Mittwoch, 30. März 2011

Katastrophe mit Stil

Es ist das Verdienst der Analytiker der Achse des Guten, Benny Peiser, Hannes Stein, Gideon Böss, David Harnasch u.a., gegenüber den Räuschen der German Angst, dem Delirium der Apokalypsen zwar vergeblich, aber unverdrossen nüchtern geblieben zu sein, "Es IST eine valide Aussage", so David Harnasch zu den Ereignissen in Fukushima, "dass exakt überhaupt kein Schaden diagnostiziert werden kann."

Die deutschen Trinksitten,  Komasaufen bei Katastrophen,  Jammern und Kotzen, haben in der Tat keinen Stil. Ich krame ein bißchen im Archiv der WELT; wie man den Weltuntergang richtig geniesst, hat kein geringerer als der Feingeist und Ästhet auf der Achse, Hannes Stein, in seinem Tagebuch einer Ein- und Auswanderung einen Tag vor Heiligabend 2007 zum Besten gegeben. Mit der bezaubernden und von mir sehr geschätzten Thea Dorn und David Harnasch sitzt er im Algonquin, New York City, bitte, hören Sie mal her:

"Jetzt besaufen wir uns sinnlos, hinterher gehen wir ins Kino und schauen "Charlie Wilson´s War" an, mit Tom Hanks und der anbetungswürdigen Julia Roberts.
Der Barraum des "Algonquin" ist dunkel getäfelt und wirkt schon geradezu unanständig englisch. David, Thea und ich sind uns über Folgendes einig einig: Sollte Manhattan von einen weiteren Terroranschlag getroffen werden, vielleicht mit einer "schmutzigen Bombe", wäre dies kein schlechter Ort, um seinen letzten Martini zu kippen."

Hat eine "schmutzige Bombe" mitten in N.Y.C.  nicht mehr Thriller-Qualität als eine kleine, aufgebauschte Reaktor-Explosion? Dabei einen Martini zu kippen leuchtet mir ein,  ebenso, sich vorher sinnlos zu besaufen, hinterher ins Kino zu gehen. Cheers!

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