Sonntag, 25. Oktober 2009

Eine Lanze für Henryk M. Broder

Dass Henryk M. Broders Ankündigung, seine Kippa in den Ring zu werfen, Himmel und Hölle, Freund und Feind in Bewegung setzen würde, dass Hohn und Spott kübelweise über den Kandidaten für das Amt des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gegossen würden, war abzusehen. Eindeutig die Grenze der political correctedness und der Rest-Nettikette im Umgang mit politischen Gegnern hat Mathias Bröckers, für Broder seit dem ersten Date ein kongenialer Feind wie Prof. Moriarty für Sherlock Holmes, am 24. Oktober mit der Polemik "Alles Antisemiten außer Mutti" auf Telepolis, dem "deutschsprachigen Mekka [sic!] für Digital Cultural Studies" überschritten.

Ist das nicht unter aller Kanone? Wie kann sich Henryk M. Broder gegen ein On-dit zur Wehr setzen, das angeblich an einem Abend im September 1982 unter vier Augen gefallen sein soll?

"Als ich am Abend bei unserem damaligen Kolumnisten Wolfgang Neuss saß und nach ihm fragte, sagte der: "Broder wollte von mir schon vor Jahren, dass ich die jüdische Gemeinde ein bisschen aufmische, aber ich hab ihm nicht getraut: erst zieht er dir ein paar antijüdische Witze ab, und später haut er dich als Antisemit in die Pfanne.""

Wie allen bekannt, plädiere ich auf diesem Blog dafür, alle Hypothesen sorgfältig, wenn möglich aus mehreren Quellen zu belegen, und fordere meine Kombattanten zur Falsifizierung auf, falls ich möglicherweise falsche oder überzogene Schlussfolgerungen aus den Quellen gezogen habe. Gibt es noch weitere Zeugen dafür, dass der grosse Wolfgang Neuss Henryk M. Broder, der Neuss in sein Pantheon aufgenommen hat, als verschlagenen linken Hund ansah?

Kaum weniger unter die Gürtellinie schlägt Bröckers, wenn er Broder als "Gesegnet mit dem Sex-Appeal eines alten Wischmobs ..." lächerlich zu machen versucht. Henryk M. Broder ist der deutsch-jüdische Salman Rushdie. Zwar ist er noch nie mit langbeinigen Supermodels mit scharfem Verstand gesichtet worden, dafür hat er das, was Frauen lieben, er stellt Freuds Frage "Was wollen und machen die Ladies?" immer wieder aufs Neue, nicht nur wenn er bei den Gents ist. Broder hat unsan passender Stelle berichtet (dort finden Sie den Link), dass die Pornogrannies "auch alles für die Befriedigung geben" und ist ein begnadeter Huldiger an schöne, üppige weibliche Formen. Sympathisch ist auch, dass er darunter leidet und sich nicht damit abfinden will, von Frau Hecht-Galinski und Berliner Landrichtern, die´s nur im Dunkeln und still und heimlich treiben, als "Pornoverfasser" anerkannt zu werden, nur weil er sich schon seit Menschengedenken mehr für die primäre Begegnung zwischen Mann und Frau interessiert habe als zum Beispiel für Sport und Völkerball.

Also das ist Pfui!! Spargeltarzan Mathias Bröckers!

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