Samstag, 26. September 2009

Broder Schirmherr von evangelisch.de


Henryk M. Broder ist Schirmherr von evangelisch.de, der Zukunftswerkstatt für Evangelisches im Web.2!

Der Gärtner ist zum Gärtner gemacht. Keiner versteht es so gut wie Broder, die Evolution des Fortschritts auf die für ihn selbst verständlichen Kernaussagen zu bringen. Aus seinem Geleitwort:

"Das Feuer und das Rad sind Entdeckungen bzw. Erfindungen, denen die Menschheit so gut wie alles verdankt, vom römischen Kampfwagen bis zum VW Golf, vom Spanferkel bis zur Mikrowelle. Ohne die Erfindung der Null gäbe es kein Dezimalsystem und keine Digitaltechnik. Kopernikus, Kepler und Galileo haben die Erde auf die richtige Umlaufbahn gebracht, Einstein hat mit der Relativitätstheorie das Verhältnis von Raum und Zeit neu geordnet. Zwischen den ersten Flugversuchen der Gebrüder Wright und der ersten Mondlandung vergingen nur 66 Jahre. Die Sensationen von gestern sind die Selbstverständlichkeiten von heute und die Antiquitäten von morgen. Und jetzt das Internet, ..."

Die evangelische Jugend erfährt dann noch viel von Gut und Böse im digitalen Zeitalter und der Parallelwelt des Internet. Gut, dass man auch hier, wie Broder auf den Weg gibt, mit Gottes Segen navigieren kann.

Keiner versteht so klar die Frage "Sach, wie hast Du´s mit der Religion?" zu beantworten. Hoffen wir, dass Henryk M. Broder den evangelischen Internauten im Web.2 noch viel mehr geben wird, zu lernen ist z.B., wodurch eine Religion menschenfreundlich und tolerabel wird:



"Heute bin ich sozusagen zuständig fürs Radikal-Katholische. Vor ein paar Wochen war ich für einen Artikel in Czestochowa, einem polnischen Wallfahrtsort, das hat mir wirklich gut gefallen, ein großartiges Schauspiel, die Inszenierung fantastisch. ...Ich habe zehn Jahre in dieser Stadt [Jerusalem] gelebt und dort können Sie der Religion und dem religiösen Wahn gar nicht entkommen. ...am schönsten war es bei den Armeniern, die machen die wunderbarste religiöse Inszenierung, die man sich vorstellen kann. Am zweitbesten sind die Katholiken, wogegen die Protestanten überhaupt nicht mithalten können. Das ist in Sachen Unterhaltung so was von ärmlich und erbärmlich, ungefähr auf gleicher Ebene wie bei den Juden....Ich liebe ja Kitsch, meine halbe Wohnung besteht aus Artefakten mit Kitsch. Deswegen habe ich mir aus Czestochowa zwei so große Madonnen mitgebracht. Da können Sie den Kopf abschrauben, Wasser reinfüllen, Schnaps, was immer sie wollen. Und einen Jesus hab ich gekauft, in so einem Schüttelglas, wo es dann schneit.
Bei den Juden finden Sie auch gigantischen Kitsch, ich sammle das alles. Neulich habe ich meiner Tochter für ihren Hund einen Menora-Leuchter mitgebracht. Und wenn der Hund draufbeißt, quiekt der sogar..
."(Quelle)

Mit diesem Kriterium können die User von evangelisch.de auch feststellen, ob sie mit den Muslimen einen Dialog "auf gleicher Augenhöhe" führen können. Broder ist ein Gnostiker; lernen kann man auch über Gott, einen maliziösen Demiurgen, der die beste aller Welten für Broders Ego und Mission geschaffen hat:

"Kürzlich habe ich mit dem Chef der Historischen Kommission im Vatikan gesprochen. Der strenge katholische Theologe und der säkulare Jude waren sich einig, dass die Juden tatsächlich das auserwählte Volk sind. Das beste Beispiel ist der Antisemitismus. Gott ist ganz offensichtlich ein Sadist. Er hat sich ein Volk ausgesucht, lässt es leiden und fast zugrunde gehen; es darf sich aber wieder erholen und in der trügerischen Sicherheit eines eigenen Staates wiegen - und dann zeigt Gott den Juden doch den Stinkefinger.." (Quelle: Berner Zeitung, 8.2.2007)

Hoffen wir, dass wenigstens eine Botschaft des Propheten Henryk M. Broders die evangelischen Internetuser zum Nachdenken und zur Besinnung bringt:

"Das kleine, feige, beschissene Europa, das inzwischen sogar zum ficken zu faul ist ... Ich glaube tatsächlich, dass Europa ein übernahmereifer Kontinent ist ... Ich finde es grundsätzlich [sic!] gut, dass das so genannte "weisse, heteroseuelle, blonde, arische" Europa seinem Ende entgegengeht." (Quelle: Berner Zeitung, 8.2.2007).

Macht ein bisschen Urlaub vom Web.2 im alten Adam und in der alten Eva aus Fleisch und Blut. Jugend Europas, hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, jauchzet, frohlocket:









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