Donnerstag, 17. März 2011

Neue Achse? Entente cordiale zwischen Achse des Guten und Erdogans islam-konservativer Partei?

Helter skelter scheint die Signatur unserer Zeit zu sein. Solche Zeiten zeichnen sich dadurch aus, dass bisherige Koalitionen sich auflösen (z.B. Christdemokratie + Atomkraft), neue Koalitionen, die man so nicht erwartet hat, plötzlich möglich sind. Die Achse des Guten zeichnet sich, wie bekannt, als Zitadelle im Kampf gegen den Islamismus und als feste Burg im Kampf für die Atomkraft aus. Ist ein Brückenschlag möglich? Es ist ja nicht so, dass Glaubensstärke für Broder, Maxeiner & Miersch, Benny Peiser, David Harnasch et tutti quanti keine Rolle spielt.

"Der einstige türkische Handelsminister Cahit Aral zum Beispiel: Kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl im April 1986 erklärte er, jeder, der behaupte, die radioaktive Wolke habe die türkischen Tee-Anbaugebiete am Schwarzen Meer erreicht, sei ein "Atheist" und "Verräter". Später, als die Geigerzähler auch in der Türkei anschlugen, hielt er eine Tasse türkischen Tees in die Kamera und teilte mit, er trinke "sieben oder acht Tassen am Tag". Turgut Özal, der Premierminister [als Angehöriger des Sufi-Ordens der Naqschbandi betrieb Özal sowohl die wirtschaftliche Öffnung der Türkei als auch deren Re-Islamisierung] , setzte noch eins drauf: "Radioaktiver Tee", schwärmte er, "schmeckt noch besser, noch leckerer." ... "Es gibt keine Investition ohne Risiko. Wer ein Leben ohne Risiko will, braucht sich auch keine Propangasflasche für die Küche kaufen." Erdogan sagte dies am Dienstagabend. Dann stieg er in die Maschine nach Moskau, wo er mit russischen Partnern den Bau eines Atomkraftwerks in Akkuyu am Mittelmeer verhandelt. ...Die Pläne für das zweite AKW stehen auch schon. Nach Sinop soll es, ans Schwarze Meer. ... Am Freitag, dem Tag des Tsunamis, erklärte Taner Yildiz fast triumphierend, die japanischen Atomkraftwerke hätten "den Test bestanden". ... Am Samstag, da war gerade die Hülle des ersten Reaktorblocks in Fukushima explodiert, sagte er, das Problem sei nicht die radioaktive, das Problem sei vielmehr die "Informations-Verschmutzung". ... "Selbst wenn man wollte - man kann gar keine schlechten Atomkraftwerke der dritten Generation bauen", sagte Yildiz, und fügte hinzu: "Wir wollen natürlich ohnehin ein gutes." Und zwar von wem? Da schweigt der Minister lieber - bauen nämlich sollen in Sinop die Japaner." (Quelle)

Wäre das nicht Grund genug für eine Stippvisite ans Goldene Horn, Benny Peiser und David Harnasch? Tee trinken und entspannen mit unseren türkischen Freunden? Feststellen, dass es zwischen Gläubigen unterschiedlicher Provinienz genügend große Schnittmengen gibt? Unerschütterliche Überzeugung: das kann doch einen Seeman nicht erschüttern ... wir lassen uns das Leben nicht verbittern ... und wenn die ganze Erde bebt und die Welt sich aus den Angeln hebt ... (Songtext, Video, unbedingt ansehen! Nur Mut!) Ihre Grundzuversicht ist nicht weit entfernt vom Gottvertrauen, dem Inshallah der Muselmanen! Das kann der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden, nehmen Sie Henryk, einen Conaisseur der türkischen Küche, und Claudia Fatima Roth, die famose Kennerin der danses a la turque, mit! In diesen Zeiten ist nichts so wichtig wie eine schöne amour fou.

P.S. Taner Yildiz: Ehelosigkeit gefährlicher als Atomkraft

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

moderne zeiten !!!

wer hätte sich vor dreissig jahren träumen lassen, dass einmal ein terminator governeur von kalifornien wird ? oder dass ukrainische boxer werbung für die milchschnitte machen ....

şerefe, kann man da nur sagen, auch ein şerefe an schukran merhaba alias lucy de beukelaer alias leif ericsson alias henryk marcin, dem grössten investigativjournalisten aller zeiten (a propos: ein stück würfelzucker weniger im cay täte der schlanken linie besser, vielleicht könnte er dann auch noch in seine roten schuhe hineinwachsen ...)