Freitag, 9. Oktober 2009

Leseempfehlung: Broders Bücher

"Ossis sind verdruckst, tragen hässliche Klamotten und waren außerdem so blöde, aus dem noblen Ideal des Kommunismus eine Kleinbürgerdiktatur gemacht zu haben. Ein Buch, das solche Erkenntnisse auflistet, leistet sicherlich einen ganz besonders verdienstvollen Beitrag zur deutschen Einheit. 

... Die "Zonis" dürften naturgemäß ganz anderer Meinung sein und ihrerseits den Wessi für den Prototyp des hässlichen Deutschen halten, was ebenso berechtigt wäre.
Also warten wir die nächste Anthologie ab. Auch sie wird ein Beitrag zur deutschen Einheit sein."

Der Reich-Ranitzki für das Schwer-Subtile, Henryk M. Broder, stellt auf SPON die unverzichtbare Anthologie

"Klaus Bittermann (Hg.): "Unter Zonis - Zwanzig Jahre reichen jetzt so langsam wieder mal", Edition Tiamat, 190 Seiten, 15 Euro, vor.

Unnachahmlich verbinden sich in der Broderschen "Kritik" die leise Rüge und der "klammheimliche" Genuß. Henryk M. Broder versteht es wie kein zweiter, seinen Zeigefinger am Allerwertesten zu parfümieren. Wir dürfen sicher sein, dass er auch beim nächsten ebenso berechtigten Anschlag auf die deutsche Einheit zur Stelle sein wird, mit gebotener Ironie dagegen ankämpft und so zum Brückenbauer zwischen Menschenfreunden mit gepflegten Vorurteilen wird.

Dier Kampf um die deutsche Einheit wird noch dauern. Für Broder wird es noch viele Gelegenheiten geben, hier zu intervenieren. Hier ein Beispiel dafür, wie eine Person des öffentlichen Lebens auch nach 50 Jahren im Westen mit dem haut gout (dt. dem pikanten Geschmack) des Ostens punktet und nebenbei im Gegensatz zu der "ästhetischen und intellektuellen Zumutung" eines Peter Sloterdijk wahre Klasse zeigt.

Keine Kommentare: