"[Siechtum statt Katharsis:]
Der Kulturpessimist hält Zerstörung für unvermeidlich. Der Rechte hofft hingegen auf einen tiefgreifenden, unter den Gefahren geborenen Wechsel der Mentalität, auf die endgültige Verabschiedung eines nun hundertjährigen "devotionsfeindlichen Kulturbegriffs" (Hugo Ball), der im Gefolge Nietzsches unseren geistigen Lebensraum mit unzähligen Spöttern, Atheisten und frivolen Insurgenten übervölkert und eine eigene bigotte Frömmigkeit des Politischen, des Kritischen und All-Bestreitbaren geschaffen hat. Daß es so nicht weitergehen kann, haben zuerst die Ökologen eindrucksvoll herausgerufen und es mit einigem Erfolg uns ins Bewußtsein geschärft. Das Limit-Diktum ließe sich übersetzen ins Politische, Sittliche und gewiß auch Sozialökonomische. Die Grenzen der Freiheit und der Erlaubnis scheinen im Angerichteten deutlich hervorzutreten.
Wir haben unser Bestes zur Stärkung des Systems und zum Ausgleich der Kräfte gegeben. Setzt dieses aus oder wird empfindlich gestört, so stehen wir selbst ohne eigene Stärke da. Weder der einzelne noch die Menge unterhalten die geringste Verbindung zu Prinzipien der Entbehrung und des Dienstes oder zu anderen sogenannten preußischen Tugenden, die sich ein Hitler noch nutzbar machte. Eher würde diese Republik mit einem Wimmern enden (und hinter einer ähnlichen, scheinbaren verschwinden) als mit dem großen Knall, der Resurrektion des Führers. Es wird vermutlich so sein, daß die niedergehende Gesellschaft, ohne ihr System aufzugeben, in die Hände einer systemkonform arbeitenden Schattengesellschaft fällt. Daß hinter den schwachen Drahtziehern dann stärkere Drahtzieher auftauchen und diese in ihre Züge nehmen."
2 Kommentare:
Alta, bissu de Sherlock Holmes oda warum Du trägst voll krasse Holmes-Mutze auf de Kopf? :o
Ursprünglich ist das ein Entenjägerhut. Durch den Schirm hinten wird verhindert, dass es einem hinten reinregnet. Sherlock Holmes, der sich häufig bei schlechtem englischen Wetter draußen aufhalten mußte, hat aus verständlichen Gründen diesen Hut getragen. Ich liebe ihn auch.
Kanak-Sprach schön und gut, aber sprechen Sie auch hochdeutsch? Sonst haben Sie ja auf dem Arbeitsmarkt keine Chance? Schön wäre es auch, wenn Sie die deutsche Sprachkompetenz an Gedichten von Goethe und Rilke schulen würden? Würde doch nichts schaden und viel nutzen? Meinen Sie nicht?
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