Dienstag, 22. März 2011

Frühling und unterwegs mit meinem Hercules

In den letzten Wochen hatten wir in Potsdam viele schöne Sonnentage, es war mir jedoch, nach dem langen Winter noch nicht ganz bei Kräften, zu kalt, um bereits zu Erkundungsfahrten zu starten. Gestern jedoch war nach Mittag die Temperatur auf 15 Grad gestiegen, ideales Fahrradwetter.


Auf in die Döberitzer Heide, nur wenige Meilen von Potsdam entfernt. In den guten, alten Zeiten des Kalten Krieges, als sich noch zivilisiert Lager und Armeen gegenüberstanden, noch nicht wie heute assymetrisch unsere kostbaren hochtechnisierten Jungs gegen Steinzeitkrieger, die sich aus dem Kanonenfutter überflüssiger Bengel aus dem muselmanischen Orient rekrutieren, haben hier die friedliebenden Streitkräfte der sozialistischen Bruderstaaten trainiert, wie man den aggressiven faschistischen Kriegern des Kapitalismus Paroli bieten kann. Einfahrt in die Döberitzer Heide



Freunde, es war fantastisch. An diesem Tag war noch kaum eine Menschenseele hier unterwegs. Ein herrliches Wildgebiet, das wir der vorigen militärischen Nutzung verdanken.  Hier wurde geübt, AKWs zu "knacken"


Hier der Aussichtspunkt "Wüste", geeignet für ein bekömmliches Picnic mit Fleischpflanzerl und Kartoffelsalat


Auf der Rückfahrt war mir das Glück hold, ich sah "meinen" Wisent! Freunde, das ist etwas anderes als ein Schoßhündchen. Die Begegnung war von Ruhe und großem gegenseitigen Respekt geprägt.  Der Wisent schälte die Rinde ab, ich war versunken in sein Sein und Tun



Noch ist das Wild hinter Elektozäunen. Wird es in diesem Jahrhundert noch anders? Wird es wieder mehr Platz für Bruder Tier geben?


Der größte Romanschriftsteller unserer Zeit, der Seismograph unserer Zeit ist Michel Houellebecq. "Karte und Gebiet", gerade erschienen, kann ich nicht genug loben. Hier eine kleine Meditation

"Tatsächlich glich die ganze Gegend mit ihren Hochöfen, Abraumhalden, stillgelegten Bahngleisen, auf denen Güterwagen endgültig verrosteten, und Siedlungen mit blitzsauberen, identischen kleinen Häusern, die manchmal über einen kleinen Gemüsegarten verfügten, einem Museum für das erste Industriezeitalter in Europa. Jed war damals beeindruckt von den bedrohlich dichten Wäldern, die nach kanpp hundert Jahren der Untätigkeit die Fabriken umgaben. Nur jene, die ihrer neuen kulturellen Bestimmung angepasst werden konnten, waren saniert worden, die anderen verfielen allmählich. Diese industriellen Kolosse, in denen sich früher der Großteil der deutschen Produktionskapazität konzentriert hatte, waren inzwischen verrostet oder halb eingestürzt, Pflanzen nahmen von den ehemaligen Werkstätten Besitz, überwucherten die Ruinen und verwandelten das Ganze nach und nach in einen undurchdringlichen Dschungel. ... Dann wird alles ruhig, und zurück bleiben nur noch sich im Wind wiegende Gräser. Die Vegetation trägt den endgültigen Sieg davon."

P.S. Bernd Dahlenburg, wäre das nicht mal einen Abstecher nach Potsdam wert? Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben, ich beiße nicht. Sie können gerne Verstärkung mitbringen, den Herbert oder den Claudio oder Ihren Bruder. 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ach, Herr Mercator, es ist schlimm!
Überall gibts Plagiatoren!
http://darimund.wordpress.com/2011/04/07/falschung-fruhling-und-unterwegs-mit-meinem-mifa/