Montag, 5. Juli 2010

Und jetzt freuen wir uns auf Spanien! oder: leiden wie die Antideutschen

Olé! Das wird für unsere Elf wohl das schärfste Tänzchen auf dem Weg zur Fußballweltmeisterschaft. Im Gegensatz zu Diego Maradona, der ganz dem Genius und dem Instinkt vertraute, ist Vicente del Bosque González ein Fußballfeldherr, der nie die Übersicht und die Ruhe verliert. Vicente del Bosque heisst auf Deutsch übersetzt  "Vinzenz vom Wald" oder "Vinzenz vom Horst".  Jogi Löw kommt aus dem Schwarzwald, Jogi del Bosque Negro. Beide verstehen es, aus sicherlich nicht pflegeleichten Jungs kompakte, aufeinander eingespielte Mannschaften zu formen, Vicente del Bosque gelang dies sogar mit einem Ensemble von Außergalaktischen, Luís Figo, Zinédine Zidane, Ronaldo, Roberto Carlos, Raúl González Blanco bei Real Madrid, mit denen er 2000 und 2002 die Champions League gewann. Das ist ein Fuchs. Hier eine Wette einzugehen, ist wie Roulette spielen und entweder auf Rouge oder Noir zu setzen. Also meine Wette: unsere Elf gewinnt diesmal knapp, entweder 1 : 0 oder  2 : 1 oder im Elfmeterschießen. Der Ausfall von Megalomüller ist sicherlich ein Handicap, aber ich glaube, dass die Elf von 2010 so eingestimmt ist, dass sie auch einen Ausfall eines Riesenspielers wie Müller kompensiert. Die Intelligenz dieser Mannschaft ist größer als die Summe der Intelligenz der Einzelspieler. Die Mannschaft ist der Star.  Und der Respekt der Spanier ist groß. El Mundo schreibt: "Deutschland ist eine Bestie". Ich möchte hier nicht versäumen,  Manolete, den größten Torero aller Zeiten, zu ehren: Manolete "El Mito", La Mort de Manolete.

Olé! Jungs, nehmt die beste Mannschaft der letzten Jahre auf die Hörner! Wir werden zittern und genießen. Die einzigen, die nicht unbeschwert mitleiden und mitfeiern können, sind die aus krummem Holz geschnitzten, verkniffenen Mannen des exklusiven, unheimlich attraktiven Clubs der Antideutschen und deutschen Selbsthasser. Ich habe in meiner letzten Post bereits auf den Magister für Evangelische Gotteskunde Bernd Dahlenburg, nom de guerre "Gott-Sei-Bei-Uns", hingewiesen, der weder Scham noch intellektuelle Hemmungen hatte, die deutschen Fans als Nutznießer der Endlösung der Israelfrage zu verunglimpfen "Entledigen wir uns des Problems „Israel“, dann können wir noch unbeschwerter unsere Fanmeilen in Szene setzen, uns noch unbeschwerter feiern...". 
Da mäandert sein Spießgeselle Alex Feuerherdt a.k.a. Lizas Welt, nom de guerre "Fahnenpullererversteher", durch die Salons der Antideutschen, warnt vor einem unbeschwerten Neonationalismus und verzapft:

 "Nein, den [einen entspannten deutschen Nationalismus] gab es nie. Das war von Anfang an eine Chimäre. Es gibt die entsprechenden Statistiken, die gerade für den Zeitraum der vorigen WM in Deutschland einen enormen Anstieg an Straftaten mit ausländerfeindlichem Hintergrund nachgewiesen haben....Das sind konkurrierende Formen von Nationalismus. Auf der einen Seite der alte Nationalismus à la 1990. Auf der anderen Seite der neue, modernisierte Nationalismus à la 2006....Nazis sind in gewisser Weise für dieses sich als neu begreifende Deutschland sogar schädlich. Denn ein Kennzeichen dieses neues Nationalismus ist es, stolz auf die deutsche »Vergangenheitsbewältigung« zu sein. Das Symbol dafür ist das Holocaust-Mahnmal – das größte Mahnmal der Welt, das es ohne den größten Massenmord der Geschichte gar nicht gäbe. Dem WM-Nationalismus vorausgegangen ist übrigens das, was ich als Lena-Nationalismus bezeichnen würde …Man könnte vielleicht sagen, dass dieser neue »unbeschwerte« Nationalismus in gewisser Weise produktiver ist als der alte, denn dieses ganze Schluss­strichziehen machte immer ein wenig verdächtig im Ausland. Der neue Nationalismus sieht so aus, dass man demonstrativ über die toten Juden trauert, am 9. November, am 27. Januar, und über die lebenden herzieht, sobald sie sich auf die Seite Israels stellen. Durch die »Vergangenheitsbewältigung« wähnt man sich moralisch im Recht, mit dem jüdischen Staat mal so richtig Tacheles zu reden....Und ich sage, dass man diesem neuen Nationalismus nicht auf den Leim gehen darf. Denn die Feinde sind letztlich die alten geblieben, nur wirft man ihnen jetzt vor, sich zu benehmen wie früher die Nazis. So läutern sich die Deutschen selbst." (Quelle)

Dass die Deutschen unbeschwert "Siege", seis von Lena, seis der deutschen Nationalelf,  feiern und dabei Auschwitz, das jederzeit erst gestern war, zur Seite schieben, war Alex Feuerherdt schon immer ein Dorn im Auge.

"Im Unterschied zu denen, die den „Pulleralarm bei den Grünen“ (Spiegel Online) ausgelöst haben, ... dürfen sie wie schon vor zwei Jahren bei der Weltmeisterschaft damit rechnen, für ihren „unverkrampften Umgang mit nationalen Symbolen“ ausdrücklich belobigt zu werden.

Denn Auschwitz, das war gestern. Heute ist Deutschlandparty mit allem Drum und Dran – schließlich ist die Vergangenheit längst erfolgreich „bewältigt“. In Zahlen heißt das: Mehr als die Hälfte von Eichmanns Erben findet, Israel verfahre mit den Palästinensern so wie seinerzeit die Nazis mit den Juden, ... Warum das (vermeintliche) Pinkeln auf die deutsche Fahne eigentlich schlimmer oder geschmackloser sein soll als das Schwenken derselben, fragt deshalb niemand." (Quelle)


Dass diese Gelichter bündnispolitische Nullen sind, nicht in der Lage sind, über ihre Zirkel hinaus Bündnispolitik zu betreiben, Bündnispartner zu gewinnen, liegt auf der Hand; nicht ganz deutlich ist, dass sie eigentlich in ihrer splendid isolation unter sich bleiben wollen. So haben nach Ansicht dieser Kerle "deutsche Winkelemente" nichts auf Pro-Israel-Demonstrationen verloren:

"Die Verteidigung der westlichen Zivilisation – und die gibt es nur an der Seite Israels – vor solchen Zumutungen wäre es mir schon wert, mit einem mulmigen Gefühl in die U-Bahn einzusteigen. Würde das eine Mehrheit im Land und die Regierung genauso sehen, dann – und keinen Moment früher – mag in einem Meer von israelischen Fahnen von mir aus auch die eine oder andere deutsche wehen." (Quelle)


Mein Gott, Israel! Bei solchen Freunden kann man nur noch "SOS" funken. Hockt Alex Feuerherdt vor der Glotze und bibbert "Bomber Torres, do it again", um dem flotten deutschen Neonationalismus auf die Schnauze zu schlagen. Der Link von Alex Feuerherdt geht hierher. Na bitte, Karthago ist auch erst nach langem geduldigen Zureden dem Erdboden gleichgemacht worden.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

was für ein absoluter blödsinns-artikel.

gerade die thematik der sog. "antideutschen" auf die fußball weltmeisterschaft (panem et circenses) anzuwenden zeugt von langeweile oder gar beschränktheit.

ein glück, dass blogs nicht gedruckt werden.
so handelt es sich hierbei nur um zeitverschwendung.

Oscar Mercator hat gesagt…

Ich wundere mich, wie grandios daneben manche Zeitgenossen lesen wollen. Haben Sie nicht bemerkt, wie Dahlenburg, Feuerherdt & Co. gerade diesen Bezug und den Bezug zu den deutschen Fans herstellen, diese verunglimpfen. Natürlich ist das nur symptomatisch, aber es zeigt auch, wie diese Kerle ticken. Natürlich kann man das Herz ihrer Finsternis noch anders ausloten. Wollen Sie das?

Anonym hat gesagt…

Kaufmann!
Lesen Sie sich das mal durch:

-.-.-
Soweit die Inhalte, auf die Sie verlinken wollen frei zugänglich sind, können Sie dies jederzeit tun. Der BGH hat in der so genannten Paperboy-Entscheidung geurteilt, dass das Setzen eines Links auf eine fremde Seite grundsätzlich keine urheberrechtlich oder wettbewerbsrechtlich relevante Handlung darstellt. Das Verlinken auf Seiten unterhalb der eigentlichen Startseite mittels Deep-Links erachtete der BGH in dieser Entscheidung für zulässig.

Zumindest dann, wenn die entsprechenden Inhalte auf den tieferliegenden Seiten öffentlich zugänglich, also nicht gesondert geschützt sind, ist eine Verlinkung mittels Deep-Links auch dann zulässig, wenn der Verlinkte dies nicht wünscht. Auch wettbewerbsrechtliche Argumente gegen Deep-Links wie der Verlust von Werbeeinnahmen durch das "Vorbeischleusen" an der Startseite durch Deep-Links ließ der BGH nicht gelten.

[Quelle: E-Recht24]



In Anbetracht dessen sehe ich keinen Anlass, den Link zu entfernen.

Beste Grüße

Oscar Mercator hat gesagt…

@scheinwerfer
Das mag ja der Fall sein. Aber finden Sie es richtig, Sie großes Licht, auf ein Pic aus einem ganz anderen Zusammenhang, auf dem ich mit einer Person, die nicht das mindeste mit den Querelen hier zu tun hat, abgeildet bin, zu verlinken, um mich damit als "Sudel-Oscar, wie er leibt und lebt" vorzustellen?
Denken Sie ein klein bißchen nach.

Anonym hat gesagt…

ich muss hier noch einmal betonen, dass der anonyme kommentar nicht im zusammenhang mit der nachfolgenden auseinandersetzung steht und mir der urheber ("scheinwerfer") nicht bekannt ist.
dies tue ich, um den anschein der mitwirkung an einem persönlichen angriff auf den verfasser zu verneinen.
meine, zugegebener maßen forschen worte bezogen sich auf die substanz des artikels, nicht auf deren verfasser.
sollte dennoch ein konträrer eindruck entstanden sein, so bitte ich höflichst um verzeihung.

Anonym hat gesagt…

Guten Tag!
Ich bin hier gerade vorbeigekommen, weil ich mich ein bisschen mit dem Begriff der "Antideutschen" beschäftige.
Wie würden Sie das definieren? Gibt es überhaupt eine allgemeingültige Definition oder ist es nur ein Kampfbegriff? (So sehe ich dieses Wort)
Es würde mich freuen, von Ihnen zu hören!

Beste Grüße

Stadtneurotiker

Oscar Mercator hat gesagt…

@Stadtneurotiker
Ich glaube, das ist keine elaborierte Konzeption, das muss man eher aus den Eingeweiden her sehen. Ich glaube, die wollen reine Seelen sein, keine Ambivalenz in ihrer Brust haben. Das macht man eben am besten damit, dass man sich möglichst radikal von den "Deutschen" = Nazis distanziert. Ich war´s nicht, die anderen sind gewesen.