedingslose Unterstützung versprochen hatte; er selbst hätte am liebsten folgende Definition des Antisemitismus durchgesetzt: Wer gegen Broder argumentiert, kann nur Antisemit oder selbsthassender Jude sein. Denkste. Hier weitere kritische jüdische Stimmen (sind das selbsthassende Juden?)
Anja Lena Müller, Fight-Club: Broder vs. Niggemeier,
Micha Brumlik, Das halbierte Humanum. Wie Ralph Giordano zum Ausländerfeind wurde, in: Thorsten, Gerald Schneiders, Hrsg., Islamfeindlichkeit: Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen
Zitat: "Henryk Broder und Leon de Winter, an die Giordano hier womöglich als 'Kenner' denken mag, sind nämlich genau dies nicht: Kenner! (…) Weder können sie arabisch, noch haben sie Religionswissenschaften oder Theologie studiert – es handelt sich bei ihnen, ebenso wie bei Giordano selbst um meinungsfreudige Journalisten, die indes für nichts anderes bürgen als für ihre eigene Inszenierung."
Freitag, 9. Oktober 2009
Leseempfehlung: Broders Bücher
"Ossis sind verdruckst, tragen hässliche Klamotten und waren außerdem
so blöde, aus dem noblen Ideal des Kommunismus eine Kleinbürgerdiktatur
gemacht zu haben. Ein Buch, das solche Erkenntnisse auflistet, leistet
sicherlich einen ganz besonders verdienstvollen Beitrag zur deutschen
Einheit.
... Die "Zonis" dürften naturgemäß ganz anderer Meinung sein und ihrerseits den Wessi für den Prototyp des hässlichen Deutschen halten, was ebenso berechtigt wäre.
Also warten wir die nächste Anthologie ab. Auch sie wird ein Beitrag zur deutschen Einheit sein."
Der Reich-Ranitzki für das Schwer-Subtile, Henryk M. Broder, stellt auf SPON die unverzichtbare Anthologie
"Klaus Bittermann (Hg.): "Unter Zonis - Zwanzig Jahre reichen jetzt so langsam wieder mal", Edition Tiamat, 190 Seiten, 15 Euro, vor.
Unnachahmlich verbinden sich in der Broderschen "Kritik" die leise Rüge und der "klammheimliche" Genuß. Henryk M. Broder versteht es wie kein zweiter, seinen Zeigefinger am Allerwertesten zu parfümieren. Wir dürfen sicher sein, dass er auch beim nächsten ebenso berechtigten Anschlag auf die deutsche Einheit zur Stelle sein wird, mit gebotener Ironie dagegen ankämpft und so zum Brückenbauer zwischen Menschenfreunden mit gepflegten Vorurteilen wird.
Dier Kampf um die deutsche Einheit wird noch dauern. Für Broder wird es noch viele Gelegenheiten geben, hier zu intervenieren. Hier ein Beispiel dafür, wie eine Person des öffentlichen Lebens auch nach 50 Jahren im Westen mit dem haut gout (dt. dem pikanten Geschmack) des Ostens punktet und nebenbei im Gegensatz zu der "ästhetischen und intellektuellen Zumutung" eines Peter Sloterdijk wahre Klasse zeigt.
... Die "Zonis" dürften naturgemäß ganz anderer Meinung sein und ihrerseits den Wessi für den Prototyp des hässlichen Deutschen halten, was ebenso berechtigt wäre.
Also warten wir die nächste Anthologie ab. Auch sie wird ein Beitrag zur deutschen Einheit sein."
Der Reich-Ranitzki für das Schwer-Subtile, Henryk M. Broder, stellt auf SPON die unverzichtbare Anthologie
"Klaus Bittermann (Hg.): "Unter Zonis - Zwanzig Jahre reichen jetzt so langsam wieder mal", Edition Tiamat, 190 Seiten, 15 Euro, vor.
Unnachahmlich verbinden sich in der Broderschen "Kritik" die leise Rüge und der "klammheimliche" Genuß. Henryk M. Broder versteht es wie kein zweiter, seinen Zeigefinger am Allerwertesten zu parfümieren. Wir dürfen sicher sein, dass er auch beim nächsten ebenso berechtigten Anschlag auf die deutsche Einheit zur Stelle sein wird, mit gebotener Ironie dagegen ankämpft und so zum Brückenbauer zwischen Menschenfreunden mit gepflegten Vorurteilen wird.
Dier Kampf um die deutsche Einheit wird noch dauern. Für Broder wird es noch viele Gelegenheiten geben, hier zu intervenieren. Hier ein Beispiel dafür, wie eine Person des öffentlichen Lebens auch nach 50 Jahren im Westen mit dem haut gout (dt. dem pikanten Geschmack) des Ostens punktet und nebenbei im Gegensatz zu der "ästhetischen und intellektuellen Zumutung" eines Peter Sloterdijk wahre Klasse zeigt.
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