Montag, 6. September 2010

Henryk M. Broder, Tun und Handeln den Profis überlassen, die kläglich versagen

Michel Friedman, mit dem ich keine Agenda habe, können Sie zuerst sehen und hören, Henryk M. Broder dann ab 2:30. Von ihm erfahren wir das, was wir wissen müssen über gute Theorie und klägliche Praxis.



Nachdem Ansehen und Glaubwürdigkeit von Hirten & Seelsorgern, Politikern, Journalisten, Rechtsanwälten den Bach runter gegangen sind und nur geringfügig über dem von Sozialschmarotzern, Hütchenspielern und ostanatolischen Migranten liegen, zeigt uns Henryk M. Broder, dass wir auch gegen Hochschulprofessoren sehr mißtrauisch sein müssen, das sind Fälscher und Gauner. Bitte, hören Sie mal her

"Das Genetik Kapitel [bei Sarrazin] ist in der Tat das angreifbarste. Er beruft sich auf wissenschaftliche Untersuchungen und wie üblich gibt es in der Wissenschaft zu jeder Untersuchung gleich eine Gegenuntersuchung. Das ist das Wesen der Wissenschaft, voneinander abzuschreiben und sich die Sachen gegenseitig zur Rezension zuzuschicken ..."

Über der Schöpfung thront der Autor

"Warum soll ein Autor Lösungsansätze bieten? Wissen Sie, die Welt ist schon genug verändert worden, jetzt kommt es wieder darauf an, sie richtig zu beschreiben ..."

Sela. Wer macht die Drecksarbeit?

"... und das Handeln und Tun, dafür gibt es genug Profis da, die aber auch kläglich versagen ..."

Ich will ja keineswegs rummäkeln, aber das könnte eine Schwachstelle in der Broderschen Analyse sein, Tun und Handeln denen zu überlassen, die kläglich versagt haben, versagen, versagen werden. Das ist umso bedauerlicher, als Broder geradezu prädestiniert wäre, Lösungsansätze anzubieten, damit das Peter Prinzip außer Kraft zu setzen und den verantwortungsscheuen Gotthold Ephraim Lessing zu widerlegen: "Mehr als Wachtmeister zu werden? Daran denke ich nicht. Ich bin ein guter Wachtmeister und dürfte leicht ein schlechter Rittmeister und sicherlich noch ein schlechtrer General werden. Die Erfahrung hat man." . Broder verdanken wir z.B. einen leider noch nicht umgesetzten Generalstabsplan für den Sieg über den Terrorismus

… es geht um die Verbindung von Barbarei und Hightech, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat. ...Man müsste aber wenigstens eine Ahnung von Geschichte, Naturkunde und Dialektik [ sic!] haben, um ein Mobiltelefon benutzen zu dürfen. Im Ernst: benutzen zu dürfen, nicht zu können. … Ein Mobiltelefon ist mehr als die Summe seiner Einzelheiten. … in jedem Mobiltelefon steckt das gesammelte Wissen von Jahrhunderten, von Johannes Gutenberg bis Bill Gates, …., von Henry Thoreau bis Theodor Herzl. Es ist unmöglich, das Produkt eines langen historischen Prozesses zu benutzen, ohne sich dessen bewusst zu sein, wie das Produkt entstanden ist. Wer sich also für eine Karriere als Barbar entscheidet, sollte kein Mobilstelefon benutzen, keine E-mails verschicken und keine Atomanlagen bauen dürfen. Er soll seine Nachrichten mithilfe einer Buschtrommel verschicken, auf einem Esel zum Markt reiten und seine Hütte mit Dung heizen. Wer dagegen mobil telefonieren, mit einer Kreditkarte zahlen und in einem vollklimatisierten Schnellzug reisen möchte, der muss darauf verzichten, Leuten, die er nicht mag, die Kehle durchzuschneiden. Take it or leave it." (Kritik der reinen Toleranz, S. 197f)

Für mich ist es kein Wunder, dass gerade Journalisten, die ja eher die Welt "beschreiben" als tun und handeln, Autoren sind und nicht Praktiker, immer wieder seine Expertise suchen und geradezu gebannt an seinem Munde hängen (vor allem die Ladies des deutschen Staatsfernsehens). Im übrigen kann man auf den Mist, den man heute fabriziert hat, morgen noch einen Haufen drauflegen, der Gestank von heute wird durch den Gestank von morgen überlagert.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

es ist wunderschön, immer wieder die neuen rechercheergebnisse des meisters aller investigativjournalisten zu erfahren: dass theodor herzl einer der erfinder des mobiltelefons ist, war mir bisher neu ... (ich dachte immer, er hätte etwas ganz anderes erfunden ?) - aufklärung tut immer wieder not !

wieso war eigentlich der kölner aufklärer und seidenschalträger nicht bei der pressekonferenz, bei dieser zusammensetzung wäre er doch geradezu prädestiniert hierfür gewesen ? alle selbstdarsteller auf einem haufen ...

Anonym hat gesagt…

und unser bernd zeller, dieses bürschlein, ist er nicht gut: er kommt ganz ausser ausser atem, so schnell, wie die "achse" sich im moment dreht. so richtig in hochform, kann er nun schon mehr als einen satz formulieren !!! der meister wird ihn dafür ganz schön loben müssen. schade eigentlich, dass der nicht mehr zum pinseln kommt, seine gemälde waren ganz im stil der grossen meister gehalten.

Anonym hat gesagt…

Kaufmann, langweilt es Sie nicht selbst, immer wieder zu beweisen, wie "blöde" Broder ist? Haben Sie nichts besseres zu tun?

Oscar Mercator hat gesagt…

Manchmal schon. Und ich komme mit meiner Chronik des laufenden Schwachsinn nicht nach. Das Material wir mir tonnenweise vor die Füsse geworfen. Aber: nicht eigentlich Broder ist pervers, sondern eine Umwelt die ihm als "Alpha-Journalisten" immer wieder Bühnen gibt. Meine Frage ist: Würde er als Natural Born German mit seinem Schmonzes Beachtung finden? Seine Stellung verdankt er der Tatsache, dass Deutsche, siehe Sarrazin, dem Jew-Gen eine besondere Stellung geben, dass Deutsche geneigt sind, auch noch in dem dümmsten Juden ein Genie zu sehen.