Montag, 19. Oktober 2009

Alan Posener empfiehlt sich für die Achse des Guten
Archiv 6.6.2008

Im Mai 2008 veröffentlichte Internationale Politik, Deutschland führende außenpolitische Zeitschrift, eine Debatte zwischen Lorenz Jäger (FAZ) und Alan Posener (WELT)

Verschwörungstheoretiker! Antisemiten! 

Lorenz Jäger hatte in seinem Beitrag "Der militärisch-ideologische Komplex" u.a. ausgeführt

"So, wie in den Vereinigten Staaten jüdische Neokonservative und protestantisch-evangelikale Armageddon-Gläubige in der Lobby ein prekäres Bündnis eingegangen sind, so ist in Deutschland der Bogen weit gespannt: von der links-extremen Jungle World, der Zeitschrift Konkret und der „antideutschen“ Linken bis zu den seriösen Atlantikern in den Zeitungen des Axel-Springer-Verlags. Publizistisch kommen noch die Blogger der „Achse des Guten“ dazu, schließlich, am unteren Ende des Diskussionsniveaus, die Internetseite „Politically Incorrect“, die sich nach eigenen Angaben als „proamerikanisch“ und „proisraelisch“ versteht. ...
Dass man sich selbst dabei als „politisch unkorrekt“ bezeichnet, ist ein geschickter Etikettenschwindel. Er wird nicht dadurch besser, dass auch ein angesehener Journalist wie Josef Joffe dabei mittut. „Schöner denken. Wie man politisch unkorrekt ist“ hieß das Buch von Michael Miersch, Henryk M. Broder und Joffe, das die Anliegen dieser Publizistik versammelte, von der Pazifismuskritik über die Spießerschelte bis zur Israel-Sympathie – und das einzig wirklich unkorrekte Wort, das dabei fehlte, war just „Israel-Lobby“. Man reibt sich die Augen: „Unkorrekt“, marginalisiert also, sollen ausgerechnet Positionen sein, die vom Spiegel (Broder) über die Welt (Miersch) bis zur Zeit (Joffe) ihre Foren haben?"

In seiner Replik "Die polit-psychologische Matrix" versuchte Alan Posener Lorenz Jäger nach allen Regeln der Kunst auseinanderzunehmen, u.a. damit

"Dass er jedoch Broder, Joffe und Miersch bloß deshalb, weil sie ein Buch mit dem Untertitel „Wie man politisch unkorrekt ist“ geschrieben haben, in die Nähe der nun wahrlich unseriösen Islamophoben um „Politically Incorrect“ zu rücken versucht, ist niederträchtig, aber für das Niveau seiner Argumentation bezeichnend." (Fettdruck durch mich)

In einer freundlichen Mail am 8. Mai 2008 wies ich Alan Posener mit einigen Belegen, u.a. einem Pic, das im Internet an vielen Stellen (z.B. hier und hier und hier) zu finden ist, darauf hin, dass dieses "bloß deshalb" in seiner Dekonstruktion nicht ganz stichhaltig sei; das Bild hatte ich kommentiert

"Hier finden Sie auf einem "pro-westlichen Heimatabend" das Schwergewicht vom SPIEGEL ... geradezu Schulter an Schulter mit Herrn Herre von Politically Incorrect. Sie sehen eine entente cordiale...Dass der SPIEGEL Autor ... jetzt die Nähe leugnet, ist doch eher taktisch bedingt."

Alan Posener antwortete in einer ebenso freundlichen Mail am 9. Mai

""Guilt by association" - Mitschuld durch bloße Verbindung. Im Falle Jägers durch bloße Assoziation "politisch unkorrekt" - "Politisch Inkorrekt". In Ihrem Fallle dadurch, dass Broder und Herre vor drei Jahren auf derselben Veranstaltung waren - ist und bleibt eine infame Methode der Diffamierung" (Fettdruck durch mich)


Noch am 9. Mai habe ich Alan Posener geantwortet

"Lieber Herr Posener,

die Posse wird immer wahnwitziger. „Mitschuld durch bloße Verbindung“.  Also mit „bloß“ haben Sie´s ...habe ich Sie darauf hingewiesen, dass es eine größere Nähe als diese „bloße Verbindung“ gibt, Sie konnten sehen, wie der „SPIEGEL-Autor“ Henryk Broder und Stefan Herre von „Politically Incorrect“ mit den Schultern schmusen...
" (Fettdruck jetzt durch mich)

In dieser Mail hatte ich Herrn Posener noch eine leicht im Netz recherchierbare Linksammlung zusammengestellt, z.B.den, den, den, den, den und den.
und die Analyse von Stefan Niggemeier in seinem FAZ Blog
Freier Hass für freie Bürger
Zitat:
"Das Schauermärchen von den englischen Banken, die aus falsch verstandener Rücksicht auf islamische Gefühle keine Sparschweine mehr verteilen, war zwar schnell als einer von ungezählten Mythen enttarnt. Nicht zuletzt dank „Politically Incorrect“ fand die Geschichte aber dennoch weite Verbreitung und ist nicht nur im Internet längst zur Tatsache mutiert, sondern findet sich auch in den Texten von Henryk M. Broder."

 Ich schloss
"Unschwer zu erkennen, dass es sich bei PI und Henryk Broder um Brüder und Schwestern im Geiste handelt und dass der Stachanow der Entropie „Informationen“, sprich Pointen, von PI bezog. Dass Broder nicht so dumm ist, sich nicht von PI zu distanzieren, ist auch klar. Eine Distanzierung nicht aus Peinlichkeit, sondern aus Opportunität ..., gewiss nicht aus Ablehnung oder Unvereinbarkeit.

Alan Posener interessieren in seinem Beweisgang "quod erat demonstrandum" jedoch keine real existierenden Verbindungen, sondern nur die "polit-psychologische Matrix". Er antwortet  noch am 9. Mai

""Mit den Schultern schmusen". Sie sind eifersüchtig, das ist alles."
und schiebt gleich noch eine Weiterleitung einer Mail von Stefan Herre, Politically Incorrect, nach
"Psychochopathen wie diesem Kxxxxxxx am besten gar nicht antworten".

Quod erat demonstrandum. Wie zum Beleg haben dann Politically Incorrect und Henryk M. Broder am 4. Juni 2008 gezeigt, dass, gesetzt, dass Henryk M. Broder nicht mehr als eine "bloße Beziehung" zu PI unterhält, ihre Herzen im Dreivierteltakt schlagen.

Am 30.11.2007 hatte swissinfo.ch berichtet


















Am 4. Juni 2008, 11:09 berichten die Spürhunde von Politically Incorrect brandheiss


 Am 4. Juni 2008 wacht Henry M. Broder auf, scannt die Weltlage und berichtet 13:23 Uhr brandheiss




Nun, auch das konnte Alan Posener nicht von seiner Überzeugung abbringen, dass es lediglich eine "bloße Beziehung", d.h. nicht relevante und an den Haaren herbeigezogene Beziehung zwischen dem Alpha-Rüden-Journalisten Henryk M. Broder und den "wahrlich unserösen Islamophoben um "Politically Incorrect"" gibt . Im Herbst 2008 trat Alan Posener der "Achse der Guten" bei. Das ist dann eine andere, sehr lehrreiche Geschichte, die als The long Goodbye Alan Posener´s von der Achse des Guten noch zu berichten ist. Der Keim für den Bruch lag, wie Sie jedoch leicht erschliessen können, bereits in seiner Bewerbung und Apologie.

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