Sonntag, 15. November 2009

SPIEGELs Bildkunst

SPIEGEL, 2. November 2009, Der neue Moses oder neue Sabbatai Zwi führt das Volk aus dem düsteren Reich der Holocaustrelegion, die wie ein schwarzer Alp auf uns lastet, in das Reich der Broder-Seligkeit und Broder-Herrlichkeit. Amen. Ich habe hier dem SPIEGEL zu dem Geniestreich der Fotomontage aus diesen beiden Pics gratuliert.


Nur zwei Wochen später sieht auch im SPIEGEL, 16.11.2009, S. 46, Charlotte Knoblochs Background wieder menschenfreundlicher aus. "Es ist hell bei ihr und still, fast friedlich [sic!]. Auf dem Couchtisch stehen Croissants, in einer Vase auf der Fensterbank sind cremefarbene Rosen arrangiert....Knobloch sagt: "Broder hat nur diffamiert". (Fettdruck durch mich). Eine Erkenntnis kommt besser später als nie.

Broder ist und bleibt der "ideale Kandidat":

"Ich habe nach reiflicher Überlegung beschlossen ...In zwei Jahren werde ich 65, ich habe immer das getan, was ich tun wollte. Jetzt ist die Zeit gekommen, das zu tun, was ich tun sollte." (Tagesspiegel, 21.10.2009) "

"Ich hab von morgen auf übermorgen eine halbe Seite frei!" hörte ich Malte schreien. "Haste einen Text für mich?" "Ich denk mir was aus!" brüllte ich zurück ... Die folgenden zwei Tage vebrachte ich im Trainingsanzug [sic!] an zwei Telefonen zugleich. Nach dem zehnten Interview hatte ich mich von der Idee, Präsident des Zentralrats werden zu sollen [sic!] selbst überzeugt, nach dem zwanzigsten wusste ich, dass ich der ideale Kandidat bin." (SPIEGEL, 2.11.2009).

Bei Normalsterblichen, die nicht Pseudologen sind, wundert man sich ein bisschen und fragt, lügt der nun hier oder dort. Keine Bange, bei Broder geht es schon lange nicht mehr um die Wahrhaftigkeit eines Individuums. Bei Broder ist der Satz vom Widerspruch nicht relevant, hier liegt eine coincidentia oppositorum vor, der geistige Gnadenstand, über die Beschränkungen des einfachen Verstandes, der einfachen Vernunft hinweg widerspruchsfrei mal dies, mal das schiere Gegenteil faseln zu können.

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