Samstag, 12. Juni 2010

Hurensöhne. Wessen Hurensöhne, Casula?

Auf WELT TV erklärt Prof. Michael Stürmer in einfachen klaren Worten "Was ist Gaza?" Erstaunlich, was uns der Professor alles so und so erzählt, dass Gaza ein "Höllenloch" sei (während Claudio Pinocchio Casula zeigt, dass es sich bei den sog. "Gebieten" um eine vorderasiatische Wohlfahrtsregion handelt), dass es dort zu einer "wirklichen Explosion" kommt, nämlich dadurch, dass die Palis die Bevölkerungswaffe einsetzen, die Pali-Mammis im Durchschnitt viereinhalb Sprösslinge bekämen, dass die Palis dort "schrecklich wenig zu tun haben",  es herrscht in Gaza eine "hilflose Arbeitslosigkeit" mit dem Effekt, dass die Palis ihre Zeit damit vertreiben, in dem sie sich den bewaffneten Kräften der Hamas anschließen - und Israel seit 1967 in der "Verlegenheit" ist, dieses "Höllenloch" "in irgendeiner Weise ja zu verwalten, ohne dass die Israelis eine dauerhafte Lösung sahen"

Hamas. Bitte, Claudio Pinocchio Casula, Klarname: Rolf Behrens, ein  Marathonmann, nehmen Sie sich etwas mehr als 3 Minuten Zeit, um dieses Video auf WELT TV anzusehen. Was meinen Casula? Prof. Stürmer führt aus, dass die Hamas aus einer "Organisationshilfe der Israelis" entstanden sei, um eine Konkurrenz gegen die säkulare Fatah zu schaffen und "beide gegeneinander auszuspielen".


Divide et impera. So haben grosse und kleine Mächte versucht, das Spiel zu beherrschen. Aber, Claudio Pinocchio Casula, erinnert das nicht ein bisschen an das Treiben des Zauberlehrlings? Ist der Zorn David Grossmans denn gänzlich daneben?

Irgendwie scheint all das Unheil, einschließlich der tödlichen Ereignisse von Montagmorgen, Teil einer um sich greifenden Korrumpierung zu sein. Man hat das Gefühl, ein aufgeblähtes verkommenes System geriete angesichts der Brühe, die es sich innerhalb von Jahrzehnten selbst eingebrockt hat, in Panik, verzweifele an der Unmöglichkeit, die unendlichen Verstrickungen je zu entwirren, versteinere zusehends, versage vor den dringenden Anforderungen einer komplexen Realität und habe seit langem die Frische, Originalität und Kreativität eingebüßt, die Israel und die israelische Führung einmal auszeichneten.“ (Quelle)

Nun ja, das mag der Verzweiflung eines Mannes geschuldet sein, der im Libanonkrieg einen Sohn verlor, während Claudio Pinocchio Casula von Düsseldorf aus den palästinensischen Schurken, Halunken und Blockadekräften unverdrossen aufs Maul haut. Und ist David Grossmann nicht ein nützlicher Idiot, ein windelweicher Lieferant von Argumenten für manifeste und latente Antisemiten, wenn er dafür plädiert

Es gibt hier keine einfache Lösung. Beachten Sie die Nuancen, fühlen Sie sich in beide Seiten ein... Das ist kein Fußballspiel, bei dem man ein Team liebt und das andere hasst.“ (Quelle)?

David Grossman will ich gerne entgegenhalten, dass es auch unter Fußballfans selli und selli gibt. Doch das ist hier nicht der Punkt. Für Claudio Pinocchio Casula, der in der Riege der Einzigwahren Freunde Israels der eindimensionale Leuchturm ist, dessen Wille und Vorstellung so schnurgerade sind, dass sich die Parallelen auch im Unendlichen nicht schneiden, gehört Grossmans naive Bitte in das Register von "Dumm und dümmer":

"Na schön, es sind ja nicht die guten Argumente gefragt, sondern die richtigen, also die, die den Redakteuren eines liberalen deutschen Wochenblatts in den Kram passen [sic!]. Da kommt ein jüdischer Israelkritiker gerade recht, der sich angeblich um das Land sorgt ... Demnächst bekommt übrigens David Grossman den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Nicht, dass man den großartigen Schriftsteller, der ein feiner und liebenswürdiger Mensch [sic!] ist, in irgendeiner Weise mit dem berühmten Musiker Barenboim vergleichen sollte – es sei nur erwähnt, um aufzuzeigen, wie die Auszeichnenden ticken. Die nämlich glauben, dass „die Spirale von Gewalt, Hass und Vertreibung im Nahen Osten nur durch Zuhören, Zurückhaltung und die Kraft des Wortes beendet werden könne". ... Hier muss das Wunschdenken unbedingt die Oberhand über den Verstand gewinnen, nach dem Motto: Selbst wenn täglich in der arabischen Welt der Schlachtruf „Tod den Juden!“ zu vernehmen ist, auf Feingeister wie Barenboim und Grossman muss man einfach hören [sic!], in der ZEIT-Redaktion tut man’s doch auch!"

Jetzt will ich von Claudio Pinocchio Casula, Nahostrealist aus Düsseldorf, persönlich ebenso wenig bedroht wie Barenboim, lediglich wissen: Was tun? Wenn es so ist, dass die Palis und die Mullahs und die "arabische Seite" Schurken, Halunken, Blockadekräfte sind (C P C dämonisiert doch nicht?), die "Hamas-Raketen" und die "Hisbollah-Raketen" bereits ante portas stehen, sie das "winzige Israel", die bei weitem stärkste Militärmacht zwischen der Strasse von Gibraltar und dem Indischen Ozean, dessen ultramoderne U-Boote, Liebesgrüsse aus Germany, im Persischen Golf kreuzen, "in Schutt und Asche legen" wollen, also was schlägt der Apokalyptiker aus Düsseldorf als Prävention vor? Reicht eine konsequente  "angebliche" Besatzungspolitik, wie es C P C andeutet

"Wie erklärt sich Barenboim, dass Israel von einem Gebiet aus beschossen wird, das es komplett geräumt hat? Und warum wird aus der angeblich ebenfalls besetzten Westbank derzeit nicht geschossen? Könnte es sein, dass zwischen dem Verhalten der Palästinenser und ihrer Situation ein Zusammenhang besteht."

"No matter what the Palestinians do - we, the Israelis made them do it" muss dieser Satz nicht paraphrasiert werden, lieber Claudio? "No matter what the Israelis do - they, the Palestinians, made them do it". Faustregel kann doch nur der Kernsatz von Claudio Pinocchio Casulas Lieblingsprofessor Dan Shueftan sein:

Whatever can not be done by force can be done by more force!

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