Sonntag, 27. Februar 2011

Die Causa Guttenberg nach dem Evangelium des Bernd Dahlenburg

Und das geht so:
Causa Guttenberg: Deutschland einig kleinkariertes Inquisitionsland

Die Attacke auf Dr. zu Guttenberg war von langer Hand vorbereitet. Der linken und antisemitischen Hetzmeute war die Lichtgestalt Dr. zu Guttenberg schon lange ein Ärgernis, eine Persönlichkeit, die sich "immer eindeutig auf die Seite Israels gestellt hat ... War es ein Zufall", fragt Bernd Dahlenburg, "dass ausgerechnet Andreas Fischer-Lescano, der sich auf einer links-antisemitischen Seite als Autor betätigte, die Kampagne gegen zu Guttenberg logetreten hatte?"
(Pic Copyright bei Bernd Dahlenburg)

In einer kleinen Sache will ich Bernd Dahlenburg berichtigen. Auf dem Bild, mit dem er den Schrecken der Verfolgung zu Guttenbergs darstellt, ist ein Fallbeil, eine Guillotine dargestellt, also kein Werkzeug der Inquisition, sondern ein Werkzeug des jakobinischen und sanscullotischen Tugendterrors. Die Erzählung müßte - damit wäre sie noch wirkungsvoller - so pointiert werden, dass eine schamlose sanscullotische Hetzmeute den Freiherrn um einen Kopf kürzer machen will.

Ich finde Bernd Dahlenburg hätte, nur einen Hauch mutiger, einen viel besseren Vergleich nehmen und folgende größte Geschichte aller Zeiten erzählen können: Es ist die Passionsgeschichte unseres Säkulums; bei der Hetzmeute handelt es sich um die Pharisäer und das Volk der Christusmörder unserer Tage, die "Kreuziget Guttenberg, kreuziget ihn" grölen.





Zum Schluß muß ich in eigener Sache noch einen Einwand machen. Von einem anonymen Kommentator bin ich darauf hingewiesen worden, dass Bernd Dahlenburg über mich folgendes veröffentlichte: 

"Anonym Einstaatenlösung hat gesagt...
Wie, Mercator ist ein alter Sportsfreund von Ihnen??

Wie kann man das jetzt erklären?

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Mit Mercator [Herrn Kaufmann] bin ich nicht befreundet. Das sollte man eigentlich aus meinen Beiträgen herauslesen können.

Wenn er allerdings unverfängliche Leserbriefe einstellt, habe ich nichts dagegen, ihm zu antworten, weil ich fair sein will, wenn er sauber schreibt, was meistens der Fall ist.

Das habe ich ihm auch gesagt.

An meinem [bisherigen] Standpunkt, dass er ein Judenhasser ist, ändert das nichts....

auch wenn er sich mir als "Freund" andient, weil er wie ich Fan von Bayern München ist.

Die Frage ist:

Kann ich ihn in seinem geistlichen [intellektuellen] Sinne ändern, indem ich ihn ignoriere, oder kann ich ihn positiv beeinflussen, wenn ich ihn überzeuge?

Offene Frage.

Bisher hat
Mercator in dieser Hinsicht wenig bis gar nichts beigetragen. Er hasst auch Juden generell.

Und Indifferenz gegenüber dem Staat Israel ist für mich gleichbedeutend mit Ablehnung der Existenz Israels. So einfach ist das.

Herr Kaufmann (Mercator) muss schon wissen was er will.

Er hat sich noch nie eindeutig zum Existenzrecht Israels bekannt.
"

Sie wissen alle, dass die Nachrede, dass man ein Judenhasser sei, generell Juden hasse, noch viel schlimmer als z.B., man sei ein Päderast, ist. Ich frage Sie, liebe Leser, hiermit, habe ich Schwein oder Pech, dass der fürchterliche Bernd Dahlenburg mein Ankläger ist? Ich will dem Ankläger noch etwas Butter zu den Fischen machen. Im Gegensatz zu Freiherrn von Guttenberg, der sich "immer eindeutig auf die Seite Israels gestellt hat" habe ich, so das Plädoyer Bernd Dahlenburg, mich indifferent gegenüber dem Staat Israel gezeigt, damit die Existenz Israels abgelehnt, zumindest mich nicht "eindeutig zum Existenzrecht Israels bekannt".

Eine seltsame Unruhe hat mich ergriffen, meine Zunge beginnt von alleine zu reden, zuerst holpernd, dann immer flüssiger

"Seine Ehrwürden, Ankläger und Magister der Evangelischen Gotteskunde, ich bekenne mich im Sinne der Anklage für schuldig. Ich überreiche Ihnen die Beweisstücke Claudio Pinocchio Casula, Nochmals: was macht der Friede im Gelobten Land? und Gott sei Dank, "Friedensprozess" im Gelobten Land hat überhaupt keine Eile. Ich bekenne mich schuldig; ich erkenne, dass ich mich mit meiner "Israelkritik", mit meiner Polemik gegen die Besatzungspolitik Israels in den "Gebieten", in Judäa und Samaria, mit meiner Anerkennung Israels in den Grenzen 1948 bis 1967, nicht eindeutig zum Existenzrecht Israels bekannt habe. Ich erkenne jetzt, dass dieses Bekenntnis nur dann eindeutig und unmißverständlich ist, wenn ich die Position Steven Plauts und Ihres Mitarbeiters Herbert Eiteneiers anerkenne, dass dem Volke Israels das ganze Gelobte Land vom Mittelmeer bis zu Jordan zu Eigen ist, dass die sog. Palästinenser nach keinen historischen Standards ein Volk sind, dass es keinerlei Existenzrecht mit einem Anspruch auf Selbstbesimmung, Heimatland, politische Unabhängigkeit und bewaffnete Sicherheitskräfte hat. Ich sehe auch ein, dass man in dieser Frage als Agnostiker nicht weit kommt, dass man "transzendent-emotionale Phänomene" (Quelle) nicht ausblenden darf, dass es gilt, die Sache sub specie aeternitatis zu betrachten. Der Herr hat´s gegeben, der Herr hat´s genommen, sein Name sei gepriesen in Ewigkeit. Amen! Hallelujah!"

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Großartig! Ich habe mich köstlich amüsiert, danke für diesen Artikel!
Und natürlich für die ausführliche Beantwortung meines kleinen Interviews.

Beste Grüße

Da.

Anonym hat gesagt…

nachdem nun ein kleines autodafe seitens der magister veranstaltet wurde, sollte man ihnen doch den rat zukommen lassen, sich eindeutiger zum EXISTENZRECHT ISRAELS (mit nicht definierter aussengrenze, 300 atomsprengköpfen und der siedlungspolitik auf gestohlenem land inclusive) zu bekennen.

anders als bei den autodafes der katholischen inquisition hat der magister ihnen die folterwerkzeuge zur erzwingung dieses bekenntnisses gar nicht gezeigt !!

Oscar Mercator hat gesagt…

@ Da.

Empfehlen Sie mich bitte weiter.

Anonym hat gesagt…

GUTTENBERG IST WEG!!

Pollux hat gesagt…

-dass er ein Judenhasser ist
-Er hasst auch Juden generell.
-Er hat sich noch nie eindeutig zum Existenzrecht Israels bekannt.


Reicht das immer noch nicht, ihnen einen Platz bei den "Ungerechten unter den Völkern" einzurichten?

Tragen Sie nicht schon das Kainsmal auf der Stirne?

Anonym hat gesagt…

"Im Gegensatz zu Freiherrn von Guttenberg, der sich "immer eindeutig auf die Seite Israels gestellt hat" habe ich, so das Plädoyer Bernd Dahlenburg, mich indifferent gegenüber dem Staat Israel gezeigt, damit die Existenz Israels abgelehnt, zumindest mich nicht "eindeutig zum Existenzrecht Israels bekannt".

"Qui non improbat, probat!" heißt es eigentlich.

In diesem Fall müßte dieser Rechtssatz umgekehrt werden:

"Qui non probat, improbat"... Aber die Römer forderten nicht, alles zu billigen, um nicht zu mißbilligen. Das ist auch richtig, weil in dem ersten Fall das Unterlassen zur positiven Sanktion der Billigung, im zweiten Fall aber zur negativen Sanktion der Mißbilligung führt, womit wir bei der Modalitätenäquivalenz wären. Das ist aber Strafrecht, damit habe ich abgeschlossen.

Oscar Mercator hat gesagt…

Herzlichen Dank für Ihre Rechtsauskunft.

Ich glaube, bei der Dahlenburg´schen Nagelprobe geht es um ein Bekenntnis sola_fide (allein aus dem Glauben), eher der Theologie als der Politik zuzuordnen. Wer Israels Existenzrecht i.S. Bernd Dahlenburgs nicht anerkennt, ist sowas wie ein Gottesleugner, ein Israelleugner.