Es gibt Zeitgenossen, die sind schnell bei der Hand, jemanden als Antisemiten oder gar Antizionisten zu verunglimpfen; das sind Zeitgenossen, die annehmen, den Turing-Test schon bestanden zu haben, wenn sie sich als "Israelophile" bezeichnen und die Palis für Halunken und natural born killers halten. Aus gegebenen Anlass möchte ich nochmals auf meine Leseempfehlung v. 14. September, Yeshayahu Leibowitz hinweisen.
Leibowitz´ kurze und bündige Definition des Zionismus - damit ich richtig verstanden werde, sie ist für mich kein Glaubenssatz, sondern eine Diskussionsgrundlage:
"Wir Juden haben genug von der Herrschaft der Gojim über das jüdische Volk (We are fed-up with being ruled by goyim). Möglicherweise ist die Herrschaft der Nicht-Juden heute sehr gut - fragen Sie jeden amerikanischen Juden, und er wird Ihnen das bestätigen-, aber es gibt Juden, die genug davon haben, dass Nicht-Juden über sie herrschen. Das ist das ganze Wesen des Zionismus."
Leibowitz offeriert einiges, worüber man streiten kann, nur keine bequemen Wahrheiten, z.B.:
[Shasar] "Sie haben den Sechs-Tage-Krieg als eine historische Katastrophe bezeichnet. Wann sind Sie das erste Mal zu dieser Einsicht gekommen?"
[Leibowitz]"Am siebten Tag. Am Tage nach dem Sechs-Tage-Krieg. Sofort. Heute erinnern mich viele daran, dass ich bereits damals gesagt habe, der Geheimdienst, der Shin-Bet (der israelische Sicherheitsdienst) und die Geheimpolizei werden zu den zentralen Institutionen des Staates Israel werden. Wenn man das System jüdischer Gewaltherrschaft über ein anderes Volk erhalten will, dann bleibt keine andere Wahl, als sich den Shin-Bet zu dem Zentrum der politischen Realität zu machen."
"Die Behauptung, die Idee eines "Groß-Israel" sei wesentlicher Bestandteil des Zionismus ist eine absolute Lüge!"
So Leibowitz. Und so der fundamentalistische messianische Residualchrist Herbert Eiteneier, a.k.a. Heplev, "Die die Juden verfluchen und die die Juden segnen":
"Für die Annahme, dass das Versprechen des Segens und des Fluchs für die Nachkommen in der Linie Abraham - Isaak - Jakob gilt, spricht z.B. auch, dass Abraham und seinen Nachkommen das Land Kanaan verheißen wurde. In 1. Mose 13,15 spricht Gott zu ihm: „Das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig.“ Es besteht wohl Einigkeit, dass dieses Versprechen Israel gilt, nicht Ismaels Nachkommenschaft. Andernfalls wäre es nicht Jakob gegenüber wiederholt worden, wäre Israel nicht aus Ägypten in dieses Land zurück gekommen und hätte es vollständig erobert. Die Nachfahren Ismaels lebten in der Wüste, nicht in Kanaan...Die Bibel ist hier eindeutig"
Ist das das Stöckchen, über das jeder springen muss, 1 Moses 13,15, um von Ihnen und Ihresgleichen nicht als Judenhasser, Antisemit bzw. Antizionist bezeichnet zu werden - oder gibt es noch andere Stellen in meinen Ausführungen, die Sie zu diesen Beschuldigungen berechtigen, Bernd Dahlenburg? Was meinen Sie, Henryk M. Broder, Sie sind doch in dieser Frage der Urmeter? Man glaubt zwar nicht mehr an Gott, umso mehr an seine Verheissungen und das Birthright, verstehe ich das richtig? Bernd Eiteneier bitte ich um Auskunft, wohin mit den Söhnen Ismaels. Wenn das klar ist, gilt es nicht mehr zu zögern, Grausamkeiten erledigt man am besten sofort. Dann brauchen auch Claudio Pinocchio Casula und seine wilden Kerle nicht mehr so umherzueiern und Lippenbekenntnisse zur Zwei-Staaten-Lösung abgeben, die, leider, leider, nur durch friedensunwillige Halunken und Terroristen verhindert würde. Heraus mit der Sprache, macht mal das Maul auf!
Parerga und Paralipomena zu einem Netzwerk mit "lediglich bloßen" Beziehungen, Henryk M. Broder und seine domini canes z.B. Lizas Welt, Castollux, Spirit of Entebbe, Heplev, Honestly Concerned, der legendäre Lehrer "Walter Schmidt". Dazu der unglückliche Alan Posener und Querverweise zu den "nun wahrlich unseriösen Islamophoben um Politically Incorrect."
Ein radikal monothematisches Blog - seit September 2009 - lädt zum Widersprechen ein
Flectere si nequeo superos Acherontas movebo
Sonntag, 20. Dezember 2009
Jeshayahu Leibowitz, Leseempfehlung
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