Donnerstag, 21. Januar 2010

Claudio Casula: Blockadekräfte, Jammerlappen, Halunken, Palästinensische Traumfarbrik

Für Claudio Pinocchio Casula  a.k.a. Spririt of Entebbe ("It was a daring raid") und seine Freunde ist es ausgemacht, dass die Friedenstauben  schon längst im Heiligen Land ihre Nester gebaut hätten, wenn nicht Blockadekräfte, Halunken, Jammerlappen und die Palästinensische Traumfabrik, also unwillige bis böswillige Palis und ihre fellow travellers השלום הישראלי , die Pax Israel sabotiert hätten.

Wie Claudio Pinocchio Casula unerschrocken gegen die Wahrnehmungsstörungen des mainstreams zeigt, ist die israelische Besatzungs- und Siedlungspolitik in den "Gebieten" zwar nicht das non plus ultra, aber die wohltätigste Besatzung, die es jemals gab, die Besatzung mit den süssesten Besatzungskräften (auch hier) und einer vorbildlichen Raum- und Wohlfahrtspolitik (hier, hier, hier, hier, hier, und: So lebt es sich im "Ghetto" Westjordanland).

Undank ist der Welt Lohn (2. Korinther 12,11-18), weder die Palis noch die übrigen Gojim wissen das zu schätzen. Es gibt natürlich "Terrorversteher", die rationale und irrationale Gründe für den Hass und die Ressentiments der Palästinenser darlegen. Zum Beispiel David Grossman. Meine Leseempfehlung: "Der gelbe Wind", erschienen 1988, während der 1. Intifada, 20 Jahre nach dem Sechs-Tage-Krieg, jetzt über 20 Jahre vor unserer Zeit. 2 Auszüge, die die Dialektik der Anerkennung von Herrschenden und Beherrschten im Heiligen Land illustrieren (wer will,  kann diese Problematik durch die Lektüre von Hegels Phänomenologie des Geistes vertiefen):

David Grossman hat eine Frage an die Siedler in Ofra (hier):
"Eigentlich ein Frage von nebensächlicher Bedeutung, sagte ich, nicht einmal Bestandteil der Diskussion darüber, wer im Recht sei, wir oder die Araber. die Rechten oder die Linken. Ich sei einfach neugierig zu erfahren, ob sie sich in die Lage ihrer arabischen Nachbarn versetzen und mir sagen könnten, was Ihrer Meinung nach für die Araber das Schlimmste an der Besetzung sei....Nehmen wir an, ihr habt Recht, eure Meinung ist hundertprozentig richtig und die Geschichte wird das auch mit der Zeit bestätigen. Ich möchte euch also jetz nur um etwas gedankliche Beweglichkeit bitten und wiederhole meine Frage: In welcher Beziehung spürt ein Araber in Silwad oder in Ain Jabrud eure - in euren Augen gerechtfertigte - Anwesenheit hier am meisten, in einer Gegend, die er als seine Heimat betrachtet, wo erlebt er eurer Meinung nach diesen Einfluss am stärksten in seinem Alltag, in seinen Gedanken, im Verhältnis zu seinen Kindern? ...sie [die Siedler von Ofra] gestatteten sich nicht eine Sekunde des Mitgefühls und der Anteilnahme am Leben der Menschen, deren Schicksal mit dem ihren so eng verwoben ist. ...Dann sagte Jehuda, die Antwort sei einfach: er wolle auch nicht eine Minute lang über die Lage der Araber in seiner unmittelbaren Umgebung nachdenken, weil er sich im Streit mit ihnen befinde, im Krieg, sagte er, und er würde sich selbst schwächen und in Gefahr bringen, wenn er sich gestatte, mitleid mit ihnen zu empfinden oder sich mit ihnen zu identifizieren. Die Leute im Saal nickten. Zustimmendes Gemurmel breitete sich aus." (Kap 4, Habt bloß nicht zuviel Mitleid)

"Die Israelis geben sich nicht damit zufrieden, uns erobert zu haben. Sie wollen uns in jeder Hinsicht in eine Kolonie verwandeln, auch auf kulturellem Gebiet. Das heißt, sie begnügen sich nicht damit, Land zu beschlagnahmen, sie wollen sich auch in den Gedanken und Seelen der Eroberten einnisten. Es ist schon manchmal rührend zu sehen, wie wichtig es für die Israelis ist, uns zu beeindrucken. Und uns davon zu überzeugen, wie überlegen sie uns sind. Es gibt übrigens einen enormen Unterschied zwischen der israelischen Propaganda in Westjordanien, wo man allmächtig erscheinen will, und der Propaganda, die Israel an den Westen richtet: Dort will man als ein Opfer dastehen, das von mächtigen Feinden umzingelt ist." (Kap 12, Sumud)

Auffassungen wie diese sind  für Claudio Pinocchio Casula Fantasmen von eingebildeten "Opfern", die aller Welt vorgaukeln wollen, dass sie die verfolgten Juden von heute sind. Sie versuchen immer wieder die Schuld auf die Israelis/Zionisten zu schieben anstatt anzuerkennen, dass es sich um selbstverschuldetes Elend handelt. Die Brodersche Formel gilt ohne Abstriche:

"Zunächst einmal hat der Antizionismus wenig mit Israelis und gar nichts mit deren Verhalten zu tun. ... Was auch immer der Israeli tut (oder unterlässt) , der Antizionist macht ihm das zum Vorwurf. Deswegen nutzt es nichts, wenn der Israeli sein Verhalten ändert, um dem Antizionisten entgegen zu kommen... Basiert der Antizionismus also auf hysterischen Ängsten, Erfindungen, Projektionen und Neidgefühlen, haben die Xenophobie, Islamophobie, Arachnophobie, Agoraphobie e tutti quanti eine reale Basis."

Der Friede könnte so nah sein, wenn sich die Palis nur etwas ins Zeug legen würden - und er nicht von vornherein durch unrealistische roadmaps und Zeitfenster von Obama und Co. zum Scheitern verurteilt wäre. Der Friedensspezialist Claudio Pinocchio Casula schlägt dafür eine Verbesserung des Primarunterrichts vor:

"Wenn jetzt noch die Palästinenser ihre Kinder zur Völkerverständigung erzögen statt ihnen den Märtyrertod nahezulegen, könnte es in zwei, drei Generationen glatt was werden mit dem Frieden." (Quelle)

Für primitive Völker ist alles, was mehr als die Anzahl der Finger der beiden Hände ist, unfaßbar,  unendlich.. Deshalb müssen auch dringend die Grundrechenarten auf den Schulplan in Pallyland.

"Doch hören wir, was die offiziellen Vertreter der Palästinenser dazu sagen:
„Seit Ausbruch der Zweiten Intifada im September 2000 tötete die israelische Besatzungsmacht 5.526 Palästinenser, dies geht aus einem Bericht der Abteilung für nationale und internationale Beziehungen der PLO hervor.“
Selbst wenn wir zu ihren Gunsten und wider alle Erfahrung annehmen, dass die Zahl stimmt und nicht noch zusätzlich durch Opfer interner Auseinandersetzungen, Schmuggeltunneleinstürze und Arbeitsunfälle beim Bombenbasteln aufgepeppt wurde, macht das nach acht Jahren bzw. 2920 Tagen summa summarum, Moment… ziemlich genau 1,89 (in Worten: eins-komma-acht-neun!) Tote pro Kriegstag. So sieht der Konflikt aus, der die Welt täglich beschäftigt." (Quelle)

Das sind doch weniger als zwei Finger, ziemlich genau "eins-komma-acht-neun" Finger, die sich die Palis zeigen könnten! Dem darf man noch hinzufügen, dass nach nach Angaben von Jediot Acheronot in den 1558 Tagen der al-Aqsa-Inifada auf israelischer Seite 1036 Israelis, davon 715 Zivilisten getötet wurden. Nun das macht summa summarum, Moment ... ziemlich genau 0,66 (in Worten: null-komma-sechs-sechs) Tote pro Kriegstag. Damit kann man noch nicht einmal einen Finger krumm machen. Stimmt an der Rechnung etwas nicht, Claudio Pinocchio Casula?

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