Sonntag, 3. Januar 2010

Henryk M. Broder, Leon de Winter & Walter Schmidt go science and prophecy. The best of 2009

Herr, es ist Zeit, 2009 war sehr gross; eine einzigartige Ernte konnte Von-Den-Einzigwahren-Freunden-Israels eingefahren werden. Seit September habe ich auf diesem Blog versucht, eine Chronik des laufenden Starksinns ihrer führenden Persönlichkeiten aufzuzeichnen. Ich bitte nun den glorreichen Rest der Etappenhengste Zions mit beschränkter Haftung um Verzeihung, wenn ich den Focus der Rückschau auf die Maitre Penseurs Henryk M. Broder, nom de guerre "Schlagoberst" ("Geh in die Kaffeehäuser, vielleicht kommt der Geist wieder"), Broders Alter Ego "Walter Schmidt", nom de guerre "Lehrer zu Leipzig" (zur Fragestellung der Realexistenz und Identität "Walter Schmidts") und Broders Buddy, Leon de Winter, nom de guerre "Flandern in Not", den bekannten modernen Zionisten.2, für den Amerika und der Sunset Boulevard das Gelobte Land ist, richte.Sonst wäre ich mit dieser Rückschau wohl erst am Aschermittwoch fertig und würde die Weiberfasnacht und den Rosenmontag verpassen.
 
Unter "Featuring Se Stammelf" finden Sie die Rosinen von Alex Feuerherdt a.k.a. Lizas Welt, nom de guerre "Winkelement", dem feingeistigen Auschwitz-hic-et-nunc-et-semper (auf gut Deutsch: Auschwitz forever, Tag und Nacht) Deutschen ("Denn Auschwitz, das war gestern. Heute ist Deutschlandparty mit allem Drum und Dran..."), von Bernd Dahlenburg a.k.a. Castollux, nom de guerre "Gott-sei-bei-uns" ("Sie haben sich jetzt auf mich eingeschossen. Aber ich habe dich, unsere Freunde und Gott auf meiner Seite."), von Herbert Eiteneier a.k.a. Heplev, nom de guerre "Plattmacher" - und Claudio Pinocchio Casula a.k.a. Spirit of Entebbe ("It was a daring raid") kann hier nachlesen, warum Claudio Pinocchio Casula musikalischer, herzhafter und überzeugender klingt als lediglich Claudio Casula. So Freunde, jetzt in medias res:

Henryk M. Broder (ab jetzt im Text H.M.B.), Leon de Winter & Walter Schmidt go science and prophecy.
Achtung: hier wird mit Entsetzen Spott getrieben, aber auch ernsthafte Fragen aufgeworfen. Sie brauchen nur 10 Minuten für die Lektüre, aber Stunden, um sich von den Schocks lachend oder weinend zu erholen.
In seinem bahnbrechende Werk "Kritik der reinen Toleranz", das mit Kants "Kritik der reinen Vernunft" in Zukunft auf Augenhöhe gestellt werden muss, formuliert H.M.B. den Satz vom Grund einer Wissenschaft für alle & Broder

"Weil aber sowohl [sic!] die Volkswirtschaft [sic!] wie [sic!] die Psychoanalyse ebenfalls spekulative Disziplinen sind, deren Vertreter retrospektiv immer die richtigen Voraussagen treffen, will auch ich [sic!] mir eine begründete [sic!] Spekulation erlauben.“ (Wolf Jobst Siedler jr., Berlin, 2008, 1. Auflage, S. 213)

An der Formulierung dieses Satzes hatte H.M.B. besonders viel Spaß (Fettdruck und [sic!] durch mich, Sie lesen richtig, in diesem Satz steht wirklich "Volkswirtschaft" und nicht "Volkswirtschaftslehre"; für H.M.B. ist das Korinthenkackerei). Dieser Satz vom Grund ist mehr als das Ei des Kolumbus; Bartel weiss, wo er seinen Most holt, nämlich dort, wo bei anderen der Eimer Löcher hat. Der zweite Grundpfeiler der Broderschen Lehre ist, dass Wissenschaft nicht reine Erkenntnis bleiben darf, sondern dass aus ihr praktische Lösungen abgeleitet werden müssen„Wir kommen nun zur Mutter aller Fragen, die schon von Lenin gestellt wurde: Was tun?

Der dritte Grundpfeiler - und das entscheidende neue Paradigma - ist die  Außerkraftsetzung des Satzes vom Widerspruch. Damit soll hier nicht darauf angespielt werden, dass H.M.B. mal dies mal das, heute dies und übermorgen das schiere Gegenteil zu sagen pflegt, nein, hier geht es  um die Aufhebung der Aristotelischen Metaphysik, dass es unmöglich sei, "dass dasselbe demselben in derselben Beziehung zugleich zukomme und nicht zukomme, ...dass etwas zugleich sei und nicht sei."  Broder postuliert und zeigt, dass etwas sei und gleichzeitig nicht sei; Beispiel:

"Ach Maxim, du bist ein richtiger Ghetto-Jude. Man kann den Juden aus dem Ghetto holen, aber nicht das Ghetto aus dem Juden. Dafür bist du das perfekte Beispiel. Dir nehme ich das nicht ab, du willst nur dem Prototyp des leidenden Dichters entsprechen." (Quelle)

Dies wird unterstützt durch eine geistreiche Neuformulierung des Kreter-Paradoxes

"Bis zum Grand Finale kann es noch eine Weile dauern, aber es wird kommen, denn jeder Dammbruch fängt mit feinen Haarrissen an. Und nicht vergessen: Den Fall der Mauer hat auch niemand vorhergesagt" (Quelle)

Die Ausformulierung und letztgültige glänzende Bestätigung findet diese wissenschaftliche Revolution der Zeitgleicheit von Hier-Sein und Dort-Sein in H.M.B.s a.k.a. "Walter Schmidts" luzider Glosse "Wenn der Delo mit der Christa...", die von einer politischen Schulungsreise des heutigen Primarschulbeauftragten Hans-Peter de Lorent (damals DKP) mit seiner damaligen Frau Christa und einigen Genossen in die realexistierende DDR berichtet. Walter Schmidt führt aus

"Seine damalige Frau Christa G. lag damals gemeinsam mit ihm [Delo] am Strand von Warnemünde und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen, während Hans-Peter de Lorent, genannt Delo, und die anderen in der Polytechnischen Oberschule (POS) oder der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) den Aufbau des realen Sozialismus studierten."

Ja, Freunde, das ist Teilchenzirkus im Makrobereich. (Ich muss nach wie vor davon ausgehen, dass "Walter Schmidt" eine der Inkarnationen H.M.B.s ist; ich lasse mich jedoch gerne eines besseren belehren und würde mich dann über die Realexistenz eines "Lehrers zu Leipzig" namens Walter Schmidt auf diesem Blog gehörig wundern und darüber, was für Genies auf unsere schulpflichtige Jugend losgelassen werden).

Die Fruchtbarkeit dieses wissenschaftlichen Ansatzes zeigt sich in dem von "Broder & Schmidt" et.al. (Matthias Küntzel, Clemens Heni) neu ausgefochtenen Positivismus- und Antisemitismusstreit mit Vertretern positivistischer Vorurteilsforschung, an ihrer Spitze Prof. Wolfgang Benz vom Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin.H.M.B. zeigt dem Professor Benz, was die richtige Fragestellung ist, ohne die man nur fellow travellor von Antisemiten und modernen Antisemiten im Pelz von Antizionisten ist:

"Eine wertfreie Wissenschaft gibt es ebensowenig wie objektiven Journalismus. Wissenschaft ist immer interessegeleitet, auch dagegen gibt es nichts zu sagen, solange verschiedene Interessen sich frei artikulieren können. ... Heute streiten sich Evolutionisten mit den Kreativsten [sic!] darüber, in wie vielen Tagen die Welt erschaffen wurde... Solange Antisemitismusforscher der Frage nachgehen, WARUM Juden verfolgt werden, statt zu fragen, warum JUDEN verfolgt werden, liefern sie ohnehin nur Alibis für arbeitslose, deklassiert und an sich selbst leidenden Antisemiten. Gesinnung, schreibt Christian Böhme, sei "das Gegenteil von freier Wissenschaft". Auch das stimmt nicht. Wissenschaft ist Gesinnung."(Quelle)

Mit dem Hammer philosophiert. In "Kritik der reinen Toleranz", S. 51f, wird die Fragestellung auch dem allerdümmsten klar gemacht:

"Warum werden die Juden gehasst? Warum nicht die Zuckerbäcker, die Linkshänder oder die Radfahrer? ... Diese Fragen sind mit dem üblichen Instrumentarium der Vorurteilsforschung, der Psychologie und der Soziologie nicht zu beantworten. Eher mit Angeboten aus dem Bereich der Theologie."

Die Produktivität dieses Ansatzes wird von H.M.B. a.k.a. "Walter Schmidt" auf der Achse des Guten stante pede unter Beweis gestellt und dem Professor Benz und seinen Ahnungslosen die Ohren lang gezogen:

"Was Wolfgang Benz und die sog. “Vorurteilsforscher” vom Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung hier machen, ist nichts als ein Ausdruck von Ahnungslosigkeit bar jeder Kenntnis der Thora und der Geschichte und hat mit Wissenschaftlichkeit nichts zu tun. Anstatt sich zu fragen, warum es nicht nur einen “islamisierten”, sondern einen originär muslimischen bzw. islamischen (!) Antisemitismus gibt, der bereits auf das 1. Buch Mose in der Thora, nämlich auf den Streit zwischen Jakob und Esau im Bauch Rebekkas, zurückgeht und wie dieser islamische Antisemitismus sich heutzutage auswirkt, nämlich konkret gesagt in den Vernichtungsdrohungen des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad gegen Israel als Heimstatt des jüdischen Volkes, setzt Benz Antisemitismus und “Islamophobie” unter dem Oberbegriff des Rassismus oder auch der “gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit” (Heitmeyer) gleich" (Quelle)

Die Vernichtungsdrohungen Ahmadschinedbums direkt aus dem Streit zwischen Jakob und Esau im Bauch Rebekkas abzuleiten, Chapeau! hier ist wirklich Geschichte unter dem Blickpunkt der Ewigkeit gesehen (Bildquelle). Das macht H.M.B a.k.a. "Walter Schmidt" niemand nach. In voller Kenntnis der Thora dekonstruieren hier H.M.B. a.k.a. "Walter Schmidt" auf der Achse des Guten en passent den gängigen Irrtum, dass  das Narrativ von Itzchak und Ismael die Ursprungserzählung der Beziehung zwischen Israel und den Nachkommen Ismaels, den "Wüstensöhnen", den Arabern/Muslimen ist. H.M.B. legt noch einen Scheit drauf, gibt der Theodizee ihren wahren Kern zurück:

"Kürzlich habe ich mit dem Chef der Historischen Kommission im Vatikan gesprochen. Der strenge katholische Theologe und der säkulare Jude waren sich einig, dass die Juden tatsächlich das auserwählte Volk sind. Das beste Beispiel ist der Antisemitismus. Gott ist ganz offensichtlich ein Sadist. Er hat sich ein Volk ausgesucht, lässt es leiden und fast zugrunde gehen; es darf sich aber wieder erholen und in der trügerischen Sicherheit eines eigenen Staates wiegen - und dann zeigt Gott den Juden doch den Stinkefinger.." (Quelle: Berner Zeitung, 8.2.2007)

Die Intuition, dass in der Bibel respektive Thora der Abgrund des Antisemitismus begründet ist, ist nicht von schlechten Eltern (das ZfA hat jedoch auch nie behauptet, mit der Vorurteilsforschung den Fisch im Wasser zu ersäufen). Die Berufung auf die Bibel respektive Thora als Instanz auch für politische Entscheidungen ist jedoch für moderne, säkulare Juden wie Broder, die alles lieber essen als koscher und deutsch, heikel und wird in der Regel vermieden. Man glaubt zwar nicht an G´tt, aber an seine Verheissungen und an das Birthright? Nicht unwahrscheinlich, aber das darf man nicht ins Spiel bringen - sonst ist man als moderner Intellektueller diskreditiert. Der fundamentalistische Residualchrist Herbert Eiteneier der "Plattmacher", der das Heil der Welt von Israel in seinen biblischen Vermessungen, von den Siedlern in Jehuda und Shomron, erwartet, führt aus:

"Für die Annahme, dass das Versprechen des Segens und des Fluchs für die Nachkommen in der Linie Abraham - Isaak - Jakob gilt, spricht z.B. auch, dass Abraham und seinen Nachkommen das Land Kanaan verheißen wurde. In 1. Mose 13,15 spricht Gott zu ihm: „Das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig.“ Es besteht wohl Einigkeit, dass dieses Versprechen Israel gilt, nicht Ismaels Nachkommenschaft. Andernfalls wäre es nicht Jakob gegenüber wiederholt worden, wäre Israel nicht aus Ägypten in dieses Land zurück gekommen und hätte es vollständig erobert. Die Nachfahren Ismaels lebten in der Wüste, nicht in Kanaan...Die Bibel ist hier eindeutig"

Die Bibel ist hier eindeutig, das dürfte der zumindest a-judaistische, gesetzesverachtende Jude an und für sich  H.M.B. nie über die Lippen bringen (außerdem weiss H.M.B. im Gegensatz zu dem schneidigen Christenmenschen Herbert Eiteneier, dass G´tt einen Stinkefinger hat). Dafür aber die unschuldig klingende Fragestellung

"Der zweite Punkt, der nicht einmal angedacht wird, ist noch heikler. Das Problem der Palästinenser ist nicht, dass sie vertrieben wurden, sondern dass sie nicht weit genug vertrieben wurde"

Nicht einmal angedacht, ist einer der besten Witze, die der talentierte und gewitzte H.M.B. auf Lager hatte. Also wohin mit den Söhnen Ismaels? Wo ist die Wüste? H.M.B. ist ein Lenin der Frage "Was tun?", nicht der Tat, die suggeriert er lediglich. Man will ihm zurufen, Mann, denk mal weiter, vielleicht zu Ende.

In gesundem Zweifel, ob sie sich ohne G´ttvertrauen auf die Eindeutigkeit der Bibel respektive Thora verlassen dürfen, bekommen die modernen Zionisten.2 das Muffensausen und führen ihre Spannung mit gruseligen Dystopien ab. Wenn 1 Mose 13,15 nicht für bare Münze genommen werden kann, sondern nur für eine uralte spekulative Blase steht, was dann? Der Zionist vom Bulewar der Dämmerung, Los Angeles, Leon de Winter, erlaubt sich in seinen Roman "Das Recht auf Rückkehr" eine "begründete Spekulation" i.S. des Broderschen Satzes vom Grund, in der der Judenstaat 2024 auf die Grösse von Masada geschrumpft und von jüdischen Selbstmordattentätern (einer Metapher für jene Juden in aller Welt, die Israel bekämpfen oder zumindest scharf kritisieren) bedroht ist. Für Leon de Winter ist dieser Roman eine Warnung, für H.M.B. ist dieses Buch seines Buddys

" ...mehr als ein Roman, ein Thriller und mehr als eine literarische Wettervorhersage... Es ist die Ankündigung eines Unheils... war früher die Option, nach Israel einwandern zu dürfen, eine Art Versicherungspolice, eine Platzkarte fürs Rettungsboot, so ist es heute die Möglichkeit, im Notfall Israel verlassen zu können....Eine düstere Vision, werden Sie jetzt sagen, Produkt schriftstellerischer Fantasie. Nein, sagt Leon de Winter, eine Realität, mit der wir rechnen müssen. Er denkt das Undenkbare, stellvertretend für uns alle....die meisten Juden weigern sich, die Zeichen an der Wand zu sehen. So wie sich 1933 geweigert haben, die Wirklichkeit zur Kenntnis zu nehmen und vieles als Rhetorik und Schaumschlägerei abbuchten..." (Quelle)

Gesetzt, die Juden würden die Zeichen an der Wand sehen, die Wirklichkeit zur Kenntnis nehmen, "Was tun?" - Wir dürfen und müssen von Ihnen, H.M.B., eine Antwort erwarten. -  Die Dystopie Leon de Winters ist jedoch noch eine Dystopie zweiten Rangs, mit der man recht und schlecht leben kann, insofern darin alle Israelis, die noch alle Tassen im Schrank hatten, Israel bereits verlassen haben. H.M.B. hat uns mehrfach auf eine andere erstrangige finale Dystopie, nämlich den Holocaust II,  eingestimmt und sein Alter Ego "Walter Schmidt" hat diesen auf der Achse des Guten bereits mit allen delikaten Details und metaphysischem Background ausgemalt:

"Dann gibt es die zweite Holocaust-Leugnung. Das sind Leute, die behaupten, daß Ahmandinedschads Politik für Israel keine Gefahr darstellt. Das heißt, die einigen wenigen leugnen den Holocaust, der passiert ist, und die nächsten bestreiten, daß es im Nahen Osten demnächst einen Holocaust geben könnte. Nach meinem Dafürhalten sind die zweiten gefährlicher. Das sind die Antisemiten des 21. Jahrhunderts." (Quelle: Report München, 23. Juni 2008)

Konkret wird das nach H.M.B. a.k.a. "Walter Schmidt" so aussehen:
"Dann und nur dann erscheint endlich der von den Kindern Israels lang herbeigesehnte Messias, begräbt mit den Juden, sprich den Israelis, auch gleich noch den Antisemitismus. Nach einer solchen gerechten Endlösung der Nahostfrage werden endlich auch die allseits geliebten toten Juden, derer man mittlerweile europaweit am 27. Januar jeden Jahres gedenkt, von den Toten auferstehen, zum Tempelberg in Jerusalem marschieren und den auf palästinensischem Territorium neu errichteten Dritten Tempel mit einer gebührenden Einweihungsparty in Besitz nehmen.Doch leider wird unser vorbildlicher “guter Jude” und “besserer Deutscher” Alfred Grosser nicht selbst unter den geladenen Gästen der o.g. Party weilen können, da er sich zur selben Zeit vermutlich in einem fensterlosen Sonderzug mit all den toten und noch lebenden Diasporajuden befinden wird, der - von Mahmoud Ahmadinedschad eingesetzt - die Juden, welche noch nicht im Mittelmeer ertrunken sind, direkt zurück in ihre ursprünglichen europäischen Heimatländer transportieren wird." - von wo sie wahrscheinlich wieder als Tote zur Einweihungsfeier am Tempelberg zurückmarschieren.

Ich habe lange gezögert, dieses Dokument des Grauens auf der Achse des Guten zu zitieren. Der Herr sei mir gnädig, hier ist es jetzt "in einem fensterlosen Sonderzug mit all den toten und noch lebenden Diasporajuden... die Juden, welche noch nicht im Mittelmeer ertrunken sind, direkt zurück in ihre ursprünglichen europäischen Heimatländer transportieren..." - ein Mann mit solch prophetischen Delirien, Juden, hört die Signale!, ist ein wahrer Philosemit.

Was tun? Wird H.M.B. sich noch kundig und einen Vorschlag machen, wieweit und wohin man die Söhne Ismaels vertreiben kann?  Oder sollen umgekehrt alle Söhne Israels mit klarem Verstand am Sunset Boulevard das Gelobte Land finden? Hier ist Broders geniale Überlegung in der "Kritik der reinen Toleranz". Sie ist ein Universalschlüssel und durchschlägt den Gordischen Knoten, jetzt ist Broder nicht nur auf, sondern über der Höhe Lenin´scher Praxis:

"… es geht um die Verbindung von Barbarei und Hightech, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat. ... Man müsste aber wenigstens eine Ahnung von Geschichte, Naturkunde und Dialektik [ sic!] haben, um ein Mobiltelefon benutzen zu dürfen. Im Ernst: benutzen zu dürfen, nicht zu können. … Ein Mobiltelefon ist mehr als die Summe seiner Einzelheiten. … in jedem Mobiltelefon steckt das gesammelte Wissen von Jahrhunderten, von Johannes Gutenberg bis Bill Gates, …., von Henry Thoreau bis Theodor Herzl. Es ist unmöglich, das Produkt eines langen historischen Prozesses zu benutzen, ohne sich dessen bewusst zu sein, wie das Produkt entstanden ist. Wer sich also für eine Karriere als Barbar entscheidet, sollte kein Mobilstelefon benutzen, keine E-mails verschicken und keine Atomanlagen bauen dürfen. Er soll seine Nachrichten mithilfe einer Buschtrommel verschicken, auf einem Esel zum Markt reiten und seine Hütte mit Dung heizen. Wer dagegen mobil telefonieren, mit einer Kreditkarte zahlen und in einem vollklimatisierten Schnellzug reisen möchte, der muss darauf verzichten, Leuten, die er nicht mag, die Kehle durchzuschneiden. Take it or leave it."

Mann, wäre ein Kerl wie H.M.B. zwei Jahrzehnte vorher erschienen, hätten sich die Aktivisten der Endlösung statt mit hochorganisiertem Hightech-Massenmord mit traditionellen Faustkeilen, von denen das Judenblut spritzt, und Dummschreiber mit einem Federkiel begnügen müssen – und uns wären die vielen Kopfschmerzen bei Erörterungen über die Dialektik der Aufklärung und der Dialektik von Barbarei und entwickelter Technik erspart geblieben. [Fettdruck im Text durch mich]

Ceterum Censeo: Nützen diese Etappenhengste Zions mit beschränkter Haftung Israel oder leisten sie Bärendienste? Ist dies Treiben gut für die Juden? Gewinnen sie zusätzliche Sympathisanten? Wenn ja, wo? Bei PI "gegen den Mainstream-Proamerikanisch-Proisraelisch-Gegen die Islamisierung Europas-Für Grundgesetz und Menschenrechte"? Dem Kulturbereicherer Henryk M. Broder ist wie den Abertausenden Angstbeissern bei PI abzunehmen, dass er 100 pro davon überzeugt ist, dass der Endkampf  gegen mehr als eine Milliarde beleidigter Muslime ansteht; auch wenn dies noch nicht offiziell gemacht werden darf, hier tanzen Seelen im Drei-Viertel-Takt. Broder weiss, wie er im Spiel bleiben kann, indem er Öl ins Feuer eines ohne Zweifel noch anschwellenden Konflikts schüttet. Ob mit oder ohne Trauschein unter der Bettdecke, Hauptsache sie mausen, wie Deng Xiao Ping einst ausführte.

Fortsetzung folgt.
Ich freue mich, zeigen zu dürfen, dass der Brodersche Ansatz der "begründeten Spekulation", verbunden mit Lenin´scher Praxisorientierung und der souveränen Aufhebung des Satzes vom Widerspruch auch auf den Feldern der Bevölkerungsplanung - wir freuen uns, dass H.M.B. Geheimrat am Ende des Ganges im Familienministerium geworden ist - und der Klimapolitik fruchtbar gemacht worden ist..

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