Dienstag, 6. Dezember 2011

Alan Posener, Von Juden und Außerirdischen

Ich empfehle, Alan Posener jüngste Post auf "Starke Meinungen": Von Juden und Außerirdischen mit der richtigen Mischung aus Schmunzeln und Tiefgang zu lesen. Posener zitiert Überlegungen eines der Betreiber der Achse des Guten, Dirk Maxeiner

"Ehrlich gesagt, konnte mir bis heute niemand so richtig erklären, was ein Jude eigentlich ist. Hat das was mit der Religion zu tun? Der Herkunft? Der Nationalität? Den Genen? Den Vorfahren? Dem Äußeren? Dem Inneren? Oder von allem ein bisschen? Wird man als Jude geboren? Oder kann man es auch später werden? Umso mehr ich diese Frage wälze, um so ratloser werde ich. Manchmal denke ich: Gibt’s Juden überhaupt? Führt aber auch nicht weiter, es muss sie irgendwie geben, schließlich sind sie an allem schuld. Wenn es keine Juden gäbe, müsste man sie also erfinden. Das nächste Mal vielleicht als so eine Art von Außerirdischen. Die Menschen glauben gerne an kleine grüne Männchen. Überall fliegende Untertassen. Erich von Däniken wäre dafür ein begabter Drehbuchautor gewesen, er hat aber offenbar keine Lust gehabt."

Lieber Alan Posener, wundert es Sie, dass Dirk Maxeiner der Ansicht ist, dass man nichts vernünftiges, sondern nur gaga zum Thema "Juden" sagen kann, wenn er ein dicker Kumpel Henryk M. Broders ist und dessen Faustregel oder Kernaxiom geschluckt hat: alle Vorurteile in dieser Welt haben eine reale Basis, nur nicht die über Juden. Alle Phobiker sind nicht ganz unvernünftig, für ihre Angst gibt es einen realen Kern; das ist jedoch bei Antisemiten, Antizionisten, "Israelkritiker" (in irgendeiner Ausprägung sind wir das alle, man geht mit diesen Würdigungen nicht gerade wählerisch um) nicht der Fall. Das Axiom, wie es Broder im Deutschen Bundestag vorstellte:

"Zunächst einmal hat der Antisemitismus [Antizionismus, Israelkritik] wenig mit Juden [Zionisten, Israelis] und gar nichts mit deren Verhalten zu tun. ... Was auch immer der Jude [Zionist, Israeli] tut (oder unterlässt) , der Antisemit [Antizionist, Israelkritiker] macht ihm das zum Vorwurf. Deswegen nutzt es nichts, wenn der Jude [dito] sein Verhalten ändert, um dem Antisemiten [dito] entgegen zu kommen... Basiert der Antisemitismus [dito] also auf hysterischen Ängsten, Erfindungen, Projektionen und Neidgefühlen, haben die Xenophobie, Islamophobie, Arachnophobie, Agoraphobie e tutti quanti eine reale Basis."

Da kann man doch gleich phantasieren, halluzinieren, Blödsinn quatschen. Egal, was Du als Antisemit, als Antizionist, als Israelkritiker über die Juden, die Zionisten, über Israel sagst, hat nichts, gar nichts mit dem zu tun, was Juden, Zionisten, Israel tun. Insofern hat Dirk Maxeiner Recht zu sagen, was er sagt. Ich empfehle, die Juden zum Ding an sich im Sinne Kants zu erklären.

So und jetzt gehe ich zu Borussia  Dortmund gegen Olympique Marseille. Wunder soll es immer wieder geben. P.S. Wunder gibt es zwar immer wieder, aber nicht immer. Leider heute nicht.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das ist doch eine gesunde Reaktion, sich naiv und dümmer zu stellen, wenn man aus der Nähe zu Broder mitbekommt, wie schnell und leicht man als Antisemit oder "Israelkritiker" abgefertigt werden kann.